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Energiewende als Betätigungsfeld für Bauingenieure ?

  • Veröffentlicht von Rottrigez (inaktiv) am 12. Sep. 2011 09:41
  • Neueste Antwort:vor 13 Jahren
Hallo,

ich wollte mal wissen wie Ihr das einschätzt: Bedeutet die Energiewende eine Chance für Bauingenieure oder ist das eher etwas für andere Ingenieurberufe?

Grüsse SR

8 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Calli (inaktiv)
    • 14. Sep. 2011 12:45
    Hallo, ist es durchaus - wenn man es richtig anpackt. Es muss schließlich auch Leute geben, die Fundamente und Türme für WEA berechnen - auch Biogasanlagen bauen sich nicht ohne uns. Grüße Calli
    • Veröffentlicht von: Cash (inaktiv)
    • 15. Sep. 2011 18:53
    @Calli
    Klar und mit den Fundamenten ist das Business für die "normalen" Baufimen / Ingenieurbüros mit dem Erzielen von geringsten Erträgen beendet. Nur richtig Marge wird erst mit dem Betrieb (Wartung, Stromverkauf etc.) der Anlage gemacht und das eben ohne Bauingenieure. So begründen sich die unterirdischen Gehälter der Bauingenieure und solange sie sich nur auf die reine Ingenieur-Tätigkeit konzentrieren, bleibt das auch so. Bilfinger & Berger ist da aber schon weiter: Stichworte hierzu sind z.B. private Partnership-Modelle, für deren Management aber zusätzlich kaufmännisches Denken notwendig ist.

    Jeder, der dem "Teufelskreis" der stupiden, gering entlohnten Ingenieur-Tätigkeit entgehen will, sollte deswegen noch kaufmännische Aspekte in sein Studium aufnehmen. Entsprechende Angebote gibt es ja inzwischen genügend. (z.B. Wirtschafts-Ingenieurwesen). Die Devise muss also lauten: "Thinking out of the Ingenieur-Box".
    • Veröffentlicht von: Tellerrand (inaktiv)
    • 19. Sep. 2011 14:39
    @Calli,
    na ja, für Dich bedeutet die Teilnahme an der Energiewende also das Erstellen von Fundamenten. Schon mal etwas von Wertschöpfungskette gehört? M.E. sollest Du wirklch mal über den Tellerrand schauen und Dich mit Themen wie Prozessmanagement; Skaleneffekte etc. beschäftigen. Denn das eine steht fest => mit dem Berechnen von Standardfundamenten für Biogasanlagen / Windräder kann man definitiv kein Geld verdienen, bzw. wird - wenn es eben geht - sowieso durch Typenstatiken für den Roll-Out auf einen Statiker-Bedarf von praktisch Null reduziert.
    • Veröffentlicht von: Standard (inaktiv)
    • 19. Sep. 2011 19:17
    Die Hersteller von Windrädern und Biogasanlagen arbeiten nicht mit den Steinzeitmethoden wie es in der Bauindustrie üblich ist ("Jedes Objekt ist ein Prototyp" und das Wort Lernkurve ist im Wortschatz dieses maroden Wirtschaftszweiges nicht bekannt), sondern analog zur . Autoindustie mit modularen Systemkomponenten. Für diese Module gibt es Typenstatiken. Wo hier ein Bedarf für Bauingenieure entstehen soll, ist mir deswegen zwar nicht klar aber die Hoffnung von naiven Bauingenieuren stirbt ja wohl zuletzt.
    • Veröffentlicht von: Rottriges (SR) (inaktiv)
    • 21. Sep. 2011 15:31
    Also ich dachte wenigstens bei der Stahlbaukonstruktion von Windrädern benötigt man Bauingenieure - oder?
    • Veröffentlicht von: Standard (inaktiv)
    • 21. Sep. 2011 16:19
    @Rottriges,
    Sorry, aber das ist nun mal die Realität. Um Skaleneffekte im Einkauf / in der Produktion / bei der Maintenance generieren zu können verlangt es Standardmodule (mit Typenstatiken). Hier reden wir also über einen industriellen Ansatz mit den entsprechenden Margen und nicht über STEIN-Zeitmethoden.
    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 22. Sep. 2011 07:38
    Habe vor Jahren bereits Windkraftanlagen gebaut und es ist richtig, dass in dieser Branche viele Bauingenieure arbeiten. Viele davon als Planer und Baugrundgutachter fuer die Erschliessung, da sehr oft, wegen der extremen Lasten, Baustrassen gebaut werden muessen und vorhandene oeffentliche Strassen auf die Tauglichkeit fuer Schwertransporte hin ueberprueft werden. Auch werden Bauingenieure fuer die Bemessung der Monopole eingesetzt. Die meisten Bauingenieure findet man allerdings im Project Management fuer diese Anlagen, weil sie einfach viel billiger sind als Maschinbauingenieure. Aber dieser Zweig der Beschaeftigung ist nicht neu. Seit mindestens 15 bis 20 Jahren werden Bauingenieure in diesem Bereich genutzt und im noerdlichen Niedersachsen, Schleswig Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist schlicht kein Platz mehr fuer neue Anlagen.

    Der Hype geht ganz klar ins Ausland oder ins Repowering. Fuer das Repowering benoetigt man allerdings nicht die Masse an Bauingenieuren. Die Zunkunft des geamten Bereiches ist bestimmt sehr sehr positiv, allerdings nicht in Deutschland. In Schleswig Holstein werden eigentlich kaum noch Anlagen genehmigt und in anderen Bundeslaendern sieht es nicht so viel besser aus. Solarenergie hat die letzten Jahre zu einem enormen Boom im Bereich des Hallenbaus gefuehrt. Da die Subventionen fuer Solarenergie jedoch jaehrlich zurueckgehen ist nicht damit zu rechnen, das ein grosser Bedarf an Bauingenieuren besteht.

    Ole
    • Veröffentlicht von: Nay (inaktiv)
    • 24. Sep. 2011 19:36
    Wenn ich die ganzen Kommentare in diesem Forum so lese, dann habe ich wohl einen grossen Fehler mit dem Start eines Bauingenieur-Studiums gemacht. Spaetestens wenn die Demographie ihre ganzen Auswirkungen [wie im Osten schon spuerbar] zeigt; gehen die Bau-Lichter in Deutschland wohl so langsam aus. Vielen Dank ihr tollen Baufunktionaere / Studienberater fuer diesen Irrweg. Wobei ich definitiv versuchen werde noch heil aus dieser Perspektivenlosigkeit mit desastroesen Gehalts- / Jobaussichten herauszukommen. Schliesslich bin ich noch jung genug und mit meinen technischen Faehigkeiten gibt es viele Alternativen.

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