Erfahrungen mit der Universität Innsbruck

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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 1. Dez. 2010 08:08
  Ich habe von 2000 bis 2008 in Innsbruck studiert und mit Diplom abgeschlossen. Könnte dazu Romane schreiben, daher, wenn du deine Fragen ein bisschen genauer stellen kannst bzw. schreibst, auf was du besonders Wert legst, kann ich dir vielleicht weiterhelfen.
  
  Gruß Thomas
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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 6. Dez. 2010 11:31
  Da es heutzutage immer wichtiger wird an welcher Uni man studiert hat, würde mich besonders der Ruf, den die Uni Innsbruck (Bauingenieurwesen) bei Unternehmen hat, interessieren. Als Deutscher in Innsbruck zu studieren, sollte nach meinen bisherigen Informationen kein Problem sein, schon gar nicht nach der Umstellung auf Bachelor/Master. Oder hast du da andere Erfahrungen gemacht? So, das wars erstmal - und schon mal Danke für die Beantwortung!
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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 10. Dez. 2010 08:34
  Da es heutzutage immer wichtiger wird an welcher Uni man studiert hat,...
  
  Ist das wirklich so? Nach meinem Abschluss war den Unternehmen alles wichtig, nur nicht wo genau man studiert hat. Natürlich, die Uni Timbuktu wäre wohl nicht so gut angekommen, aber mit einem technischen Studium, welches man im deutschen Sprachraum absolviert hat, ist man generell gut angesehen (und zwar weltweit). Meiner Erfahrung nach sind aber der persönliche Eindruck beim Vorstellungsgespräch und die bisherige Arbeitserfahrung viel wichtiger als die Uni, aber kann sein dass sich das seit damals geändert hat. Ich muss der Vollständigkeit halber dazusagen, dass nach meinem Abschluss ein kleiner Bauboom vorherrschte (2008, kurz vor Lehman Brothers) und ich unter 13 Arbeitsangeboten im näheren Umkreis aussuchen konnte (was sich aber leider trotzdem nicht auf das Gehalt durchgeschlagen hat :-(.
  
  würde mich besonders der Ruf, den die Uni Innsbruck (Bauingenieurwesen) bei Unternehmen hat, interessieren.
  
  Hängt vom Fachgebiet ab. Bei Geotechnik, Hydraulik/Wasserbau und Alpintechnologie zählt die Uni Innsbruck sicherlich zu den führenden Einrichtungen, konstruktive Fächer kannst du restlos in die Tonne kloppen (Betonbau, Stahlbau, Holzbau), Rest ist so durchschnittlich. Weiter ist das gesamte Fächerangebot sicherlich geringer als bei einer großen Uni (wie TU Wien, TU München, usw.). Aber wie gesagt, habe ich noch auf Diplom studiert, wie das jetzt nach Bologna ist, weiß ich nicht so genau.
  
  Als Deutscher in Innsbruck zu studieren, sollte nach meinen bisherigen Informationen kein Problem sein, schon gar nicht nach der Umstellung auf Bachelor/Master. Oder hast du da andere Erfahrungen gemacht?
  
  Nein, ist kein Problem. Früher war es so, dass man zum studieren in Österreich einen Studienplatz in seinem Heimatland nachweisen musste (was bei Bauings eh nie ein Problem war) und seit einem EuGH-Urteil ist auch diese Beschränkung gefallen (was man unschwer an der bundesdeutschen Medizinerschwemme in Innsbruck erkennen konnte).
  
  So, das wars erstmal - und schon mal Danke für die Beantwortung!
  
  Bitte sehr. Wobei ich mich schon frage, wenn dir der Ruf der Uni so wichtig ist, warum du Innsbruck überhaupt in Betracht ziehst und nicht gleich nach Aachen oder München gehst?
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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 13. Dez. 2010 12:16
  Nun, meine erste Studienwahl wäre eigentlich Bauingenieur gewesen. Doch wegen der schlechten Berufsaussichten, die man überall hört und auch hier im Forum lesen kann, hab ich mich dann für Maschinenbau entschieden. Auch hätte ich für das Bauingenieurstudium von daheim wegziehen müssen. Jetzt im ersten Semester habe ich das Gefühl, dass Maschinenbau doch das Falsche ist und überlege zu Bauingenieurwesen zu wechseln. Bei der Studienortwahl ist mir jedoch auch das Freizeitangebot wichtig. Deswegen mein Interesse an Innsbruck(Mountainbiken, Skifahren). In Studienhinsicht wäre München sicherlich die bessere Wahl.
  
  >>Bei Geotechnik, Hydraulik/Wasserbau und Alpintechnologie zählt die Uni Innsbruck sicherlich zu den führenden Einrichtungen, konstruktive Fächer kannst du restlos in die Tonne kloppen (Betonbau, Stahlbau, Holzbau), Rest ist so durchschnittlich.<<
  
  Würdest du dann jemanden, der später in Richtung Konstruktion gehen will, von Innsbruck abraten? Gruß
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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 17. Dez. 2010 08:34
  >> Nun, meine erste Studienwahl wäre eigentlich Bauingenieur gewesen. Doch wegen der schlechten Berufsaussichten, die man überall hört und auch hier im Forum lesen kann, hab ich mich dann für Maschinenbau entschieden. Auch hätte ich für das Bauingenieurstudium von daheim wegziehen müssen. <<
  
  Für Bauingenieurwesen musst du wegziehen und für Maschinenbau nicht? Wo gibs denn sowas? Ist doch in der Regel genau umgekehrt?
  
  >> Jetzt im ersten Semester habe ich das Gefühl, dass Maschinenbau doch das Falsche ist und überlege zu Bauingenieurwesen zu wechseln. Bei der Studienortwahl ist mir jedoch auch das Freizeitangebot wichtig. Deswegen mein Interesse an Innsbruck (Mountainbiken, Skifahren). <<
  
  In dieser Hinsicht ist Innsbruck absolut top. Auch das kulturelle Angebot, die Ausgehmöglichkeiten und die Mädels sind nicht zu verachten ;-) Aber es muss dir auch bewusst sein, dass hier evtl. zwei grundsätzlich unterschiedliche Gemüter aufeinandertreffen. Als Bayer oder Schwabe wird die Kommunikation mit den Tirolern relativ leicht fallen, als Norddeutscher würdest du wahrscheinlich zunächst einen Kulturschock erleiden. Obwohl, mit ein bisschen gutem Willen und Offenheit ist das dann auch kein Problem und die Studentenschaft ist eh international besetzt.
  
  >> In Studienhinsicht wäre München sicherlich die bessere Wahl.
  
  >>Bei Geotechnik, Hydraulik/Wasserbau und Alpintechnologie zählt die Uni Innsbruck sicherlich zu den führenden Einrichtungen, konstruktive Fächer kannst du restlos in die Tonne kloppen (Betonbau, Stahlbau, Holzbau), Rest ist so durchschnittlich.<<
  
  Würdest du dann jemanden, der später in Richtung Konstruktion gehen will, von Innsbruck abraten? Gruß <<
  
  Definitiv ja (außer es hat sich in den zwei Jahren, seit ich weg bin, grundlegendes geändert...gehe ich aber nicht davon aus). Für konstruktive Fächer und die zugehörigen Grundlagenfächer (Höhere Mathematik, Technische Mechanik,...) hat z.B. die TU Graz einen wirklich ausgezeichneten Ruf (gab bei uns auch einen entsprechenden Prüfungstourismus dorthin). Wobei ich mir bei den Berufsaussichten, die du ja auch eingangs erwähnt hast, die Studienwahl zweimal überlegen würde. Aber gut, das ist allein deine Entscheidung und dazu gibs auch schon ausreichend Threads, das soll jetzt nicht Thema dieser Diskussion sein.
  
  Gruß Thomas
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• • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
  • 21. Dez. 2010 05:40
  Also pass mal auf: Erstens interessiert das Niemanden wo Du studiert hast und zweitens wenn Du lesen kannst, lass die Finger vom Bau! Und wenn Du die Foreneintraege hier verfolgt hast, dann wirst Du wissen, das ich eigentlich immer noch sehr positiv vom Bauingenieurwesen gesprochen habe. Um das mal klar zu machen, wenn Du nach dem Studium auch noch mal Skifahren oder Mountenbiken willst, dann wird das mit Deinem Gehalt als Bauingenieur nichts! Jedenfalls nicht die ersten 5 Jahre nach Abschluss und dann haben viele ja doch scheinbar Familie usw.
  
  Setz Dich auf Deinen Allerwehrtesten und werde Maschinenbauer, dann hast Du das gleiche Gehalt als Einstieg, das wir hier nach 8 bis 10 Jahren haben. Wenn Du als Bauingenieur was werden willst, musst Du aus Deutschland raus. Und zwar weit weg und je besser bezahlt wird, desto beschissener ist das Land. Ole
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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 22. Dez. 2010 21:42
  >> Und zwar weit weg und je besser bezahlt wird, desto beschissener ist das Land. <<
  
  Würde ich so nicht sagen. In Norwegen verdient man als Bauingenieur recht gut, und das Land ist top. Sprache ist auch nicht so schwierig, mein Schwager arbeitet seit 4 Jahren als Arzt dort oben und spricht fließend norwegisch. Und die Schweiz war doch auch immer recht gut bezahlt, und die würd ich jetzt wirklich nicht als beschissen bezeichnen. Aber dass man Deutschland meiden sollte, wird wohl stimmen, zumindest bei meinem Arbeitsplatz laufen auch immer mehr Bundesdeutsche rum.
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• • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
  • 24. Dez. 2010 05:02
  @Gast: Norwegen ist nicht beschissen, nur eben entweder dunkel oder hell, je nach Jahreszeit, und im Verhaeltnis zu Laendern wie Indien, Kongo usw schlicht und ergreifend jaemmerlich bezahlt. Ausserdem betrachte ich 4 Monte Dunkelheit in Nordnorwegen, wo die dicken Gehaelter kommen, auch nicht als schoen. Wenn wir hier schon nach Ausnahmen suchen, lasse ich Australien und Neuseeland gelten. Die bezahlen noch mal gut 30 % mehr als die Norweger und das Wetter ist auch viel besser. Das ist ja aber gar nicht die Frage. Warum sollte der Kollege hier Bauingenieurwesen studieren, wenn er schon vorher weiss, das sein Gehalt das eines Maurers nur unwesentlich uebersteigt? Wer viel Geld als Bauingenieur verdienen will, muss das Land verlassen oder riesen Glueck haben. Gute Beziehungen helfen natuerlich auch, aber das kann doch wirklich keine Basis sein.
  
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• • Veröffentlicht von: Gast2 (inaktiv)
  • 26. Dez. 2010 18:36
  Zu den Stärken und Schwächen: In den Grundlagenfächern gab es in letzter Zeit Besserungen, der Tourismusstrom nach Graz ist abgebrochen. Technische Mechanik ist in Innsbruck nun sicher in Ordnung. In den angewandten konstruktiven Fächern liegen wie erwähnt Schwächen. Holzbau ist zu vergessen, auch wenn sich dort in letzter Zeit was tut, Stahlbau und Betonbau sind unterdurchschnittlich (gemessen an anderen Fächern). Aber keine Angst, auch da lernt man was (außer in Holzbau) und für die Berufswelt soll es reichen. Hätte noch nie gehört dass Unternehmer diesbezüglich mit den Absolventen unzufrieden wären.
  
  Zur Gesamtuni, falls dir das wichtig ist: Sie leidet wie alle Unis in Österreich unter Einsparungen, kann sich aber gemessen an anderen österreichischen Unis noch einigermaßen gut halten. Im neuesten Times Ranking ist sie die beste Uni Österreichs, in anderen älteren Rankings ist sie zumeist hinter der Uni Wien zweite. Ihre Stärke liegt hauptsächlich in den Naturwissenschaften (v.a. Physik, Chemie). Wenn dir wichtig ist, auf einer elitären Uni oder Fakultät zu studieren dann wäre z.B. Physik in Innsbruck sicher eine gute Wahl, Bauingenieurwesen ist hingegen wohl nur Durchschnitt.
  
  Ansonsten ist Innsbruck eine kleine aber feine Studentenstadt mit einem hohen Studenten/Einwohner-Verhältnis (ca. 30.000/120.000). Sicher ein guter Ort zum Leben, aber teuer. Aber auch ich denke, dass Praktikas und während des Studiums geknüpfte Kontakte wichtiger sind als der Ruf der Uni, der sich ohnehin hauptsächlich auf die Forschung bezieht.
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• • Veröffentlicht von: FlipB (inaktiv)
  • 28. Dez. 2010 12:22
  Norwegen/Schweiz: Ich würde mir auch die Lebenserhaltungskosten der Norweger und Schweizer ansehen. Aber es ist leicht möglich, dass man dort besser verdient als in Deutschland, ok im Bauwesen ist es auch nicht schwer zu toppen, so kaputt wie die Branche ist ;) Ich befürchte aber, dass man dort auch nicht "reich" wird. Bleiben würde ich in Deutschland, aber sicher nicht Bauwesen studieren, dann lieber Maschinenbau oder etwas anderes technisches, z.B. Medizininformatik/Technik, alleine schon wegen der Demographie. Dann geht es einem genauso gut wie einem Bauingenieur in der Schweiz oder Norwegen.
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• • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
  • 20. Jan. 2011 08:49
  Also wegen eines Studiums umzuziehen ist so eine Sache. Das muss man sich ganz genau überlegen. Die Kosten Vorort müssen sich in Grenzen halten und du musst das irgendwie wieder retour bekommen mit zum Bespiel einem besseren Job, den du ohne dieser Uni nicht bekommen hättest. Ansonsten würde ich Kosten sparen und zuhause bleiben.
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• • Veröffentlicht von: generics (inaktiv)
  • 24. März 2011 01:17
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