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Bauleiter mit Meisterbrief: Was darf ich für ein Gehalt verlangen?

  • Veröffentlicht von Baran (inaktiv) am 14. Jan. 2020 21:06
  • Neueste Antwort:vor 2 Jahren
Kurz zu meiner Persönlichkeit, ich bin 22 und studiere zurzeit im 2. Semester Bauingenieurswesen. Leider merke ich Tag für Tag, dass es nicht das ist was ich machen möchte. Ich habe zuvor eine dreijährige Ausbildung zum Maurer- und Stahlbetonbauer gemacht und anschließend ein Jahr den Meisterbrief in diesem Gewerk abgelegt.

Da ich aus einem Familienbetrieb (ca. 80 MA) komme, konnte ich bereits in recht jungem Alter viel erlernen was im Büro passiert. Schon während meiner Lehrjahre war ich sowohl auf der Baustelle als auch im Büro in der Leitungsebene tätig. Ich habe viele Sachen in sehr kurzer Zeit beigebracht bekommen. Seit Abschluss der Lehre bin ich aktiv als Bauleiter tätig. Ich führe folgende Arbeiten selbstständig durch
  • die eigenverantwortliche Planung, Abwicklung und Abnahme von öffentlichen Ausschreibungen bis zu einer Auftragssumme von 2.000.000 EUR im Tief-und Breitbandausbau,
  • der rechtsverbindliche Abschluss von Verträgen sowie die Teilnahme an Submissionen,
  • die technische Überwachung der Auftragsabwicklung in Abstimmung mit dem Polier,
  • Überwachen der Einhaltung des Sicherheits-und Gesundheitsplanes (SiGePlan),
  • die Beantragung und Einbringung von Straßenverkehrsrechtlichen Genehmigungen,
  • die Einbringung von verschiedenen Bestandsplänen für die Auftragsabwicklung,
  • Unterstützung der betriebswirtschaftlichen Tätigkeiten im Büro,
  • Personal-und Maschinendisposition
Qualifikationen:
  • Sicherung von Arbeitsstellen kürzerer und längerer Dauer nach MVAS99 und RSA95
  • SiGeKo nach RAB30 Anlage B+C zum Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator nach BaustellV
  • Ausbilderschein
Durch diese Vorerfahrung habe ich mich recht schnell in bautechnischen Fächern im Studium zurechtgefunden. Jedoch fehlt mir sehr viel Grundwissen im mathematischen Fächern (kein Abi).

Ich möchte aus dem Familienbetrieb ausscheiden, das Studium abbrechen und zu einem Großkonzern als Bauleiter wechseln. Der Meisterabschluss ist im Deutschen Qualifikationsrahmen mit dem Bachelorabschluss auf einer Ebene zu finden.

Nun zu meiner Frage: Ich habe im Laufe des nächsten Monats Bewerbungsgespräche, hierbei wird auch das Gehalt verhandelt. Was kann ich mit meinen Vorkenntnissen realistisch Verlangen? Mein bisheriges Gehalt war recht mickrig und gar nicht erwähnenswert, da es eben ein Familienbetrieb war. Ich würde mit 46.000 € Gehalt ansetzen, was meint Ihr? Vielen Dank im voraus!

7 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Widmax (inaktiv)
    • 16. Jan. 2020 10:23
    @Baran:
    Also wenn Du es zu etwas bringen willst, dann mach dein Studium fertig! Ansonsten wirst Du innerhalb einer Baufirma kaum aufsteigen können. Das ist leider so. Lass Dich nicht von der Mathematik abschrecken. Ich selbst war nie auf einem Gymnasium und bin jetzt Tragwerksplaner. Zu deinen Gehaltsvorstellungen: Ich würde mal die Tarifgruppe AV ins Auge fassen und dazu einen Firmenwagen (auch zur privaten Nutzung). Viel Glück!
    • Veröffentlicht von: M. (inaktiv)
    • 17. Jan. 2020 07:29
    @Baran:
    Ich habe den gleichen Lebenslauf wie du absolviert. (Jahrgang 92) Mit 23 Jahren Maurermeister, danach Bauleitung im Familienbetrieb (Rohbauarbeiten) und seit 2016 noch ein berufsbegleitendes Studium zum Bauingenieur mit Schwerpunkt Baustellenmanagement.

    Zunächst würde ich deine Frage zum Gehalt gerne beantworten: Meine ehemaligen Meister Kollegen, die sich in der Bauleitung wiederfinden, haben durchaus Gehälter über 55.000 EUR (teilweise Konzernzugehörigkeit). Mein Gehalt beläuft sich momentan auf 57.000 EUR inkl. Firmenwagen mit Privatnutzung. Daher würde ich Dir raten, mit deinen Gehaltsverhandlungen etwas höher einzusteigen. Bauleiter sind zurzeit rar und daher besonders gesucht.

    Unabhängig davon würde Ich mich jedoch Widmax anschließen. Mach das Ding irgendwie fertig, ob in dieser Form oder auch in Teilzeit oder berufsbegleitend. Der Bachelor Abschluss im Bauingenieurwesen hilft Dir auch bei der Durchführung von größeren Maßnahmen weiter. Mir hat das Studium im Nachhinein durchaus Vorteile im Alltag gebracht. Diese nimmt man jedoch erst später war. Solltest du dich gerne weiter noch austauschen wollen, so melde dich einfach. Viel Erfolg!
    • Veröffentlicht von: TeWo (inaktiv)
    • 17. Jan. 2020 12:06
    Wenn Du in einem Großkonzern einsteigst, kannst Du dich an diesen Tarifverträgen orientieren. Ich würde dich dann zwischen A4 & A5 einordnen.

    https://ibb.co/SB5gQXZ
    • Veröffentlicht von: HVAC (inaktiv)
    • 14. Aug. 2020 17:31
    In welchem Bereich muesste man denn sein Gehalt ansiedeln, wenn man fuer einen Internationalen GU in Bereich IBN-Koordination (HVAC Commissioning) tätig wird? Da passt ja die Bauleiterposition nicht so ganz. Übrigens in Berlin, vielen Dank vorab.
    • Veröffentlicht von: Baumann (inaktiv)
    • 26. Aug. 2020 14:04
    Olala, das sind ja prächtige Aussichten für die jungen Bauleiter! Bei den öffentlichen Arbeitgebern Land oder Kommune ist der TVL oder TVÖD mit Stufe 11 für Jungbauleiter im Angebot, mal vergleichen?
    • Veröffentlicht von: Gv (inaktiv)
    • 4. Juni 2021 21:49
    Ich rate dir nicht unter 5.000 EUR monatlich zu gehen. Als Jungbauleiter im Großkonzern solltest du da einsteigen. Bei den bekannten Großkonzernen auch bis zu 400 Euro mehr Brutto. Nie Gehälter von Klein/ Mittel / Konzernen vergleichen! Da sind große Unterschiede. Mit deinem Wunsch habe ich bessere Angebote im Kleinbetrieb.

    Wichtig: Du wirst angelernt. Als Jungbauleiter absolvierst du während deiner Arbeitszeit Kurse. Bei den meisten Konzernen bist du nach zwei Jahren damit fertig. Firmenfahrzeug nach Wahl, Prämien stehen ab da zusätzlich zur Verfügung. Aufsteigen kannst du nur mit durchhalten. Dann zum Oberbauleiter.

    60.000 EUR zum Start, ab vollwertiger Bauleiter dann 65.000 bis 74.000 EUR. Polier oder Bauleiter ist kein leichter Job. Ich kenne Leute die noch jung einen Herzinfarkt hatten. Geh es an, halte durch. Nach 2 Jahren hast du die meisten Situationen hinter dir und weißt dann wie du in Zukunft zügig diese meisterst. Leider gibt es noch viele, die Gehälter vergleichen, aber Polier ist nicht gleich Polier. Einfamilienhaus und Großprojekt von 100 Wohneinheiten bringen Gehaltsdiferenzen mit sich!

    Ein Polier, welcher Einfamilienhäuser baut, würde bei mir nicht mal als Vorarbeiter taugen. Deswegen wirst du mit Erfahrung im Großkonzern immer wertvoller und dein Gehalt wird stetig angehoben.

    Mein Tipp: Du wirst es als Anfänger (und du bist es für mich) Monate haben, die dir Stress und Frust bereiten werden. Dein Erstes Jahr wird sehr schwer. Wer durchhält und nicht aufgibt, schafft es da weiter. Die meisten Bauleiter gehen in Konzerne und schmeißen maximal nach einem Jahr hin. Grüße von einem erfahrenen Polier im Großkonzern.
    • Veröffentlicht von: MMD (inaktiv)
    • 28. März 2022 19:19
    Ich bin 15 und mache grade eine Maurer-Ausbildung. Ich will dann nach meiner Ausbildung zur Meister-Schule um Maurermeister zu werden und als Bauleiter agieren zu können. Ist das lohnenswert und auch mit dem Gehalt? Danke im Voraus!

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