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Ingenieurnachwuchs übte sich im Konstruieren

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 15. Apr. 2014
Kategorie:

# 22.04.2014

Schüler entwarfen eigenständig Achterbahnmodelle. Hessische Landessieger des Wettbewerbs "loopING" 2013/2014 an der FH Frankfurt ausgezeichnet. Preisverleihung auf Bundesebene am 23. Mai 2014

Hohe Beteiligung am Wettbewerb

Beim Schülerwettbewerb 'loopING' der Ingenieurkammer Hessen gewann u. a. dieses Modell der Schüler Patrick Bittner und Joachim Peter aus Dieburg einen achtbaren 3. Platz. Foto: IngKH
Beim Schülerwettbewerb 'loopING' der Ingenieurkammer Hessen gewann u. a. dieses Modell der Schüler Patrick Bittner und Joachim Peter aus Dieburg einen achtbaren 3. Platz. Foto: IngKH

Insgesamt 440 Schülerinnen und Schüler aus 38 hessischen Schulen beteiligten sich mit über 140 sehr verschiedenen Varianten des Modells einer Achterbahn am Schülerwettbewerb "loopING" 2013/2014. Die Arbeiten durften dabei aus Draht, Holz, Gips oder Papier angefertigt werden.

Jeweils 15 Preise in zwei Alterskategorien und vier Sonderpreise konnten von Klaus Bruno Müller, Mitarbeiter des Hessischen Kultusministeriums, und Ingolf Kluge, Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer Hessen (IngKH) und Vizepräsident der Bundesingenieurkammer (BIngK), überreicht werden.

Die IngKH hatte für das Schuljahr 2013/2014 zum siebten Mal den Schülerwettbewerb für junge und kreative Ingenieurtalente ausgelobt. Die Wettbewerbsaufgabe für die Schülerinnen und Schüler bestand in dem Entwurf einer Achterbahn und dem Bau im Modell. Die Achterbahn sollte aus Fahrbahn und Tragkonstruktion bestehen, wobei maßstäbliche Vorgaben eingehalten werden mussten.

Von der Wettbewerbs-Jury wurden in diesem Jahr 143 Modelle in Gruppen- und Einzelarbeiten bewertet und getestet. Davon entfielen auf die Kategorie I (bis 8. Klasse) 53 Modelle und auf die Kategorie II (ab 9. Klasse) 90 Modelle.


Junge Menschen für Ingenieurberuf begeistern

Über den 1. Platz in ihrer Kategorie durfte sich Lara Kohlenbach aus Königstein freuen. Die Jury bestätigte ihr ein gutes statisches und dynamisches Verständnis. Foto: IngKH
Über den 1. Platz in ihrer Kategorie durfte sich Lara Kohlenbach aus Königstein freuen. Die Jury bestätigte ihr ein gutes statisches und dynamisches Verständnis. Foto: IngKH

"Mit dem Wettbewerb konnten wir auch in diesem Jahr wieder viele junge Menschen für ein Ingenieurstudium begeistern. Dies zeigt, dass wir mit unserem langjährigen Wettbewerb einen wichtigen Schritt zur Sensibilisierung für den technisch-kreativen Beruf des Ingenieurs leisten“, sagte Ingolf Kluge während der Preisverleihung.

Auch Ministerialrat Bruno Müller lobte das Engagement und die hohe kreative Leistung der hessischen Schüler. Ein Wettbewerb wie dieser trage dazu bei, dass die Nachwuchsförderung besonders im technischen Bereich in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werde. Zudem fördere er das Interesse für naturwissenschaftliche Fächer an unseren Schulen.

Der Präsident der Fachhochschule Frankfurt, Detlev Buchholz, begrüßte zur Bekanntgabe der Preisträger herzlich die rund 350 Schülerinnen und Schüler im Audimax seiner Hochschule. "Wir freuen uns, dass die FH Frankfurt mit ihrem stark ausgeprägten technischen Zug in diesem Jahr Gastgeber für den Schülerwettbewerb ist", so Buchholz.

"Der Bedarf an Nachwuchs-Ingenieuren in der Wirtschaft ist groß", betonte er. Die Projekte der Schülerinnen und Schüler zeigten wirklich Kreativität und ein bereits stark ausgeprägtes technisches Know-How.

Buchholz verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Teilnahme an solchen Wettbewerben die Schüler dazu motiviert, sich auch bei ihrer Studienentscheidung an ihren Neigungen zu orientieren. "Die FH Frankfurt engagiert sich insbesondere dafür, dass sich weibliche Studierende in den technischen Studiengängen willkommen fühlen", ergänzte der FH-Präsident.


Sonderpreis für Gymnasium im Rheingau

Die IngKH lobte in diesem Jahr zum ersten Mal einen Sonderpreis für eine ganze Schule aus. Das St. Ursula-Gymnasium in Geisenheim im Rheingau hat bisher an sechs von sieben Wettbewerben mit insgesamt 52 abgegebenen Modellen teilgenommen. In diesem Jahr brachte die Schule zwei Preisträger hervor, welche auf den vorderen Plätzen landeten.


Wettbewerb auch auf Bundesebene

Die jeweils drei besten Arbeiten der beiden Alterskategorien eines Bundeslandes nehmen am Wettbewerb auf Bundesebene teil.

Der Gesamtwettbewerb, an dem sich die Ingenieurkammern aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland beteiligen, steht unter der Schirmherrschaft von Ministerin Johanna Wanka vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Preisverleihung hierfür findet am 23. Mai 2014 im Silberturm (DB) in Frankfurt a. M. statt.


Die hessischen Preisträger:

Heiko Dörsam und Jonas Hess vom Martin-Luther-Gymnasium in Rimbach gewannen mit ihrer 'Railrocket' den 2. Platz. Klaus Bruno Müller (li.) vom Hessischen Kultusministerium und Ingolf Kluge von der Ingenieurkammer Hessen gratulierten. Foto: IngKH
Heiko Dörsam und Jonas Hess vom Martin-Luther-Gymnasium in Rimbach gewannen mit ihrer 'Railrocket' den 2. Platz. Klaus Bruno Müller (li.) vom Hessischen Kultusministerium und Ingolf Kluge von der Ingenieurkammer Hessen gratulierten. Foto: IngKH


Kategorie I ( bis Klassenstufe 8)

  • 1. Platz: "Lara´s Crazy Looping" von Lara Kohlenbach

    Urteil der Jury:
    "Herausragend: Mit einfachsten Mitteln, handwerklichem Können und Geschick beim Entwerfen, einem guten statischen und dynamischen Verständnis sowie räumlichem Vorstellungsvermögen wurde eine funktionsfähige Achterbahn entworfen."

  • 2. Platz: "Crocodil Looping" von Lisa Marie Hartung

    Urteil der Jury:
    "Planung und Arbeit am Modell, wie sie in den eingereichten Unterlagen deutlich werden, zeugen von einem planvollen, ingenieurmäßigen Vorgehen, das zu einem für eine 14jährige Schülerin bemerkenswerten Ergebnis geführt hat."

  • 3. Platz: "Bronzedrache" von Pascal Kirchner

    Urteil der Jury:
    "Die gesamte Konstruktion besteht, was hier besonders überzeugt, nur aus einem Material. Es ist dünner Kupferdraht, der zusammen gelötet wurde. Es handelt sich hier um eine sehr saubere Arbeit im Detail."

Kategorie II ( ab Klassenstufe 9)
  • 1. Platz: "Loopster" von Björn Bank und Max Breunig

    Urteil der Jury:
    "Überzeugend: Die Schüler haben den Looping meisterhaft funktionssicher konstruiert und die Kugel in sicherer Laufbahn gehalten. Bei diesem Modell hatte man wirklich den Wunsch, in Realität einsteigen zu können und die Fahrt auf der Bahn selbst zu erleben."

  • 2. Platz: "Railrocket" von Heiko Dörsam und Jonas Hess

    Urteil der Jury: "Die Erbauer haben sich sehr stark an einem realen Bild einer Achterbahn orientiert. Durch die vielen eingebauten Schwierigkeiten Looping, Kurven unterschiedlicher Radien und Neigungen und die Spirale ist die Aufgabenstellung originell umgesetzt. Mit Spannung verfolgt man den abwechslungsreichen, raketenartigen Lauf der Kugel vom Start bis ins Ziel."

  • 3. Platz I: "Green Energy" von Tim Geiß und Christian Neff

    Urteil der Jury: "Nachhaltigkeit: Dieses Achterbahnmodell wurde zu 99 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Fahrbahn besteht aus Peddigrohr, wir kennen das alle von den geflochtenen Körben. Die Stützen wurden aus Holz hergestellt und für die Verbindung der einzelnen Tragwerksteile wurde Heißkleber verwendet."

  • 3. Platz II: "Jet Force Gold" von Patrick Bittner, Joachim Peter



QUELLEN UND VERWEISE:

IngKH: Bilder der ausgezeichneten Modelle