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Steigende Nachfrage bei Wohnungsbau und Infrastruktur sorgt für Orderplus

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 10. Feb. 2017
Kategorie:

# 14.02.2017

Wirtschaftsbau erstmals seit 2015 mit Orderrückgang. Öffentliche Investitionen und boomender Wohnungsbau lassen Auftragsvolumen dennoch steigen. Bauunternehmen überwiegend optimistisch

Wirtschaftsbau: Umsätze rauf, Aufträge runter

Während der Wohnungsbau und der Öffentliche Bau weiter boomen, ist im Wirtschaftsbau ein Auftragsrückgang zu verzeichnen. Grafik: HDB
Während der Wohnungsbau und der Öffentliche Bau weiter boomen, ist im Wirtschaftsbau ein Auftragsrückgang zu verzeichnen. Grafik: HDB

Der Wirtschaftsbau bereitet der Bauindustrie Sorgen. Nach einem Jahr anhaltender Steigerungsraten beim Auftragseingang kam es im November 2016 erstmals wieder zu einem Rückgang. Dieser fiel mit 10,8 Prozent deutlich aus. Das Wachstum der vergangenen Monate (Jan.-Nov.: + 10,9 %) war damit wieder aufgebraucht.

Nach Einschätzung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) hielten sich die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes offenbar aufgrund der unsicheren Lage auf den Weltmärkten erst einmal mit Aufträgen zurück. Die Ordereingänge im Wirtschaftshochbau sanken um satte 15,2 Prozent.

Auf den Umsatz im Wirtschaftsbau hatte dies aber noch keinen Einfluss, er legte im November um 3,4 Prozent zu (Jan.-Nov.: + 3,3 %).


Wohnungsbau und Öffentlicher Bau weiterhin stark nachgefragt

Die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten trotz der Schwäche im Wirtschaftsbau für November 2016 immerhin noch ein Orderplus im Vergleich zum Vorjahresmonat von nominal 7,6 Prozent. Hauptgrund dafür ist, dass die Nachfrage im Wohnungsbau (+ 24,9 %) und im Öffentlichen Bau (+ 26,7 %, ) ungebrochen blieb.


Bauunternehmen mit 3,2 Monaten Auftragsbestand

Entsprechend gut gefüllt sind die Auftragsbücher: Für Ende 2016 meldete das ifo Institut trotz reger Bautätigkeit für die Branche eine Reichweite der Auftragsbestände von weit überdurchschnittlichen 3,2 Monaten. So erwirtschafteten die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im November ein Umsatzplus von nominal 6,2 Prozent. In den ersten elf Monaten lag der Umsatz um 6,8 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.


Infrastrukturinvestitionen kommen bei Bauunternehmen an

Die Öffentliche Hand bleibt der Freund der Bauindustrie. Das starke Orderplus im Öffentlichen Bau geht einher mit einem Zuwachs des Umsatzes um 9,5 Prozent (Jan.-Nov.: + 7,5 %). Die Aufträge im Straßenbau sind hierbei signifikant: sie stiegen um ganze 50,2 Prozent (Jan.-Nov.: + 19,2 %). Damit kommen die zusätzlichen Bundesmittel langsam bei den Bauunternehmen an.


Wohnungsbau: Mehrfamilienhäuser im Trend

Im Wohnungsbau nahm der Umsatz ebenfalls gemeinsam mit dem deutlichen Orderplus (Jan.-Nov.: + 18,2 %) zu. Er lag um 6,2 % über dem vergleichbaren Vorjahresmonat (Jan.-Nov.: + 12,7 %).