Zum Hauptinhalt springen

Bayern braucht Bauingenieure

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 21. Mai 2015
Kategorie:

# 03.06.2015

Umfrage der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau weist Bedarf an neuen Mitarbeitern in fast jedem zweiten Planungsbüro aus. Gute Auftragslage in letztem und diesem Jahr verantwortlich für hohe Nachfrage. Kleine Büros im Freistaat in der Überzahl

Absolventen können Bedarf bisher nicht decken

Auf der Suche nach geeigneten Fachkräften hat die Mehrheit der bayerischen Ingenieurbüros Probleme. Grafik: Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Auf der Suche nach geeigneten Fachkräften hat die Mehrheit der bayerischen Ingenieurbüros Probleme. Grafik: Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Wer als Bauingenieur in Bayern einen Job sucht, hat derzeit gute Chancen. Nach Auffassung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau besteht der Ingenieurmangel am Bau im größten deutschen Bundesland auch weiterhin. Dies gehe aus der eigenen Konjunkturumfrage 2015 der Interessenvertretung hervor.

Rund 43 Prozent der befragten Ingenieure gaben hier an, offene Stellen besetzen zu wollen. Über zwei Drittel der Büros hätten allerdings Schwierigkeiten, hierfür qualifiziertes Personal zu finden. Obwohl die Zahl der Absolventen im Bereich Bauingenieurwesen langsam wieder ansteige, könne der Einstellungsbedarf damit nicht gedeckt werden, heißt es von Seiten der Ingenieurekammer-Bau.


Kammerpräsident fürchtet um Wirtschaftsstandort Bayern

Der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau warnt vor dem Verlust der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Bayern. Foto: Birgit Gleixner
Der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau warnt vor dem Verlust der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Bayern. Foto: Birgit Gleixner

"Wir beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge", so Kammerpräsident Heinrich Schroeter.

"Wir müssen es schaffen, mehr junge Menschen für den vielseitigen Beruf des Ingenieurs im Bauwesen zu begeistern. Ingenieure planen, bauen und erhalten unsere moderne Infrastruktur. Sie bauen Straßen, Brücken, Tunnel, Häuser und sind die Macher der Energiewende.
Wenn nicht mehr genügend Menschen in diesem schönen Beruf, der viele Zukunftsperspektiven zu bieten hat, arbeiten, wird das über kurz oder lang jeder Einzelne zu spüren bekommen", warnt Schroeter.

Der beträchtliche Mangel an Ingenieuren des Bauwesens auf dem Arbeitsmarkt gefährde nicht nur das wirtschaftliche Wachstum und die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen, auch Marktchancen können nicht genutzt werden. Dies beeinträchtige die Attraktivität und Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Bayern.


Positive Einschätzung der Geschäftslage

Bei aller Sorge um die Gewinnung von Fachkräften - die allgemeine Geschäftslage und das derzeitige Auftragsvolumen ihres Planungsbüros bewerten rund 70 Prozent der Umfrage-Teilnehmer als gut. Im zurückliegenden Jahr 2014 ist das Auftragsvolumen bei 48 Prozent gestiegen, bei 46 Prozent gleich geblieben und bei sechs Prozent gesunken.


Mehrheit der Büros beschäftigt weniger als fünf Mitarbeiter

Die Mehrheit der an der Umfrage teilnehmenden bayerischen Ingenieurbüros haben bis zu fünf Mitarbeiter (51 Prozent). 31 Prozent beschäftigen zwischen sechs und 20 Mitarbeiter, weitere 16 Prozent haben 21 bis 100 Mitarbeiter und nur zwei Prozent mehr als 100 Mitarbeiter.



QUELLEN UND VERWEISE:

Gesamtergebnis Konjunkturumfrage 2015 Bayerische Ingenieurekammer-Bau