Sondergründung von Aufzügen und Treppenhäusern
# 11.03.2002
Bei der Sanierung verschiedener Objekte im Raum Leipzig waren auf Grund der Baugrundsituation Sondergründungen notwendig
Ausgangssituation
Bei der Sanierung von verschiedenen Objekten, vor allem Wohnhäusern, in Leipzigs Auegebieten südlich und westlich des Zentrums, wurden durch die Bodengutachter und Statiker auf Grund der Baugrundsituation die Notwendigkeit von Sondergründungen für den Einbau von schweren Treppenhäusern und neuen Aufzügen festgestellt.
Die Umsetzung
Als technische Lösung bot sich eine Pfahlgründung an. Da die Arbeiten jedoch in beengten Räumen mit begrenzten Zugangsöffnungen (Kellerräume) auszuführen waren, erwiesen sich Presspfähle als wirtschaftlichste Lösung. Die Pfähle werden bei voller Bodenverdrängung erschütterungsfrei in den Baugrund eingebracht. Die aus 1 m-Schüssen bestehenden, bis zu 5 m langen Pfähle binden 30 bis 50 cm in die Sande bzw. Kiese ein. Zur Ableitung der Preßdrücke werden dabei Spezialverankerungen in den bewehrten Bodenplatten genutzt, die im Zuge der Sanierung eingebaut wurden. Die Pfähle werden mit 30 Prozent Überlast eingepreßt und ergeben damit vor allem für die sensiblen Aufzüge setzungsfreie Gründungen.
Herstellungsprinzip der Preßpfähle
Der FRANKI-Preßpfahl ist ein eingedrückter Stahlrohrpfahl in Anlehnung an die Vornorm DIN V 4026-500. Zu seiner Herstellung werden Rohrschüsse mit einem Vorzugsdurchmesser von 219,1 mm und einer Wandstärke ≥ 6,3 mm in variabler Länge (0,5 m bzw. 1,0 m), abhängig von Bauhöhe und Pfahllänge, durch Einpressen in den Baugrund gedrückt, anschließend verschweißt und ausbetoniert. Der Pfahlfuß ist mit einer Stahlplatte, gleich dem Außendurchmesser des Pfahles, geschlossen. Die Lastübertragung am Kopf des Pfahles wird durch eine Stahlbetonbodenplatte, Dicke ≥ 35cm, einen einbetonierten Spezial-Bewehrungskorb und eine verschraubte Stahlplatte realisiert. Von seitlich aufgehenden Wänden muß dabei ein Mindestabstand von 40 cm eingehalten werden.
Projektdaten
- Pfahlanzahl: 50 (alle Projekte)
- Pfahldurchmesser: 219 mm
- Pfahllängen: ca. 5,0 m
- Gebrauchslast: 250 bis 400 kN pro Pfahl
Objekte in Leipzig:
- Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater
- Tschaikowskistraße 24
- Löhrstraße 12 und 19
- Humboldtstraße 4
- Gottschedstraße 19
- Auenstraße 32
- Friedrich-Ebert-Straße 118