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Flachgründung Stahlhalle

  • Veröffentlicht von Legacy Forum User am 22. Dez. 2006 20:35
  • Neueste Antwort:vor 17 Jahren
Hallo zusammen,



ich sitze gerade an einer Statik für eine Stahlhalle. Folgende Aufgabenstellung: schlechter Baugrund, teilweise Torflinsen, sonst meistens weicher Schluff. Neben der Halle herrscht reger LKW-Verkehr (40t, 70 Stk pro Tag). Hinter der Straße eine große Kohlehalde (Schütthöhe ca. 15 m). Alte tiefgegründete Fundamente auf dem Baufeld. Kunde möchte keine Pfahlgründung. Dazu kommt noch, dass in der Halle ein automatischer Prozesskran laufen soll. (sehr empfindlich auf Höhenunterschiede der Kranbahnträger)



In der Halle Radladerverkehr, evtl. fährt auch mal ein LKW 40 t in die Halle. Sonst nur geringe Lasten durch die Nutzung der Halle.



Meine Idee: Oberboden 35 cm abschieben, 50 cm umlaufende Frostschürze dann massive 35 cm dicke Stahlbetonplatte, die gleichzeitig als Bodelplatte dienen soll. Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten? Vielen Dank für Anregungen!



Gruß

8 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: josef Widmann (inaktiv)
    • 1. Jan. 2007 21:11
    Grüß dich F. Grove,



    gibt es ein Baugrundgutachten? Hat der Geologe Angaben über die Gründung gemacht? Wenn ja, hat er sicher eine Pfahlgründung vorgeschlagen. Die will aber dein Bauherr aus Kostengründen nicht ausführen lassen. Vielleicht würde eine CSV-Säulen Gründung gehen. Das kann aber nur ein Fachmann / Fachfirma beurteilen.



    Der Untergrund, den du beschrieben hast, ist ziemlich übel. Die zulässigen Setzungsunterschiede sind so gering, dass die Idee mit der 35er Platte im späteren Betrieb zu erheblichen Schwierigkeiten führen wird. Wie willst du denn Torflinsen "quasi Setzungsfrei" überbrücken? Was glaubst du, warum Reste einer Tiefergründung auf dem Baufeld vorhanden sind?



    Mein gut gemeinter Rat: Hol dir einen Gründungsfachmann dazu und bestehe auf einer Pfahlgründung. Wenn du dich gegen die Lösung des Baugrundgutachters entscheidest, wenn du siehst, dass die bisherige Bebauung auf Pfählen gegründet ist, wie willst du deiner Versicherung im Schadensfall erklären, dass eine Flachgründung bei diesen Bodenverhältnissen...? Die steigt dir im Schadensfall (der bei einer Flachgründung vorprogrammiert ist) garantiert aus!



    Freundliche Grüße vom Bodensee

    Josef Widmann

    • Veröffentlicht von: F. Grove (inaktiv)
    • 6. Jan. 2007 20:56
    Freundliche Grüße zurück zum Bodensee. Die Flachgründung scheidet nach meiner Meinung auch aus. Was will man aber machen, wenn der Kunde nicht will.



    Vielen Dank für den Tipp mit der CSV- Säulengründung.

    • Veröffentlicht von: Robert Brokmann (inaktiv)
    • 10. Jan. 2007 09:32
    Sehr geehrter Herr Grove,



    es ist schon bemerkenswert, mit welcher Leichtfertigkeit hier ein spezielles statisches Problem diskutiert wird , dass mit Ihrer Aussage endet



    "Was will man aber machen, wenn der Kunde nicht will."



    Die Frage ist doch nicht, was der Kunde als Laie will, sondern ob man stark genug ist, den Lösungsansatz dem Kunden zu erklären.



    Wenn man dies nicht kann, oder wenn der Kunde nicht will, dass ein richtiger statischer Lösungsansatz umgesetzt wird, dann muss man den Auftrag zurückgeben.



    Lösungsansätze können Sie unter www.industryfloor.de finden, in dem Sie einen Fachplaner mit dieser Aufgabe beschäftigen.



    Gruss Robert Brokmann



    • Veröffentlicht von: Paul Pandrea (inaktiv)
    • 10. Jan. 2007 20:58
    Sehr geehrter Herr Grove,



    der Baugrund, den Sie da haben, erscheint mir tatsächlich sehr schwierig, allerdings ist das ganze keine unlösbare Aufgabe.



    Dass der Kunde keine Pfähle haben will, ist nicht ungewöhnlich. Meistens liegt das daran, dass man dabei ggf. kontaminiertes Bohrgut abfahren muss, was ziemlich teuer ist.



    CSV ist ebenfalls keine gute Idee. Erstens ist mittlerweile bekannt, dass diese Elemente von Hause aus ein Problem mit der Erhärtung in gering durchlässigen Schichten haben (das Wasser zum Abbinden kommt aus dem umgebenden Boden und bei geringer Durchlässigkeit des Bodens bildet sich im Rand der Säule ein abgebundener undurchlässiger Ring, der kein Wasser in den Kern lässt, so dass das Material nicht hart wird). Zweitens kommt hier noch dazu, dass aus dem Torf organisch belastetes Wasser zusätzlich Probleme bereitet.



    Beide Probleme (Bohrgut und Organik) lassen sich mit einem Verdrängersystem aber erfahrungsgemäß sehr gut in den Griff bekommen. z.B.:



    * Vermörtelte Stopfsäulen

    * Fertigteilrammpfähle

    * Duktile Gussrammpfähle



    Um die Bodenplatte nicht überzustrapazieren (Durchstanzen), sollte man die Gründungselemente nicht direkt bis an die Bodenplatte führen, sondern mit einer Polsterschicht (stabilisiertes Material, kein Geogitter wegen den Verfomungen) entkoppeln.



    Wird in dieser Form sehr oft und erfolgreich durchgeführt.



    Mit freundlichen Grüßen



    Dipl.-Ing. Paul Pandrea
    • Veröffentlicht von: F. Grove (inaktiv)
    • 11. Jan. 2007 12:40
    Sehr geehrter Herr Brokmann,



    aus meiner Sicht ist es schon wichtig, was der Kunde will, denn von Ihm bekomme ich letzlich mein Honorar.



    Ich denke jedem ist hier klar, das wir Bauingenieure nur technische Lösungen zur Ausführung kommen lassen, die dauerhaft und wirtschaftlich vertretbar sind.

    • Veröffentlicht von: Dirk von der Dellen (inaktiv)
    • 26. Jan. 2007 06:56
    Moin Herr Grove,



    Ihre Situation kann ich gut nachvollziehen, da ich aus dem Spezialtiefbau komme und so etwas schon mehrfach mitgemacht habe.



    Letztendlich kann ich dem Auftraggeber nur etwas verkaufen, wo ich auch voll und ganz hinter stehe (dann gibt es auch keine Probleme mit Schadensfällen).



    Wenn ich Ihre Randbedingungen (besonders nett ist die kleine Bemerkung über Altfundamente mit Pfählen) und dann den Standpunkt Ihres Auftraggebers lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Hoffentlich haben sich sich zu nichts hinreißen lassen...



    Auch mein Rat ist (notfalls zusammen mit dem Bodengutachter und/oder anderen Fachleuten) Ihrem Auftraggeber klar zu machen, daß sein Baugrund zu seinem Bauvorhaben NICHT paßt (und immerhin ist das Baugrundrisiko dem Bauherren seins; lassen Sie sich es nicht andrehen!).



    Falls noch Unterstützung benötigt wird -> melden.



    Viel Erfolg

    Dirk von der Dellen

    • Veröffentlicht von: F.Grove (inaktiv)
    • 26. Jan. 2007 17:43
    Hallo Herr von der Dellen,



    es ist noch nicht ausgestanden, denn der Bodengrundgutachter hat beim Bauherren durchblicken lassen, dass unter bestimmten Bedingungen doch eine Flachgründung zu machen ist.

    Da hat man gerade den Bauherren auf Pfähle eingestellt, und dann sowas...



    Bei den Altfundamenten mit Pfählen ist das größte Probelm, die evtl. neuen Pfähle zu setzen, denn bis etwa 2/3 der Hallenfläche sind alte Fundamente vorhanden. Die Fundamente bekommt man ja noch raus aber bei den alten Eichenpfählen sehe ich schwarz. Kennt jemand eine Möglichkeit, die alten Pfähle in die Gründung einzubeziehen? Kann man die alten Eichenpfähle probebelasten? Die alten tiefgegründeten Fundamente waren im Vergleich zur neuen Halle sehr hoch belastet.



    Gruß F.Grove

    • Veröffentlicht von: Dirk von der Dellen (inaktiv)
    • 30. Jan. 2007 07:24
    Hallo Herr Grove,



    es kann natürlich alles gemacht werden, die Frage ist, ob sich der Aufwand lohnt (wird er Ihnen vergütet und sind die gesamten Herstellungskosten für den Bauherren noch ok).



    Es sind schon Alt-Pfähle gezogen sowie auch mit in die neue Gründung einbezogen worden. Eine Probebelastung ist auch möglich. Bisher habe ich dies aber nur mit Stahlbeton-Pfählen gemacht. Es ist also ratsam, im Vorwege Erkundigungen einzuholen, inwieweit ein solches Vorhaben (genehmigungstechnisch) ausführbar ist.



    Sie haben ein interessantes Thema angeschnitten, welches aber immer schwieriger aus der Ferne ohne Kenntnisse der Umstände zu beurteilen wird.



    Grüße

    Dirk von der Dellen

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