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Strabag baut Absenktunnel in Schweden

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 11. Juni 2014

# 13.06.2014

Konzerntochter Züblin erhält Großauftrag für Infrastrukturprojekt in Göteborg. Rund 170 Millionen Euro Auftragsvolumen benannt. Bauwerk soll nach Fertigstellung 2020 über 100 Jahre nutzbar sein

Bauunternehmen darf errichten und betreiben

Die drei Elemente des neuen Marieholmstunnel in Göteborg sollen nach der Fertigung in einem Trockendock in das ausgehobene Flußbett des Göta Älv abgesenkt werden. Foto: Strabag AG
Die drei Elemente des neuen Marieholmstunnel in Göteborg sollen nach der Fertigung in einem Trockendock in das ausgehobene Flußbett des Göta Älv abgesenkt werden. Foto: Strabag AG

Der europäische Bauriese Strabag hat einen neuen internationalen Großauftrag im Bereich des Tunnelbaus erhalten. Wie der Konzern mitteilte, hat das Unternehmen Züblin Scandinavia AB, eine Tochter der Strabag AG, als Konsortialführerin einer Arbeitsgemeinschaft den Auftrag zum Bau eines Absenktunnels im schwedischen Göteborg erhalten.

Der Planungs- und Bauvertrag um den neuen Marieholmstunnel umfasse ein Gesamtvolumen von rund 170 Millionen Euro, so Strabag. Hinzu komme die technische Ausrüstung des Bauwerks, welche die Installation sämtlicher mechanischer und elektrischer Anlagen beinhalte. Des Weiteren bestehe die Option für den Betrieb und die Instandhaltung des Tunnels für die Dauer von fünf Jahren nach Fertigstellung. Der Vertrag wurde am 4. Juni 2014 unterzeichnet.


Straßentunnel soll 120 Jahre halten

Beim Marieholmstunnel handelt es sich um einen Straßentunnel mit je drei Richtungsfahrbahnen. Der zentrale Servicetunnel mit einer geplanten Lebensdauer von 120 Jahren soll helfen, die City der zweitgrößten schwedischen Stadt mit dem Hafen zu verbinden.

Züblin will insgesamt drei Tunnelelemente mit einer Länge von je 100 Metern vor Ort in einem Trockendock fertig stellen und am endgültigen Standort in das ausgehobene Flussbett des Göta Älv absenken. Da der Fluss recht flach ist, dürfte eine Anlieferung der vorgefertigten Bauteile per Schiff eine besondere Herausforderung darstellen.

Die an die beiden Seiten des Absenktunnels angrenzenden Tunnelabschnitte sollen in offener Bauweise errichtet werden. Nicht nur zur Schaffung der dazu benötigten Baugruben, welche extrem tief sein müssten, gelte eine besondere Rücksichtnahme auf sämtliche Umweltbelange, darunter der Erhalt der sensiblen Flora und Fauna des Flusses, versichert das ausführende Unternehmen.


Erfahrungen mit ähnlichem Projekt in Stockholm

Auftraggeberin des Projektes ist die schwedische Transportbehörde Trafikverket, an die das Tunnelbauwerk im Oktober 2020 übergeben werden soll.

Der Projektstart erfolgt unmittelbar nach der Übergabe des Stockholmer Söderströmstunnels an Trafikverket, einem Projekt von ähnlicher Größe und Komplexität, welches von Züblin ebenfalls als Absenktunnel ausgeführt wurde.


Die Ed. Züblin AG

aus Stuttgart beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter und zählt mit einer jährlichen Leistung von rund drei Milliarden Euro zu den führenden deutschen Bauunternehmen. Seit der Firmengründung im Jahr 1898 realisiert Züblin Bauprojekte im In- und Ausland.

Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst Aufgaben vom Ingenieur-, Brücken- oder Tunnelbau, über den Schlüsselfertigbau bis hin zum Bereich Public Private Partnership. Zu den aktuellen Bauprojekten des Unternehmens zählt u.a. der Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt a.M.