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Nachgefragt bei: Andreas Baur

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 31. Mai 2016

# 03.06.2016

Dipl.-Ing. Andreas Baur von der BAURCONSULT Architekten Ingenieure GbR - Jeder Bauingenieur tickt in seiner beruflichen Praxis anders. Arbeitsabläufe und Planungen gestalten sich, je nachdem, worauf der Einzelne Wert legt, unterschiedlich. Um den individuellen Eigenschaften erfolgreicher Ingenieure auf die Spur zu kommen und ihre Tipps und Hinweise für den Beruf für alle nutzbar zu machen, heißt es bei bauingenieur24 einmal im Monat "Nachgefragt bei ...". Gestandene Bauingenieure liefern dabei im Interview aufschlussreiche Antworten zu unseren Fragen.

Dipl.-Ing. Andreas Baur ...

Dipl.-Ing. Andreas Baur ist Geschäftsführender Gesellschafter der BAURCONSULT Architekten Ingenieure GbR mit Niederlassungen in ganz Deutschland. Foto: BAURCONSULT
Dipl.-Ing. Andreas Baur ist Geschäftsführender Gesellschafter der BAURCONSULT Architekten Ingenieure GbR mit Niederlassungen in ganz Deutschland. Foto: BAURCONSULT

...ist Geschäftsführender Gesellschafter der BAURCONSULT Architekten Ingenieure GbR aus Haßfurt (Unterfranken) mit mehreren Niederlassungen in Deutschland, unter anderem in Frankfurt a.M. und Stuttgart. Als Beratender Ingenieur zeichnet Baur für den Bereich Ingenieurbau verantwortlich und leitet gemeinsam mit einem Partner die Gesamtentwicklung des Büros.

Das Unternehmen ist als Gesamtplaner im Bereich Architektur, Ingenieurbau sowie Energie und Technik überwiegend für Kunden aus dem öffentlichen Bereich sowie der Industrie tätig. Insgesamt werden an acht Standorten über 200 Mitarbeiter aller Bereiche, die für das Planen und Bauen benötigt werden, beschäftigt.


Herr Baur, was fordert Sie aktuell besonders in Ihrem Job?

In einem unserer stets herausfordernden Projekte befassen wir uns derzeit mit dem Einbau einer komplexen Wasseraufbereitung in eine denkmalgeschützte Fabrikhalle. Neben der Projektarbeit empfinde ich die Weiterentwicklung im Bereich Building Information Modeling (BIM) sowie das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens als große Herausforderungen.


Wie lange sind Sie schon in der Branche tätig und warum?

Die Faszination insbesondere im Bereich Wasserwirtschaft ist mir quasi in die Wiege gelegt worden. Schon während der Schulzeit habe ich im väterlichen Betrieb als Zeichner mitgearbeitet. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU München mit Vertiefung Wasserwirtschaft war ich ab 1985 für eine namhafte Baufirma beim Bau einer Talsperre aktiv.

1987 bin ich als Entwicklungshelfer für den Deutschen Entwicklungsdienst (DED; heute Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, Anm. d. Red.) nach Nepal gegangen, um dort zwei Jahre lang am Ministerium für Wasserressourcen zu arbeiten.

Seit 1989 bin ich nun ohne Unterbrechung im mittlerweile eigenen Betrieb tätig.


Welche Wege gehen Sie in punkto Personalgewinnung?

Die Personalgewinnung betreiben wir auf zwei Linien: Zum einen setzen wir auf die Ausbildung und Förderung in den eigenen Reihen, nicht nur von Zeichnern, sondern auch von dualen Studenten.

Zum anderen sprechen wir neue Mitarbeiter durch verschiedene Print- und Onlinemedien an. Damit sind wir bisher sehr erfolgreich.


Auf wen hören Sie beruflich?

Besonders wichtig ist die Abstimmung im Team. Das gilt sowohl in der Geschäftsleitung als auch - und hier ganz besonders - in den Fachabteilungen unseres eigenen Hauses.


In welche (Informations-)Technik investieren Sie?

Die EDV erfordert einen immer größeren finanziellen Einsatz, den wir gerne erbringen, weil wir überzeugt sind, nur so wettbewerbsfähig zu bleiben. Zuletzt haben wir für alle Fachbereiche den Einsatz von 3D-Programmen erfolgreich umgesetzt.


Welchen Wunsch haben Sie an die Politik?

Die Politik sollte deutlich darüber nachdenken, die Bürokratisierung, die uns in der Verwaltung unheimlich viele Zusatzaufgaben beschert, zu reduzieren.


Wie sieht Ihre individuelle Weiterbildung aus?

Neben meiner Arbeit als Geschäftsführender Gesellschafter bin ich für den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) im Projektkreis "Filtration" tätig und bilde mich hier nicht nur als Referent sondern auch durch intensive Teilnahme an Kongressen und Seminaren, zum Teil auch im Ausland, fort.


Welchen Ausgleich haben Sie zum Beruf?

Wenn der Kopf eine Pause braucht, schnüre ich die Laufschuhe und laufe von zu Hause aus los. Beim Laufen kommen mir die besten Gedanken.