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Deutscher Immobilienmarkt erwartet für 2007 ein Boomjahr

Verfasst von: Christian Wieg
Veröffentlicht am: 1. Mai 2007
Kategorie:

# 02.05.2007

München und Hamburg zählen erstmals zu den zehn attraktivsten Standorten Europas / Frankfurt und Berlin im internationalen Vergleich abgeschlagen / Einkaufs-Zentren mit hoher Rendite

Paris europäischer Favorit

Gemessen an der Bewertung von Ertrag und Risiko durch die befragten Branchenexperten, bleibt Paris im Jahr 2007 der attraktivste Immobilienmarkt Europas. London folgt wie bereits 2006 auf dem zweiten Platz. Einen großen Sprung nach vorn machte München, das sich im Jahresvergleich vom 17. auf den vierten Platz hinter Stockholm vorschob. Hamburg verbesserte sich um fünf Positionen auf Rang neun. Berlin rangiert demgegenüber im Standortvergleich auf Platz 25, Frankfurt am Main ist mit Rang 27 sogar europäisches Schlusslicht. Beide Städte leiden nach Ansicht der Befragten weiterhin unter einem Überangebot von Büro- und Geschäftsflächen. So lag die Leerstandsquote im dritten Quartal 2006 bei Büroimmobilien in Frankfurt bei 14,5 Prozent und in Berlin bei 10,1 Prozent. Demgegenüber erreichte München einen Wert von 8,3 Prozent und Hamburg sogar eine Quote von nur 7,9 Prozent.


Einkaufs-Zentren hoch im Kurs

Europaweit bringen Investitionen in Einkaufs-Zentren auch 2007 die höchsten Renditen. Auf einer Skala von eins (schlecht) bis neun (hervorragend) vergeben die befragten Experten hier eine Durchschnittsnote von 6,19. Etwas schlechter sind die Perspektiven für Einkaufs-Zentren außerhalb der Innenstädte mit der Bewertung 5,97

Klarer Favorit als Standort für Geschäftsimmobilien ist im laufenden Jahr Moskau. Fast 72 Prozent der befragten Immobilienexperten würden Ladenflächen in der russischen Hauptstadt kaufen. Istanbul folgt auf dem zweiten Rang (Anteil der Kaufempfehlungen: 63 Prozent). Hamburg (56 Prozent) und München (54,5 Prozent) erreichen die Plätze sechs und sieben, während die Perspektiven für Frankfurt (47,2 Prozent) und Berlin (37,1 Prozent) auf den Rängen 12 und 19 schwächer eingeschätzt werden.


Hotelmarkt in Deutschland

Die zweithöchsten Renditeerwartungen hinter Investitionen in Einkaufs-Zentren knüpfen die befragten Experten an den Hotelmarkt. Da immer mehr ältere Menschen in Europa ausreichend Zeit und Geld zur Verfügung haben, sind die Aussichten vor allem für Wellness-Hotels und Resorts gut. Nach vorläufigen Schätzungen beliefen sich die Investitionen in Hotelimmobilien im vergangenen Jahr europaweit auf gut 20 Milliarden Euro.

Die Entwicklung des deutschen Hotelmarktes ist nach Einschätzung der Immobilienexperten allerdings nur schwer zu prognostizieren. Nachdem im Jahr 2006 vor allem ausländische Investoren die Rekordsumme von einer Milliarde Euro in Hotels steckten, befürchten einige Beobachter ein Überangebot. Andere sehen hingegen noch Entwicklungschancen, vor allem im Budget-Bereich.