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Objektive statisch-konstruktive Prüfung

  • Veröffentlicht von Grünstift (inaktiv) am 8. Okt. 2014 06:55
  • Neueste Antwort:vor 9 Jahren
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

folgende Frage beschäftigt mich schon länger: Kann ein Ingenieurbüro, welches mit der hoheitlichen statisch-konstruktiven Prüfung beauftragt ist, objektiv prüfen?

Immerhin gibt es die Möglichkeit, als Ersteller ein Prüfbüro vorzuschlagen, welches u.U. mit hoher Wahrscheinlichkeit den Prüfauftrag bekommt. Wie Ihr sicherlich wisst, gibt es Prüfingenieure, die "hart" prüfen und andere, die eher "weich" prüfen. Folglich könnte man meinen, dass man als Ersteller bei bestimmten Bauobjekten eher ein Prüfbüro vorschlägt, welches "weich" prüft. Auch könnte dieses Prüfbüro dann bemerken, dass es von einem bestimmten Ersteller häufig Prüfaufträge bekommt und demzufolge in kritischen Bereichen schon mal "ein Auge zudrückt".
Wäre es nicht sinnvoller, sämtliche Prüfaufträge unter Berücksichtigung der vorgenannten Betrachtungsweise über eine "zentrale Vergabestelle" zu vergeben, um eine objektive statisch-konstruktive Prüfung sicher zu stellen?

5 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Th. 3. Ordnung (inaktiv)
    • 13. Okt. 2014 08:11
    Objektivität sollte zu den Grundwerten eines jeden Prüfingenieurs / -büros gehören!
    • Veröffentlicht von: Magnus (inaktiv)
    • 13. Okt. 2014 23:11
    Eine genaue und frühzeitige Prüfung ist auch im Interesse des Aufstellers, weil es hilft Schäden zu verhindern und den Eigenkontrollaufwand reduziert. Letztendlich geht es darum, möglichst fehlerfrei und termingerecht die Pläne fertig zu bekommen, es geht nicht darum Recht zu behalten. Davon profitiert der Bauherr ebenfalls. Als Aufsteller kennt man die Prüfbüros die einem eher dabei helfen, die genannten Ziele zu erreichen und kann dies auch vor Auftragsvergabe nochmal direkt ansprechen. Insofern ist eine zentrale Vergabestelle eher hinderlich.
    • Veröffentlicht von: Widmax (inaktiv)
    • 14. Okt. 2014 17:38
    @Th. 3. Ordnung
    Stellst du die Objektivität von Prüfingenieuren in Frage? Das ist sicher der falsche Weg, vor allem trifft es das Thema nicht.

    @Grünstift:
    Was ist "hart geprüft" und was ist "weich geprüft"?

    Aus meiner Erfahrung: Es gibt Prüfer, die sich als Dienstleister verstehen und im Sinne des Bauwerkes handeln, ggf. schon im voraus bei Besprechungen entsprechende Hinweise geben und einfach mit helfen, wenn irgend ein Problem auftaucht. Und es gibt Prüfer, die sich als richterliche Instanz sehen und einen nach dem anderen Nachweis abhaken bzw. nachfordern, obwohl beim Nachweis dann nur 5 % Ausnutzung ermittelt werden. Und es gibt alle Zwischenformen.

    Meine eigene Auffassung ist, dass der Prüfer beurteilt, ob das was ich gerechnet und konstruiert habe auch hält bzw. (schadlos) ausführbar ist. Für mich ist das natürlich wesentlich einfacher, wenn ich nicht jeden kostruktiven Nagel nachweisen muss. Da gibts dann eben Unterschiede. Die einen Prüfer können das beurteilen ohne die Nachweise bis ins kleinste Detail, die anderen können das eben nicht oder haben einfach Angst.

    Auf jeden Fall ist es so, dass sich der Aufwand für eine statische Berechnung je nach Prüfer erheblich vergrößern kann. Ausserdem gibt es ja manches Mal auch persönliche Differenzen, die der Zusammenarbeit nicht gut tun. Wichtig, und da bin ich bei Magnus, sind die Termine. Und da spielt der Prüfer eine wichtige Rolle. Auch hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Prüfern. Auch ich bin der Meinung, dass Prüfer auch in Zukunft vorgeschlagen werden dürfen.
    • Veröffentlicht von: Jens70 (inaktiv)
    • 16. Okt. 2014 07:39
    Haben wir nicht schon genug Verwaltung, der Bau soll doch vorankommen. Grundsätzlich ist es doch so das der Ersteller der Statik voll haftbar ist. Wie der Prüfer prüft ist völlig egal. Es gibt immer nur 2 Varianten - hält oder eben nicht. Sich auf den Prüfer zu verlassen ist also Quatsch. Der muß nur stichprobenartig prüfen und kann demzufolge nicht haftbar gemacht werden.

    Und noch ein Hinweis: Wenn ein Prüfer etwas vorschlägt, würde ich mir das immer schriftlich geben lassen und genau so bauen. Damit ist der Prüfer Planer und voll haftbar. Ein Prüfer hütet sich also davor Planungen in einem zu prüfenden Objekt zu machen. Wer gute Statiken macht, kennt keinen "harten" Prüfer, sondern maximal Prüfer die etwas erklärt haben wollen. Man kann ja nicht alles wissen.
    • Veröffentlicht von: Volker (inaktiv)
    • 28. Okt. 2014 21:44
    Na, endlich mal was anderes als Gejammer über das Gehalt! Ich bin im Grunde der Meinung, dass sich das System wie wir es haben, bewährt hat. Es macht manchmal Ärger, es kommt auch mal zu Fehlern. Aber alles in allem funktioniert es gut! Und die Vorfälle in denen es wirklich zu spektakulären Einstürzen kommt, halten sich doch sehr in Grenzen (Gott sei Dank!). Ich würde also sagen, dass wir keine weitere Bürokratie brauchen.

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