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Kommentar zu: Dem Baugewerbe gehen die Fachkräfte aus

  • Veröffentlicht von Herpes (inaktiv) am 6. Aug. 2011 10:36
  • Neueste Antwort:vor 13 Jahren
Kommentar zur Pressemitteilung vom 04.08.2011: Dem Baugewerbe gehen die Fachkräfte aus.

Laut einer Aussage des Hauptgeschäftsführers des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Michael Knipper, gibt es bis 2020 einen Fachkräftemangel von 60000 Stellen. Dabei wird in einem Absatz die Kalkulation aufgestellt, dass es bereits bei den Bauingenieuren im Juli 2011 einen "verdeckten" Mangel von ca. 7.000 Fachkräften geben soll. Zitat: "Im Juli kamen auf knapp 1800 gemeldete offene Stellen für Bauingenieure lediglich 2900 Arbeitslose. Da aber erfahrungsgemäß nur etwa 15 Prozent der offenen Stellen an die Bundesagentur gemeldet würden, dürfte es tatsächlich mehr als 10.000 unbesetzte Stellen für Bauingenieure in Deutschland geben", sagte Knipper.

Eigentlich ist die Kalkulation, welche in einem Folgesatz gleich die Anwerbung von externen Fachkräften (besonders bei den Ingenieuren) als Lösung vorsieht, doch sehr fraglich. Wie ja schon mehrmals im Forum genannt wurde, hatte das Baugewerbe bis Mitte der 90.-iger des 20.-ten Jahrhunderts ca. 1.600.000 Beschäftigte, heute sind es unter 700.000. Bei den ausgebildeten Bauingenieuren lag die Anzahl 1996 bei rd. 183.000. Nach einem Spitzenwert in 2003 von ca. 193.000 liegt sie schätzungsweise aktuell bei rd. 189.000 ausgebildete Bauingenieuren.

Es fragt sich also woher dieser Bedarf kommt! Wahrscheinlich liegt es wieder daran, dass viele der ausgebildeten Bauingenieure anderweitig aufgrund der besseren Bezahlung und den sonstigen Konditionen eine Beschäftigung aufgenommen haben. Es ist also davon auszugehen, dass der Mangel an Bauingenieuren eher mit der schlechten Bezahlung und den noch schlechteren Arbeitskonditionen zu tun hat!

11 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 8. Aug. 2011 12:18
    Wenn eine Resource knapp wird, das haben wir ja die letzten Jahrzehnte immer vor den Sommerferien beim Oel gesehen, steigt der Preis. Jedenfalls behaupten das die Oelkonzerne. Da die Gehaelter bei Bauingenieuren in Deutschland auf einem immer noch absolut niedrigem Niveau liegen, halte ich diese Aussage fuer Lobbyismus. Alle Jahre wieder werden solchen Annahmen getroffen um, wie ich meine, die Anzahl der Studierenden hochzuschrauben damit der Bauingenieur schoen billig bleibt. Ole
    • Veröffentlicht von: Marcellus (inaktiv)
    • 9. Aug. 2011 11:49
    Ole, Ihre Lobbyismus-Theorien in diesem Forum sind ja schon berüchtigt und sicher nicht immer unbegründet, aber ich glaube ich muss Ihnen diesmal widersprechen. Wir, ein großer Chemiekonzern im RM-Gebiet, suchen seit Wochen einen geeigneten Bauingenieur. Sehr gute Bezahlung (37,5 h Woche), interessante Arbeit - Es ist niemand zu finden. Wir haben ganze 4 Bewerbungen erhalten. Vor 5 Jahren wären es 400 gewesen. Unsere Ansprüche sind wahrlich nicht sehr hoch. Wir suchen weder 1er Kandidaten noch den 26 jährigen Überflieger mit 4 Jahren Auslandserfahrung. Ein gestandener Bauleiter wäre schon o.k. Es sieht wirklich aus als wäre der Markt wie leergefegt.
    • Veröffentlicht von: JD73 (inaktiv)
    • 9. Aug. 2011 20:52
    @marcellus: ehrlich gesagt kann ich das nicht glauben, irgendwo haben sie was falsch gemacht!
    • Veröffentlicht von: Tim (inaktiv)
    • 10. Aug. 2011 09:38
    Hallo Marcellus,
    "sehr gute" Bezahlung klingt ja sehr kryptisch. Vielleicht ist ist aber eben so, daß "sehr gut" nicht gut genug im Vergleich zu dem ist, was man in anderen Branchen für Ingenieurarbeit zu zahlen bereit ist. Tim
    • Veröffentlicht von: Equilibrium (inaktiv)
    • 10. Aug. 2011 18:41
    @Marcellus: Die Bewertung einer Bezahlung als "sehr gut" ist ja doch recht subjektiv, so lange Sie das nicht an konkreten Zahlen belegen. Was wäre denn Ihrer Meinung nach eine "sehr gute" Bezahlung? Und ist Ihr Aufwand für Stellenanzeigen etc. auch der gleiche, den Sie für einen Ingenieur im Bereich Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik o.ä. an den Tag legen würden? Oder ist die Erwartungshaltung einfach nur so, dass einem die Bauingenieure nach der ersten Anzeige bereits die Bude einrennen sollten.
    • Veröffentlicht von: Bernd (inaktiv)
    • 10. Aug. 2011 22:23
    Ich sehe es ähnlich wie Marcellus. Das Pendel hat wohl langsam umgeschlagen, es gibt kaum Bewerber auf dem Markt. Wir haben auf eine offene Stelle ca. 5 Bewerbungen erhalten. Auch wenn die Bauingenieure immer noch gehaltsmäßig am unteren Ende der Skala stehen, es sollte langsam mal optimistischer werden.
    • Veröffentlicht von: FlipB (inaktiv)
    • 10. Aug. 2011 22:43
    @Marcellus: Link + klare Gehaltsangabe, sonst: it didnt happen. Ansonsten ist es klar offensichtlich: Lobbyistenpropaganda. Es gibt KEINEN Mangel, es wird auch NIE einen geben. Die lächerlichen Gehälter durch die Bank, ob nun Trainee oder Gruppenbauleiter, zeigen es ganz deutlich, hier ein paar aktuelle Zahlen:

    http://www.lohnspiegel.de/dateien/wsimit_2011_01_LohnSpiegel_Ingenieure.pdf

    Aus heutiger Sicht und aus jener in 50 Jahren ist es schlicht fahrlässig Bauingenieurwesen zu studieren. Damit schadet man sich selbst äußerst grob.
    • Veröffentlicht von: Horschti (inaktiv)
    • 11. Aug. 2011 08:54
    Wie währe es mit einer Stellenanzeige auf bauingenieur24.de
    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 11. Aug. 2011 13:02
    Hallo Marcellus,

    ich weiss ja nicht, was Sie fuer anstaendig halten, sollte sich das Angebot auf ein Jahresgehalt von 75000 Euro brutto plus Dienstwagen und 30 Tagen Urlaub im Jahr beziehen, waere ich gern dazu bereit, in meinem Bekanntenkreis mal zu fragen. Sollte es das nicht sein ist es auch kein gutes Gehalt. Ausserdem ist gerade mal wieder die Boerse am Wackeln und das ist ja immer ganz schaedlich fuer die Bauwirtschaft, weil da soooooviel Kapital vernichtet wird.

    Ole
    • Veröffentlicht von: HD877 (inaktiv)
    • 12. Aug. 2011 16:52
    Also es mag ja stimmen, dass Bauingenieure die niedrigsten Ingenieursgehälter haben, aber wenn man ehrlich ist, reichen auch diese Gehälter um ein angenehmes Leben zu führen. (Berufe mich auf die Tabellen aus FlipB's Link, siehe unten). Die Hauptsache ist doch, dass man in seinem Beruf aufgeht und man zufrieden damit ist. Was bringt es mir, wenn ich Elektroingenieur werde, dafür 300 € im Monat netto mehr verdiene (vgl. Tabellen aus FlipB's Link) aber es mich 30 Jahre lang jeden Tag 8-9 Stunden unglücklich sein lässt?
    • Veröffentlicht von: FlipB (inaktiv)
    • 14. Aug. 2011 16:40
    @HD877: Ist es besser also Bauleiter zu werden, der darauf achten muss, dass die Preise ständig niedrig sind, der ständig Druck ausüben muss und dabei Arbeitsplätze und Existenzen vernichtet? Für Bauingenieure ist wirklich niemand dankbar.

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