Experten sagen Brückenverfall Kampf an
# 02.04.2014
Höheres Verkehrsaufkommen trifft auf immer schlechtere Straßen. Technische Akademie widmet sich mit Brückenkolloquium im Juni der Beurteilung, Ertüchtigung und Instandsetzung von Brücken
Güterverkehr wird weiter zunehmen
Eine leistungsfähige Straßenverkehrsinfrastruktur ist eine der wesentlichen Grundvoraussetzungen für nachhaltige Mobilität und wirtschaftliches
Wachstum. Den Bundesfernstraßen kommt hierbei eine besondere Bedeutung
zu. Doch sie bereiten zunehmend Sorgen.
Die drastische Zunahme des Güterverkehrs innerhalb der letzten Jahre und Jahrzehnte hat dazu geführt, dass der Brückenbestand der Bundesfernstraßen bereits heute zu einem großen Teil bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit beansprucht wird.
Rüdiger Keuper, Geschäftsfeldleiter im Bereich Bauwesen, Energieeffizienz und Umwelt an der Technischen Akademie Esslingen (TAE), beschreibt die weitere Entwicklung wie folgt: "Es ist davon auszugehen, dass der für die Zukunft prognostizierte Güterverkehr mit einer signifikanten Zunahme der Transportleistungen für die Straße ohne gezielte Ertüchtigungs- und Ersatzmaßnahmen in Verbindung mit einer zielgerichteten Erhaltungsplanung nur sehr bedingt schadlos aufgenommen werden kann."
Mehrheit der Brücken über 30 Jahre alt
Ein Blick auf die Altersstruktur der Brücken der Bundesfernstraßen mache zudem
deutlich, dass, bezogen auf die Brückenfläche, etwa 60 Prozent des Bestandes vor 1985 errichtet wurde. Insbesondere diese Bauwerke stünden hinsichtlich der
Sicherstellung der künftigen Mobilitätsanforderungen im Fokus.
"Einhergehend mit dieser ungünstigen Altersstruktur, weist der älter werdende Bestand, trotz entsprechender Erhaltungsinvestitionen, insgesamt auch eine Verschlechterung
des Zustandes auf", führt Keuper weiter aus.
Aus diesen gegenläufigen Tendenzen - auf der einen Seite die starke
Verkehrszunahme und auf der anderen Seite eine ungünstige Altersstruktur
sowie eine Verschlechterung des Bauwerkszustands - ergäben sich für die
Eigentümer und Betreiber große Herausforderungen hinsichtlich der
Verfügbarkeit der Straßenverkehrsinfrastruktur.
Brückenkolloquium: Debatte mit allen Beteiligten
Nach Meinung des TAE-Experten verlangen diese Herausforderungen nach ganzheitlichen Betrachtungen sowie einer Bündelung von Aktivitäten.
Um dies zu erreichen, sei eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschern, Planern, Eigentümern, Betreibern und Auftragnehmern bei der Entwicklung
neuer und innovativer Konzepte, Verfahren und Technologien unabdingbar.
Hierzu will nun das 1. Brückenkolloquium "Beurteilung, Ertüchtigung und
Instandsetzung von Brücken" an der TAE vom 24.06. bis 25.06.2014 einen wichtigen Beitrag leisten. Im Vordergrund der Veranstaltung sollen insbesondere folgende Aspekte stehen:
- Verfahren zur Ermittlung von Zustand,
- Zuverlässigkeit und Restnutzungsdauer,
- Verfahren und Methoden zur Bestandsanalyse,
- Überwachungsverfahren für Bestandsbauwerke,
- innovative Baustoffe und Bauverfahren
- das Erhaltungsmanagement
Die Technische Akademie Esslingen (TAE)
bietet für Fach- und Führungskräfte seit
fast 60 Jahren berufliche Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Technik und Wirtschaft.
Offene Seminare gibt es zum Maschinenbau, der Fahrzeugtechnik und Tribologie, Mechatronik, Elektrotechnik, Elektronik und Energietechnik,
Informationstechnologie, Medizintechnik und Gesundheitswesen, Bauwesen,
Betriebswirtschaft und Arbeitskompetenz, Management und Führung.
QUELLEN UND VERWEISE:
Informationen zum 1. BrückenkolloquiumTechnische Akademie Esslingen (TAE)