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Erfahrungen eines jungen Bauingenieurs

  • Veröffentlicht von Legacy Forum User am 29. Feb. 2008 20:12
  • Neueste Antwort:vor 16 Jahren
Hallo,



ich wollte mal fragen, wie die Erfahrungen anderer Absolventen (möglichst Stg. Baubetrieb) sind bezüglich Job-Suche und Einsatzfelder. Ich hab mein Diplom in der Tasche und besitze 12 Monate Erfahrung im Projektmanagement im Klinikbau.



Aber irgendwie klappt das bez. Bewerbungen nicht so wie gedacht. Da ich noch jung bin, möchte ich zunächst Auslandserfahrungen sammeln (auch wegen der höheren Bezahlung) und dachte, dass die Chancen größer sind, einen Job zu finden, da ja ältere Bauingenieure mit Familie nicht allzu gerne aus Deutschland raus wollen.



Ich habe mich jetzt bei zahlreichen Firmen für ausländische Baustellen beworben, sogar nur als Assistent, aber die wollen überall Leute mit möglichst viel Erfahrung und man muss möglichst an 100-Millionen-Dollar Objekten gearbeitet haben oder 5 Flughäfen in aller Welt im Alleingang gebaut haben. Und bei Ausländern hat man ohne MRICS-Qualifizierung o.ä. eh keine Chance, wie ich das sehe.



Da sind die Engländer wirklich im Vorteil, die haben noch Struktur in ihrem Hochschulsystem. Schaut mal was es für Angebote in Dubai für zertifizierte Quantity Surveyors gibt, irgendwie hat Deutschland da was verpasst. Also doch in Deutschland bewerben?



Ich habe nunmal keinen Bock, irgendwo in Deutschland 60 Stunden/Woche Aldi-Filialen zu bauen, und das für einen Stundenlohn, bei dem mich jeder Student im Mercedeswerk bei weitem schlägt.



Habe ich zu hohe Erwartungen? Eigentlich bringe ich doch alles mit, was gebraucht wird, habe ein gutes Diplom gebaut, bin unabhängig, spreche flüssig englisch und kroatisch, würde sogar in Sibirien Jagdhütten bauen, wenns fair bezahlt wäre.



Und mit fairer Bezahlung meine ich nur das Durchschnittseintrittsgehalt für Absolventen aus der Baubranche. Wie schaut es eigentlich in der Schweiz aus, haben deutsche Absolventen überhaupt eine Chance dort?



Und mal ne generelle Frage: hab bis jetzt nur ganz wenig Stellenausschreibungen gefunden, die gezielt einen Trainee oder Junior-Ing. suchen. Oder sollte ich mich auch dort bewerben, wo 3 Jahre Erfahrung gefordert werden, obwohl ich diese nicht habe?



Hätt' ich blos nicht studiert

10 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Bauheini (inaktiv)
    • 7. März 2008 15:21
    Na na, nicht den kopf hängen lassen!



    Jedes Studium ist das Tor zu vielen Aktivitäten!



    Du musst evtl. unter Preis ein Jahr arbeiten und dabei möglichst viel Erfahrung sammeln und dabei immer rechts und links schauen.



    Setze dir dann eine Dead-Line und sage dir, bis dann mache ich das und du wirst sehen, schon nach einigen Monaten hast du weitere Angebote!
    • Veröffentlicht von: Nils (inaktiv)
    • 10. März 2008 06:56
    Hallo,



    zwei, drei Dinge fallen mir ein. Hochtief sucht öfter mal Leute in dem Bereich in dem Du Erfahrung hast (versuchs auch mal über eine dieser Metacrawlerseiten). Sehe öfter mal Stellen in dem Bereich.



    Die Personalabteilung ist oft eine Hürde, denn da sitzen oft "Blinde und Taube" (möchte keinen engagierten Personaler beleidigen, aber so ist es). Auch mal direkt in der operativen Abteilung anrufen (ich weiß, aufwändig, aber bei interessanten Stellen...)



    Aus Deiner "Schreibe", ich erlaube mir mal zu schließen, lese ich heraus dass Du auch eher "tiefstapelst". Verabschiede Dich davon, im Zweifelsfall kriegt den Job dann jemand der davon nichts hält ;-))



    Vergiß die Anforderungsprofile (nicht vollends, aber nicht sooooo ernst nehmen was dort steht). Ein Freund sagt immer: "Stell Dir meinen sechsjährigen Sohn vor der seine Weihnachtswunschliste schreibt, was dann unter den Baum kommt steht auf einem anderen Blatt." Einfach versuchen, ein wenig Glück gehört eben auch immer dazu.



    Also nicht verzagen und munter weiterbewerben. Und auch mal jemanden nerven (anrufen etc.).



    Grüße N.

    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 10. März 2008 17:38
    Gib nicht auf. Bauingenieure sind gesucht. Falls Du auch bereit wärst, im Bereich Design, Planung und Statik zu arbeiten kann ich Dir ein Unternehmen in NYC empfehlen, bei dem ich selber 3 Jahre war. Dort kannst du dich dann auch über die Zeit in andere Richtungen entwickeln.



    Schau mal unter www.thettgroup.com. Dort würdest du als Intern (gut bezahlt) anfangen und nach oben ist dann Alles offen.



    Gruss Ole

    • Veröffentlicht von: Marc (inaktiv)
    • 11. März 2008 09:28
    Hallo,



    eine Empfehlung meinerseits: Verkaufe Dich nicht unter Preis. Es macht keinen Sinn, für ein Praktikantengehalt als Absolvent anzufangen. Zudem werden dadurch die Preise für Bauingenieure in den Keller gedrückt.



    In der Schweiz gibt es durchaus Chancen für deutsche Bauingenieure. Dort herrschte vor knapp einem Jahr noch ein akuter Bauingenieurmangel. Wie es zur Zeit aussieht, weiss ich allerdings nicht.



    Oft steht in den Stellenausschreibungen, dass Beruferfahrung erwünscht bzw. erforderlich ist. Da dies und andere Voraussetzungen jedoch nur die Wunschvorstellung des Unternehmens sind, bestehen trotzdem Chancen auf den Job.



    Grüsse Marc

    • Veröffentlicht von: Baubetrieb (inaktiv)
    • 15. März 2008 10:42
    Hallo Technicolor,



    aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass Du so viele Bewerbungen wie möglich schreiben solltest und Dich dabei nicht nur auf die großen Baufirmen beschränken.



    Diese haben meistens ihre eigenen Kriterien und sind sehr wählerisch, was Kandidaten für Traineeprogramme anbelangt. Wenn die nämlich keinen finden, der ihrer überhöhten Wunschvorstellung (z.B. Abschluss 1,0, Auslandsemester sowie 6 Sprachen auf Muttersprachlerniveau) entspricht, stellen die gar keinen ein und die Stelle bleibt unbesetzt.



    So entsteht der angebliche Ingenieurmangel. Zusätzlich wollen Baufirmen hauptsächlich berufserfahrene Spezialisten, die schon Baustellengeschliffen sind. Das zeigt sich schon bei den Verdienstaussichten für Absolventen.



    Wenn eine Firma Angestellte mit 3 Jahren Berufserfahrung sucht, kannst du dich zumindest blind bewerben. Wer Mitarbeiter benötigt, greift notfalls auch auf unerfahrene Mitarbeiter zurück, wenn die Qualifikation in etwa stimmt.



    Wenn Du auf eine 40-Stunden-Woche wert legst, solltest Du versuchen in den öffentlichen Dienst zu gelangen. Hier gibt es für Absolventen die Möglichkeit eine Zusatzausbildung für den gehobenen bzw. höheren Dienst zu machen.



    Ansonsten sind 50 bis 60-Stundenwochen die Regel in der Baubranche. Da hättest Du dich besser informieren sollen, bevor Du Bauingenieurwesen studiert hast.



    Weiter zu deinen Möglichkeiten: Einige Unternehmen haben sich komplett auf Projektsteuerung spezialisiert. Aber eines solltest Du dir abgewöhnen - Dich mit dem Verdienst von anderen Branchen zu vergleichen. Dann wirst Du nie froh weil der Bau schon seit Jahren sehr schlecht bezahlt.

    • Veröffentlicht von: Jan (inaktiv)
    • 17. März 2008 20:29
    Hallo Technicolor,



    mir fallen spontan ein paar Dinge zu Deinem Text ein:



    1. Stellenausschreibungen für Trainees sind u. a. auch deswegen selten, weil es diese Form des Einstiegs oft nur in größeren Firmen gibt. Und große Firmen schreiben Traineestellen zum Teil gar nicht aus, solange genug Initiativbewerber da sind.



    2. Der Einstieg als Trainee wird oft völlig überschätzt. In dem Unternehmen, in dem ich tätig bin (großer Baukonzern), sind Trainees zum einen die Ausnahme und zum anderen nach meinen Beobachtungen gegenüber Direkteinsteigern oftmals im Nachteil (z. B. schlechtere Einarbeitung). Also warum willst Du überhaupt Trainee werden?



    3. Viele Firmen müssen sich erst noch daran gewöhnen, dass Bauingenieure langsam knapp werden. Bewirb Dich ruhig auch auf Stellen, die nicht explizit für Anfänger gekennzeichnet sind. Aber bei Anforderungen von mehr als drei Jahren Berufserfahrung lohnt es natürlich auch nicht mehr. Und bewirb Dich in großen Firmen grundsätzlich unabhängig davon, ob gerade eine Stelle mit Deinem Profil ausgeschrieben ist. Am besten allerdings nicht in der Zentrale, sondern in der Unternehmenseinheit, in der Du auch arbeiten möchtest. (Ansprechpartner, z. B. Bereichsleiter, per Telefon ermitteln).



    4. Ich kenne Deine Bewerbungsmappe natürlich nicht, aber ein häufiger Fehler ist der Irrglaube, dass die darin angesammelten Fakten (Noten, Praktika etc.) für sich sprechen und man beim Anschreiben einfach nur eine lästige Pflichtaufgabe erfüllt. Mein Tipp: Betreibe den größtmöglichen Aufwand für Deine Bewerbungen! Ich habe schon Bewerbungen Korrektur gelesen, die absolut unterirdisch waren und musste dann Argumente der Art hören, wie z.B.: Mein Bruder (oder Familienmitglied XY) hat schon alles kontrolliert bzw. verbessert und er/sie meinte, das alles gut wäre.



    Für das Erstellen der ersten wirklich(!) guten Bewerbung nach dem Diplom kann man ohne weiteres 3 bis 4 Wochen a 40 Stunden oder mehr rechnen (inkl. Literaturstudium, Internetrecherche, Scannen und Kopieren, Formatierung und Layout). Jede weitere Bewerbung benötigt dann natürlich nur noch wenige Stunden manchmal nur noch Minuten (bei unverändertem Anschreiben, was aber eher selten ist).



    5. Für eine deutsche Firma im Ausland zu arbeiten ist i. d. R. anspruchsvoller als im Inland. Der Berufseinstieg ist für sich aber bereits recht anspruchsvoll. Daher vermeiden viele Firmen gerne die Kombination, ausgerechnet Anfänger ins Ausland zu schicken. Wenn Du aber erstmal zwei oder mehr Jahre in Deutschland

    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 12. Juli 2008 09:20
    Hallo,



    ich hatte genau wie Du auch die Vorstellung, dass aeltere Ingenieure nicht gerne umziehen und das man vielleicht im Ausland anfangen sollte. Hat absolut nicht geklappt. Das liegt vor allem daran, das die Projekte, die im Ausland mit z.B. deutschen Ingenieuren besetzt werden, meistens wirklich sehr gross sind.



    Kein Investor dieser Welt gibt ne halbe Millarde, und da spielt es auch keine Rolle mehr ob Euro, Dollar oder Franken, aus und nimmt dann einen Absolventen. Es ist notwendig, dass Du Erfahrungen sammelst. Eigentlich muesste man die ersten 3 Jahre nach dem Abschluss als zusaetzliche Ausbildung bezeichnen, da man im Studium viele Sachen lernt, aber leider oft nicht das, was man braucht.



    Das Englaender dann einen vorteil haben halte ich fuer falsch. Das Lohnniveau in GB ist irre hoch. Ich arbeite mit einigen Englaendern zusammen und als Bauing verdient man im normalen Betrieb so zwischen 45.000 und 60.000 Sterling. Umgerechnet in Euro ist man als nicht verwoehnter Deutscher extrem konkurenzfaehig.



    Eigentlich muss man festhalten, das die deutschen Bauings wirklich die billigsten Guten sind. Alle anderen Nationen, die aehnlich gute Ausbildung haben, sind teurer und damit ist man als deutscher Bauingenieur wirklich sehr beliebt. Solltest Du immer noch Lust haben ins Ausland zu gehen, schreibe mir doch einfach eine e-mail. Ich koennte mir vorstellen, das ich Dir helfen kann.



    MFG Ole

    • Veröffentlicht von: hoschi (inaktiv)
    • 18. Juli 2008 11:03
    Ole,





    Bauing verdient man im normalen Betrieb so zwischen 45.000 und 60.000 Sterling




    was ist ein normaler Berieb?



    Hoeren Sie bitte mit diesen falschen Angaben auf. Wenn Sie keine oder nur geringe Ahnung von den Gehaeltern im Ausland haben, dann einfach nichts sagen!



    Anfangsgehaelter fuer Bauings in London: rund £25k/annum

    um die 5 Jahre Berufserfahrung: £40-50k/annum



    Diese Angaben gelten fuer Tragwerksplanung und 37,5 h/Woche.

    • Veröffentlicht von: Nils (inaktiv)
    • 22. Juli 2008 10:25
    Da kann ich Hoschi nur recht geben. Beobachte den Markt in UK schon länger, die Gehälter dort stehen "langsam" auch echt unter Druck.



    Wer schon mal in London war, kann sich leicht ausmalen was 25 k Sterling in London bedeutet.



    Selbst das Doppelte ist dort kein Grund zu feiern.



    Je nach Arbeitsort kann man dann gleich mit Schlafsack in der Tube einziehen...



    Grüße N.

    • Veröffentlicht von: Mike (inaktiv)
    • 19. Aug. 2008 23:58
    Hoi zusammen,



    also ich kann dir nur empfehlen ins Ausland zu gehen. Ich habe diesen Schritt vor fünf Jahren gemacht, in die Schweiz und nach Österreich und bin sehr glücklich damit.



    Dein Profil ist auch auf dem internationalen Markt gesucht, lass dich nicht entmutigen. Ich bin in einer international operierenden Firma tätig und kann dir nur raten, es ist fast überall besser als in Deutschland. Und ich habe schon einige Kollegen aus anderen Ländern kennen gelernt, das kannst du mir glauben.



    Bezüglich Lohnniveau kannst du Deutschland vergessen, bezüglich Steuern kannst du Deutschland vergessen und das Rentensystem ist auch am Ar.....



    Da stellt sich mir die Frage, warum bist du noch hier? Nimm dein Schicksal in die eigenen Hände und verlass dieses Land! Kein Arbeitgeber in Deutschland wird dir die Wertschätzung zukommen lassen, die du verdienst! Es ist traurig, aber es entspricht der Wahrheit.



    In Deutschland ist es nur noch gut wenn du Beamter bist und keine Verantwortung trägst oder dein Papa Millionär ist.



    Den Bemerkungen meiner Kollegen kann ich mich zum großen Teil nur anschließen. Außer denjenigen die völlig blauäugig sind und hier dummes Zeug schreiben, weil sie wahrscheinlich von der (Bau)Industrie dafür bezahlt werden.



    Ich werde unter normalen Umständen auch nie wieder zurück gehen. Somit wünsche ich dir allen Erfolg den du verdienst. Leg los!

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