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Uetlibergtunnel ab Landikon im Bau - Teil 1/2

Verfasst von: Dipl. Ing. ETH Daniel Marti
Veröffentlicht am: 15. Aug. 2002
Kategorie:

# 26.08.2002

Am 4. Mai 2001 erfolgte nach einer mehr als dreissigjährigen Planungszeit der Anschlag am letzten und mit 4.4 km längsten Tunnel der Westumfahrung von Zürich. Die Rohbauarbeiten auf der grössten Tunnelbaustelle im Grossraum Zürich kosten rund 500 Mio CHF und dauern bis ins Jahr 2006. Nebst konventionellen Vortriebstechniken werden dabei auch neue innovative Technologien zum Einsatz gelangen. Am interessantesten wird sicher der Einsatz einer Ausweitungs-TBM mit Hinterschneidtechnik und einem Bohrdurchmesser von 14.40 m sein, mit welcher ab Ende 2002 der Tunnel aufgefahren wird.

Projektbeschreibung Uetlibergtunnel

Abb. 1 - Übersicht und Kenndaten Projekt N 4.1.5 Uetlibergtunnel
Abb. 1 - Übersicht und Kenndaten Projekt N 4.1.5 Uetlibergtunnel

Der Uetlibergtunnel ist ein Teil der Westumfahrung Zürich N4/N20 und verbindet die zur Zeit im Bau befindliche Umfahrung Birmensdorf (N 20.1.4) im Westen mit der bestehenden Nationalstrasse Zürich-Chur (A3) im Osten.
(Abb. 1)

Das Projekt umfasst zwei parallele Röhren von je rund 4.4 km Länge. Der Tunnel weist vom Ostportal (Gänziloo) her eine Steigung von 1.6% auf. Am West- und Ostportal befindet sich jeweils eine Portalstation mit technischen Räumen. Im Reppischtal ist eine unterirdische Lüftungszentrale angeordnet. Die Tunnelabluft wird ab dieser Lüftungszentrale via Abluftstollen und Schacht über ein Abluftkamin auf dem Ettenberg ausgeblasen.


Geologie / Vortriebsart

Abb. 2 - Geologisches Längenprofil, Vortriebsverfahren, Bauvorgänge und Vortriebsrichtungen
Abb. 2 - Geologisches Längenprofil, Vortriebsverfahren, Bauvorgänge und Vortriebsrichtungen

Von Westen nach Osten unterfährt der Uetlibergtunnel die zwei parallel laufenden Hügelzüge Ettenberg und Uetliberg. Dazwischen liegt das Reppischtal, welches das Tunnelbauwerk in zwei unabhängige, bergmännisch zu erstellende Tunnels unterteilt. Dabei handelt es sich um den rund 0.710 km langen Eichholztunnel unter dem Ettenberg und den 3.450 km langen Uetlibergtunnel und dem gleichlautenden Hügelzug.

Der Kern beider Hügelzüge besteht aus flach gelagerten Schichten der oberen Süsswassermolasse, einer Wechsellagerung von harten Sandsteinbänken und weichen Mergelschichten. Die maximale Überlagerung des Tunnels unter dem Uetliberg beträgt ca. 320 m.

Zum Erreichen der Molassestrecken Eichholz (500 m) und Uetliberg (2´800 m) sind die drei Lockergesteinsabschnitte Gjuch, Diebis und Juchegg aufzufahren. (Abb. 2 oben)


Vortriebsverfahren

Abb. 4 - Molasse Eichholz - Querschnittsunterteilung und Sicherungsmittel
Abb. 4 - Molasse Eichholz - Querschnittsunterteilung und Sicherungsmittel

Der Uetlibergtunnel mit seinen 4.4 km Länge wird von drei verschiedenen Angriffsorten aus vorgetrieben. (Abb. 2 unten)

Von Beginn der Planung an war vorgesehen, dass die Wahl des Vortriebsverfahrens dem freien Wettbewerb überlassen werden soll. So wurden denn auch parallel zwei Projekte aus-gearbeitet, nämlich eines für den konventionellen Vortrieb (Sprengvortrieb bzw. Vortrieb mit Teilschnittmaschinen) sowie eines für einen TBM-Vortrieb sowohl in der Lockergesteinsstrecke als auch für den Felsbereich (Mixschild-TBM). Von Beginn der Planung an war vorgesehen, dass die Wahl des Vortriebsverfahrens dem freien Wettbewerb überlassen werden soll. So wurden denn auch parallel zwei Projekte ausgearbeitet, nämlich eines für den konventionellen Vortrieb (Sprengvortrieb bzw. Vortrieb mit Teilschnittmaschinen) sowie eines für einen TBM-Vortrieb sowohl in der Lockergesteinsstrecke als auch für den Felsbereich (Mixschild-TBM).

Aufgrund einer Risikobeurteilung wurde von der Bauherrschaft zur Submission jedoch nur der konventionelle Vortrieb zugelassen bzw. eine den vollen Tunnelquerschnitt umfassende Tunnelbohrmaschine (TBM im Vollschnitt) ausgeschlossen. Eine Mixschild-TBM kam daher ebenfalls nicht in Frage.



QUELLEN UND VERWEISE:

Uetlibergtunnel ab Landikon im Bau - Teil 2/2
Amberg Ingenieurbüro AG
Infos über den Uetlibergtunnel finden Sie hier