Deutscher Brückenbaupreis 2014: Gewinner stehen in Thüringen und Bayern
# 11.03.2014
Brückenbauwerke bei Buttstädt und in Bamberg zu bewundern. Jury durch Doppelnutzung und beispiellose Bauweise überzeugt. Nominierte Bestandsbrücke in Berlin erhält viel Aufmerksamkeit ohne Auszeichnung
Brücke über Gänsebachtal und Erba-Steg erfolgreich
Es bleibt dabei, neu gewinnt! Auch die beiden Sieger des 5. Deutschen Brückenbaupreises sind innovative Neubauwerke, die es so vorher noch nicht gab. Erstmals in der noch recht jungen Geschichte des Preises war auch ein Bestandsbauwerk nominiert.
Um sich gegen die jeweils beiden anderen in den Kategorien "Straßen- und Eisenbahnbrücken" sowie "Fuß- und Radwegbrücken" durchzusetzen, mussten die Gewinnerbeiträge mindestens ein deutliches Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Und das tun sie auch:
Die Eisenbahnbrücke über das Gänsebachtal bei Buttstädt in Thüringen kommt ganz ohne Lager aus und ist, verglichen mit ihrer Länge von über einem Kilometer, äußerst schlank und leicht. Der Erba-Steg in Bamberg wurde hingegen gleich für zwei Standorte konzipiert und dort schließlich auch eingesetzt.
Eisenbahnbrücke als Meilenstein gewürdigt
Kurz und bündig verkündete der Präsident der Bundesingenieurkammer Hans-Ullrich Kammeyer vor über 1.000 Gästen im Audimax der TU Dresden den Gewinnerbeitrag aus Thüringen.
Zusammen mit seinem Team, zeigte sich der erfahrene Ingenieur Jörg Schlaich hocherfreut über die Auszeichnung der von ihm entworfenen Eisenbahnbrücke. Dankbar nahm er den Preis samt Urkunde sowie zahlreiche Glückwünsche, unter anderem von Staatssekretär Rainer Bomba aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), entgegen.
Die Jury begründete ihre Wahl unter anderem mit der Bedeutung des Bauwerks für die weitere Entwicklung des Brückenbaus im Land: "Mit seinen technisch innovativen Ansätzen stellt das Bauwerk einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Generation von Eisenbahnbrücken in Deutschland dar."
Zweifach eingesetzte Brücke überzeugt Jury
Etwas spannender als sein Kollege von der Bundesingenieurkammer machte es Volker Cornelius, Präsident des Verbands Beratender Ingenieure (VBI). Erst nach bewusst verzögertem Öffnen des Umschlags und Aufsetzen seiner Lesebrille verkündete er den Gewinnerbeitrag aus Bamberg.
"Die äußerst filigrane Konstruktion mit ihrem zweifachen Einsatz und dem damit verbundenen Wechsel des statischen Systems stellt eine außerordentlich innovative Lösung für eine Fuß- und Radwegbrücke dar und ist zu einem Gradmesser für die Schlankheit von Brückenbauwerken geworden", hieß es in der Begründung, welche Cornelius verlas.
Enworfen wurde das Bauwerk von den Ingenieuren Matthias Dietz und Johann Grad.
Instandsetzungsprojekt ausführlich vorgestellt
Nicht zuletzt durch die Moderatorin Annabelle Mandeng erhielt eine der nominierten Brücken besondere Aufmerksamkeit. Das Hochbahnviadukt in Berlin, Prenzlauer Berg wurde durch einen Film und das anschließende Gespräch mit dem verantwortlichen Team ausführlich vorgestellt.
Mandengs besonderes Interesse hatte den Grund, dass ihre Wohnung, wie sie sagte, unweit der Brücke liegt. "Ich habe selbst die Bauarbeiten beobachten können und war sehr beeindruckt."
Prestigegewinn für alle Teilnehmer sicher
Wie auch die Baakenhafenbrücke in der Hamburger Hafencity, die Max-Gleißner-Brücke im oberpfälzischen Tirschenreuth und der Bleichwiesensteg in Backnang bei Stuttgart, wird auch der Beitrag aus Berlin vom Deutschen Brückenbaupreis profitieren.
Dessen ist sich Hans Georg Reinke, Mitglied der Fachjury, sicher: "Alle Teilnehmer, die es in die engere Auswahl von insgesamt sechs Nominierten schaffen, können sich über einen entscheidenden Prestigegewinn freuen." Sie seien auch immer für die Verleihung internationaler Preise interessant.
bauingenieur24 als Sponsor beteiligt
Zum wiederholten Male unterstützte der bauingenieur24 Informationsdienst den Deutschen Brückenbaupreis als Sponsor. Das unabhängige Online-Magazin für Bauingenieure ist stolz darauf, durch sein Engagement verstärkt zur positiven Außenwahrnehmung der Bauingenieure beitragen zu können.