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Autobahnausbau begonnen: 30 Kilometer langer A1-Abschnitt wird sechsspurig

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 11. Feb. 2021
  • Maßnahme auf drittlängster Fernstraße Deutschlands als ÖPP-Modell angelegt
  • Erhöhte Kosten durch Fahrbahnentsorgung und Ersatzneubauten
  • Großauftrag der Autobahn GmbH sichert Vollbeschäftigung in regional ansässigem Bauunternehmen

ÖPP vor 100 Jahren noch keine Option

Die Bundesautobahn A1 ist nach der A7 und der A3 die drittlängste Fernstraße in Deutschland. Ihre Geschichte ist eng mit der Motorisierung hierzulande verbunden.

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Bis 2025 wird die Autobahn A1 bei Bramsche in Niedersachsen auf sechs Spuren ausgebaut. Foto (exemplarisch): Strabag AG
Bereits bei der Planung in den 1920er Jahren spielte die Finanzierung durch Mauteinnahmen eine Rolle, weniger jedoch die Übertragung der Bauverantwortung an private Unternehmen.
Inzwischen sind Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP) für den Bau, Betrieb und Erhalt von Autobahnen gängige Praxis. So soll auch der Ausbau der A1 in Niedersachsen auf einer Strecke von 29,5 Kilometern im Rahmen eines sogenannten Funktionsbauvertrages realisiert werden.

Johann Bunte und Strabag teilen sich Großauftrag für Autobahnausbau

Dabei hat die Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes eine Arbeitsgemeinschaft aus Strabag AG (50 %) und Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG (50 %) damit beauftragt, das Autobahnteilstück zwischen den Anschlussstellen Lohne/Dinklage und Bramsche von zwei auf drei Spuren pro Fahrtrichtung zu verbreitern. Das Auftragsvolumen von rund 600 Millionen Euro beinhaltet auch die bauliche Erhaltung für 30 Jahre.
Neubau von 14 Straßenbrücken geplant
Neben umfangreichen Erdarbeiten und dem Bau der Fahrbahnen müssen insgesamt 14 Brücken im Verlauf der Autobahn sowie zwei Überführungen über die Autobahn neu gebaut werden. Weitere 18 Brückenbauwerke werden saniert. Hinzu kommen Leistungen zum Lärmschutz und landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen.

Umsetzung in acht Bauabschnitten dauert bis 2025

Manfred Wendt, Sprecher der Bunte-Geschäftsführung, gibt sich zuversichtlich was die Einhaltung der kürzlich abgeschlossenen Verträge betrifft: "Wir sind durch unsere hervorragenden Ortskenntnisse und einen großen Erfahrungsschatz im Autobahn- und Ingenieurbau für diese anspruchsvollen Aufgaben bestens gerüstet."

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