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Nachgefragt bei: E. Rüdiger Weng

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 27. Mai 2015

# 23.06.2015

E. Rüdiger Weng vom QualitätsVerbund "Planer am Bau" - Jeder Bauingenieur tickt in seiner beruflichen Praxis anders. Arbeitsabläufe und Planungen gestalten sich, je nachdem, worauf der Einzelne Wert legt, unterschiedlich. Um den individuellen Eigenschaften erfolgreicher Ingenieure auf die Spur zu kommen und ihre Tipps und Hinweise für den Beruf für alle nutzbar zu machen, heißt es bei bauingenieur24 einmal im Monat Nachgefragt bei ...

Dr.-Ing. E. Rüdiger Weng...

Dr.-Ing E. Rüdiger Weng unterstützt als Unternnehmensberater Bauunternehmen und Planungsbüros u.a. in den Bereichen Marketing und Qualitätsmanagement. Foto: Berater-Team Bau
Dr.-Ing E. Rüdiger Weng unterstützt als Unternnehmensberater Bauunternehmen und Planungsbüros u.a. in den Bereichen Marketing und Qualitätsmanagement. Foto: Berater-Team Bau

...ist selbständiger Unternehmensberater, Mitglied im Berater-Team Bau und parallel seit 2007 geschäftsführender Gesellschafter der WM-Q Ltd. bzw. des QualitätsVerbundes "Planer am Bau", dem derzeit 186 Büros angehören. Darüber hinaus hat er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Technik Stuttgart im Fach Marketing und Vertrieb im Bauwesen.

Weng unterstützt Unternehmen der Baubranche in Sachen Strategieentwicklung, Akquisition und Kundenorientierung. In seinen regelmäßigen Erfahrungsaustausch-Kreisen führt er Bauunternehmen, Architektur- und Ingenieurbüros sowie Handwerksbetriebe zusammen. Als Initiator des QualitätsZertifikats Planer am Bau bietet er eine Alternative zur ISO für Architektur- und Ingenieurbüros. Im Dezember 2014 erschien sein Buch Es darf auch etwas mehr sein! Geschichten, Denkanstöße und Tipps rund um den Kunden für noch mehr Erfolg. im Verlag IWW (Institut für Wissen in der Wirtschaft).

Mit Rüdiger Weng sprach bauingenieur24-Redakteur Fabian Hesse.


Herr Weng, was fordert Sie gerade besonders in Ihrem Job?

Ich bin sehr zufrieden. Alles läuft im Moment bestens. Sehr große Freude bereiten mir die Erfahrungsaustausch-Kreise, die teilweise seit 15 Jahren bestehen, und die Zusammenarbeit mit langjährigen Stammkunden.

Eine stetige Herausforderung, z.B. für unser QualitätsZertifikat, ist die Akquisition. Hier sind wir noch lange nicht an unserem Ziel mit derzeit 186 Mitgliedern. Wir investieren viel Zeit, Gehirnschmalz und letztendlich Geld in die Akquisition, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, um unser Produkt nach vorn zu bringen.


Wie lange sind Sie schon in der Branche tätig und warum?

In der Baubranche bin ich seit Abschluss meines Studiums tätig. Das sind jetzt über 30 Jahre. Dem Bau war ich in dieser Zeit immer treu. Bei meiner Unternehmensberatung habe ich es primär mit Bauunternehmen, bei unserem QualitätsZertifikat vorrangig mit Planern zu tun.


Wie können sich Planungsbüros den Nachwuchs von morgen sichern?

Die Gewinnung von qualifiziertem Personal ist in der Tat eine große Herausforderung der Baubranche und keine einfache Aufgabe. Die Anzeige in der Tageszeitung reicht heute einfach nicht mehr aus. So wird der Wettbewerb um Talente die Zukunft eines Unternehmens entscheidend prägen, wie es einer meiner Kunden immer formuliert.

Es wird entscheidend sein, das Fünkchen in den Augen der Bewerber besser zu sein als der Wettbewerb. Da spielt auch der Begriff "Marke" eine wichtige Rolle. Und da sind wir bei einem meiner Spezialgebiete, dem Marketing, was immer wichtiger wird.


Auf wen hören Sie beruflich?

Ich höre auf Kunden, Kollegen und auf mein Gespür für den Markt.


In welche Informationstechnik haben Sie zuletzt investiert?

Wir haben unlängst auf eine Serverarchitektur umgestellt. Das war für die EDV-Experten eine größere Herausforderung als ich gedacht hätte. So war es z.B. nicht so einfach, unser CRM-System sowohl an zwei Standorten als auch online und offline zum Laufen zu bringen.

Wir wollten und wollen nicht immer von einer Internet-Verbindung abhängig sein. Daher haben wir eine Cloud-Lösung ausgeschlossen.


Welchen Wunsch haben Sie an die Politik?

Ich wünsche mir, dass Politik praxisorientiert entscheidet und nicht parteipolitisch taktiert.

Konkret geht es mir um eine Vereinfachung für junge Planungsbüros: VOF-Ausschreibungen sind ein Weg für die Akquisition von Aufträgen. Auf der einen Seite ist es richtig, dass Referenzen verlangt werden, auf der anderen Seite ist damit die Tür für junge Büros nahezu verschlossen. Ebenso verhält es sich für etablierte Büros, die sich in andere Geschäftsfelder hineinentwickeln wollen. Es bieten sich zwar Kooperationen an, aber dennoch sollten die Vorgaben hier etwas lockerer sein.


Wie sieht Ihre individuelle Weiterbildung aus?

Ich nehme jährlich an den verschiedensten Weiterbildungsveranstaltungen teil, außerdem tausche ich mich zu jeder Zeit intensiv mit Kollegen aus.

Für mich ist außerdem das Studium von Büchern und Wirtschaftszeitungen, wie z.B. impulse, WirtschaftsWoche, handwerk magazin, PBP Planungsbüro professionell und natürlich E-Mail-Newsletter, insbesondere aus der Baubranche und dem Marketing, selbstverständlich.


Welchen Ausgleich haben Sie zum Beruf?

Das sind die Familie und der Sport. Leider kommt beides in der Regel zu kurz. Etwas konkreter: ich laufe gern, fahre Ski, spiele Tennis und gehe ab und zu in die Luft – nicht aus Ärger, sondern, um als Pilot die grenzenlose Freiheit des Fliegens zu spüren.



QUELLEN UND VERWEISE:

TÜV QualitätsZertifikat Planer am Bau