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Dissertation - Grundlagen der Integralen Tragwerksplanung

Veröffentlicht am: 15. Nov. 2001

Die vorliegende Arbeit ist eine Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen im Baugeschehen aus der Sicht der Tragwerksplanung: die Kunden fordern vermehrt die Entwicklung von baulichen Systemlösungen, die den gesamten Bauwerkslebenszyklus von der Initiierung bis zum Abbruch regeln. Begriffe wie "Ganzheitliches Bauen", "Integrales Facility Management" und "Systemführerschaft" beschreiben diese ganzheitliche Konzeption der Bauwerkserstellung.

In Teil A der vorliegenden Arbeit wird die Position der Tragwerksplanung im "Ganzheitlichen Bauen" untersucht. Alle auf das Tragwerk bezogenen Leistungserstellungsprozesse im gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks werden unter dem eingeführten Begriff der "Integralen Tragwerksplanung" systematisch dargestellt. Die "Integrale Tragwerksplanung" schafft eine Plattform für die vorgeschlagene Idee, Tragwerke während ihrer gesamten Nutzungsdauer durch ein verifiziertes, kontinuierlich aktualisiertes rechnerisches Abbild zu begleiten, um somit an diesem sämtliche Maßnahmen und Tätigkeiten im Falle einer Umnutzung, der Erhaltung und des Abbruches rasch und zuverlässig bestimmen zu können.

In dem beigelegten "Austrian Code AC 0" werden die theoretischen Grundlagen dieser "Integralen Tragwerksplanung" in Form einer Norm bei Berücksichtigung von wissensorganisatorischen Aspekten präsentiert.

In Teil B der vorliegenden Arbeit werden die Ziele der Tragwerksplanung im Stahlbetonbau hinsichtlich der Gewährleistung der geforderten Nutzung des Bauwerks untersucht. Art und Grad der Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit sind objektbezogen und durchaus un-terschiedlich, im Gegensatz zu den im gesellschaftlichen Konsens festgelegten Anforderungen an die Standsicherheit. Eine gleichzeitig technisch einwandfreie und wirtschaftliche Tragwerksplanung erfordert eine Problemlösungsstrategie, die auf die Besonderheiten des betrachteten Bauwerks Rücksicht nimmt (Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel). Aus diesem Grund werden die Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit von Bauwerken unter dem eingeführten Begriff der "Anforderungsklassen" systematisiert. In Kombination mit definierten "Lastklassen" werden diesen "Anforderungsklassen" entsprechende "Bemessungsklassen" mit Bemessungsstrategien gegenübergestellt.

Informationen

Fachgebiet: Massivbau » Stahlbeton
Hochschule: Technische Universität Graz
Grad der Arbeit: Dissertation
Umfang: 200
Note: 2
Abgabedatum: 15.11.2001