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GPS-basierte Planauskunft – High Tech für den Tiefbau

Verfasst von: Pressestelle
Veröffentlicht am: 7. Okt. 2002
Kategorie:

Bundesweit einmaliges Pilotprojekt an der Fachhochschule Mainz

Jeder Bauherr kennt das Problem der erdverlegten Leitungen, die sein Bauwerk ver- und entsorgen. Über 4 Mio. km Kabel- und Rohrleitungen sind deutschlandweit unterirdisch verlegt, was bei allen Erd-, Ramm- und Bohrarbeiten ein ernsthaftes Risiko darstellt:<br> Jährlich werden über 200 000 Leitungsschäden gemeldet, vom zerrissenen Telefonkabel eines Einfamilienhauses bis zum Bruch einer Gashochdruckleitung mit den zum Teil äußerst schwerwiegenden Unfallfolgen. Den volkswirtschaftlichen Schaden veranschlagen Versicherungsexperten auf über 200 Mio. Euro jährlich.

Hier setzt ein Forschungsvorhaben an, das zur Zeit unter Federführung von Prof. Eur. Ing. Karl Waninger mit zwei Instituten der Fachhochschule Mainz, der Agentur Dupont & Steyer, Mainz, der PLEdoc GmbH, Essen und den Stadtwerken Mainz AG entwickelt wird. Ziel ist es, die Planauskunft für das sehr heterogene unterirdische Leitungsnetz sicherer, schneller und damit auch kostengünstiger zu machen. Diese Beschleunigung kommt vor allem Baufirmen, Architektur- und Ingenieurbüros zugute.

Als erstes wird an der Stelle, an der eine Aufgrabung erfolgen soll, eine Ortung mit dem GPS - Global Positioning System - vorgenommen, was die exakten Koordinaten der Aufgrabungsstelle ergibt. Gleichzeitig wird ein Sendeimpuls an die jeweiligen Leitungsbetreiber geschickt: das sind z.B. die Betreiber von Gas-, Wasser-, Strom-, Abwasser- und Telekom-Netzen. Über einen Online-Anschluss (W-LAN o.ä.) erhält man den angefragten Planausschnitt direkt auf seinen Bildschirm (Handy, PDA oder Laptop), entweder zur Baustelle oder auch ins Planungsbüro. Damit wird die bisherige Dauer für eine Planauskunft von einem Tag bis einer Woche auf rund eine Stunde verkürzt. Durch eine Verschlüsselung der Zugangsmöglichkeit wird sichergestellt, dass nur berechtigte Personen oder Firmen die firmen-internen Plandaten erhalten.

Die BVBM - Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen -, Bonn, hat Tragweite und Vorteile dieser Innovation erkannt und sich spontan dem Forschungsvorhaben angeschlossen. Fachverbände, Versicherungen und große Netzbetreiber haben bereits ihr Interesse an einer Mitwirkung bzw. an den Ergebnissen bekundet.

Ansprechpartner:
Prof. Eur. Ing Karl Waninger
Fachhochschule Mainz
Tel. 06131/ 28 59 720
vize@fh-mainz.de