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Geogitter als Tragschichtstabilisierung für neuen Wirtschaftsweg in Bad Bentheim

Verfasst von: Christian Wieg
Veröffentlicht am: 19. Sep. 2007
Kategorie:

# 20.09.2007

Durch die Verwendung von Geogittern werden Lasten, z. B. aus Verkehr, großflächig in den Untergrund abgeleitet

Geokunststoffe als Bewehrung für große und kleine Straßenbauprojekte

Geogitter bewirken eine Zugkraftverstärkung von Tragschicht und Planum, Abb.: Huesker Synthetic GmbH
Geogitter bewirken eine Zugkraftverstärkung von Tragschicht und Planum, Abb.: Huesker Synthetic GmbH

Sie funktionieren als Bewehrung ungebundener mineralischer Schichten und werden nicht nur bei großen Straßenbauprojekten eingesetzt. Auch beim Aus- und Neubau von Wirtschaftswegen sind Geokunststoffe für die Stabilisierung von ungebundenen Tragschichten und als Bewehrung von Asphaltschichten eingesetzt worden.

So auch bei der Baumaßnahme "Flurbereinigung Bentheim-Eileringsbeeke" im Landkreis Grafschaft-Bentheim (Niedersachsen). Ein alter Wirtschaftsweg wurde hier von Grund auf saniert.

Die Ursache für den schlechten Zustand alter Wirtschaftswege erklärt Dipl.-Ing. Jörg Siering von der Siering Straßenbau GmbH so: "Wenn sie auf bindigen Böden bauen, der ländliche Weg ein- oder gar beidseitig einen Entwässerungsgraben führt und darüber hinaus in unmittelbarer Nähe noch alter Baumbestand vorhanden ist, kommt es bei langen Trockenperioden zu einem Volumenverlust im Straßenkörper. Dies hat zur Folge, dass der Unterbau instabil wird und Verkehrslasten nicht mehr optimal aufgenommen werden können. So auch bei unserer Baumaßnahme Eileringsbeeke".


Dehnsteifes Geogitter nimmt hohe Zugkräfte auf

Das zerkleinerte Material der alten Fahrbahndecke wurde für die neue Tragschicht wieder verwendet, Foto: Huesker Synthetic GmbH
Das zerkleinerte Material der alten Fahrbahndecke wurde für die neue Tragschicht wieder verwendet, Foto: Huesker Synthetic GmbH

Zunächst wurde die alte Fahrbahndecke mit einer Großfräse zerkleinert. Anschließend wurde mit dem zerkleinerten Material die Tragschicht auf dem Planum hergestellt. Vor dem Einbau der mineralischen Tragschicht wurde das Geogitter Fornit (Typ D 30/30-40 T) in einer Breite von 4 m verlegt.

Fornit ist ein biaxiales und dehnsteifes Geogitter aus Polypropylen, das nach Angaben von Huesker auch bei geringen Verformungen im Unterbau, hohe Zugkräfte aufnehmen kann.

Das Kraft-/Dehnungsverhalten und die Maschenweite entsprechen dem "Regelleistungsverzeichnis 2006 für die Planung und Ausschreibung von Bauleistungen in Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz", das von den Verbänden der Teilnehmergemeinschaften in Niedersachsen Anfang 2007 als überarbeitete Fassung veröffentlicht wurde.