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Studium Bauingenieurwesen beginnen?

  • Veröffentlicht von Andre (inaktiv) am 8. Aug. 2005 13:14
  • Neueste Antwort:vor 7 Jahren
Hallo,
ich wollte nächstes Jahr ein Bauingenieurstudium an der FH Hildesheim beginnen. Habe bereits eine Berufsausbildung zum Vermessungstechniker und will nun Bauingenieurwesen studieren, weil ich die Richtung schon immer einschlagen wollte. Nun habe ich hier im Forum soviel "schlechtes" gelesen, was die Zukunftsaussichten und das Gehalt eines Bauingenieurs angeht. Würdet ihr mir raten trotzdem mit dem Studium zu beginnen? Wäre über viele Meinungen sehr dankbar!
Gruß Andre

60 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: andreas (inaktiv)
    • 8. Aug. 2005 14:09
    Hallo,

    ich würde Dir schon dazu raten, dass Studium zu beginnen. Es spricht vieles dafür.

    Zum einen steigt der Bedarf an Ingenieuren wieder da viele in Rente gehen. (Guck hierzu vielleicht einfach mal beim VDI etc.) zum anderen scheint es dein Berufswunsch zu sein. Du mußt deinen Beruf schließlich ein Leben lang ausüben, da sollte man schon etwas wählen, was einem Spaß macht.

    Da infolge der schlechten Konjunktur die Studentenzahlen sinken, zumindest in Bezug auf den Bau, wird die Zahl der Abgänger bald den Bedarf unterschreiten. Frag mal bei deinem Arbeitsamt oder bei der Studienberatung deiner Wahlhochschule. Richtig ist, dass viele Ingenieure nicht mehr in den klassischen Positionen wie Bauleiter etc. arbeiten. Dafür werden aber auch Ingenieure in der Industrie, Banken, Versicherungen, Verwaltungen gesucht. Man ist als Bauingenieur doch recht vielseitig einsetzbar.



    Ich selber habe trotz schlechter Wirtschaftlage einen Job gefunden, der auch anständig bezahlt wird. Du solltest nur schauen, dass du auch sog. softskills wie Sprachen etc. schon während des Studiums erlernst. Viele Unis bieten entsprechende Kurse mit an. Dies ist zumindest meine Erfahrung. Englisch wird in vielen Stellen mittlerweile einfach vorausgesetzt. Da liegt es Dir sich einen Vorsprung auf zukünftige Mitbewerber um einen Job zu verschaffen.



    In diesem Sinne.



    Gruss

    Andreas
    • Veröffentlicht von: Marijo (inaktiv)
    • 11. Aug. 2005 17:27
    Hallo Andre,



    sei schlau und geh nicht zum Bau ! Ich sehe keinen einzigen grund bauingenieurwesen zu studieren. Die bezahlung ist im vergleich zur verantwortung die man trägt sehr schlecht (als Uni-Absolvent in einem 10-köpfigen Ingenieurbüro für tragwerksplanung erhälst du ca., wenn du glück hast, 2600 Euro. Ein Maschinenbauabsolvent wird mit ca. 3400 Euro (Bosch/DB) entlohnt. Außerdem wirst du dein ganzes leben mit hirnies (architekten) zu tun haben. Ich kenne ne menge leute die voll abkotzen.

    Ich habe es selber studiert und fühle mich jetzt voll verarscht. Studiere lieber Luft- und Raumfahrt, ist sicher viel interessanter als Bauingenieur.

    Und das Argument, welches ich immer zu hören kriege, daß es in ein paar jahren auf dem bau besser aussehen wird ist kompletter humbug.



    Ein erstgemeinter Rat: Machst nicht, wenn du dir dein leben nicht verpfuschen willst.



    Gruß! M



    • Veröffentlicht von: Andi (inaktiv)
    • 12. Aug. 2005 16:05
    Hallo Andre,



    verpfuschen wirst Du Dir Dein Leben vermutlich nicht so einfach, aber Dir sollte schon viel daran liegen, wenn Du diese Fachrichtung einschlagen willst. Die Argumente von wegen Rentner und sinkende Absolventenzahlen kenn ich noch vom Anfang meiner eigenen Studienzeit (1998). Den Schmarrn hat der VDI schon damals verzapft. Meiner Meinung nach werden solche Infos ganz gezielt von der Industrie gestreut, damit es Bauingenieure im Überfluß gibt und man Sie dann entsprechend schlecht bezahlen kann.

    Ich selbst hab ne verdammt gute Stelle bekommen, aber ich weiß, daß ich da ziemlich viel Glück hatte.



    Gruß

    Andi

    • Veröffentlicht von: Thomas Ziegenberg (inaktiv)
    • 13. Aug. 2005 16:11
    wenn du jetzt schon unsicher bist, was du willst, dann lass es lieber bleiben.
    • Veröffentlicht von: c.nickisch (inaktiv)
    • 15. Aug. 2005 12:36
    Hallo,

    ich habe 1986 mein Studium an einer FH abgeschlossen und meine Berufsjahre sind immer wieder von Arbeitslosigkeit durchzogen, es ist mir nie gelungen einen Arbeitsplatz in einer größeren Firma zubekommen, um dann aufzusteigen. Ich habe immer sofort zugegriffen wenn ich Arbeit als Ingenieurin bekommen konnte, Frau braucht auch Geld. Und im Augenblick steht der Verdienst als Ingenieur als Bauleiter mit über 10 jähriger Berufserfahrg. über 40 Stunden-Woche, und der Verantwortung in keinem Verhältnis. Ich hatte ein Jahreseinkommen von 36000 Eur und Urlaub durfte ich nicht nehmen und wurde auch nicht bezahlt. Ein guter Polier hat mehr.

    Der Preiskampf wird auf den Rücken und Geldbeutel der Angestellten und Arbeiter ausgetragen.

    Zur Zeit bin ich wieder arbeitslos, bin 43 Jahre und habe 100 Bewerbungen geschrieben.

    Zum Studium möchte ich noch sagen, wir haben damals 6 Semester plus Diplomarbeit benötigt, entspricht ca. 3,5 Jahre. Von dem was wir alles gelernt haben, konnte ich (und vieler meiner Kommolitonen) 30 % im Beruf verwenden.

    Oft denke ich wäre eine Techniker-Ausbildung schneller gegangen und das Wissen was man später braucht, wird dort auch vermittelt, Bezahlung ist etwas weniger. Heute würde ich Bauingenieurwesen nicht mehr studieren. Es unterliegt zu vielen und starken Schwankungen.

    Gruß c.nickisch
    • Veröffentlicht von: Jürgen (inaktiv)
    • 16. Aug. 2005 17:26
    Hallo Andre,



    ich kann nur sagen: Um Himmels Willen lass es bleiben. Die negativen Dinge, die hier von den anderen Schreibern schon aufgezählt wurden, stimmen absolut. Als Bauingenieur stehts du immer auf der Abschußliste, einen sog sicheren Arbeitsplatz, womit man seine Zukunft in etwa planen kann, gibt es zumindest zur Zeit nicht. Und auch die biologische Lösung durch die Verrentung ist ein ganz großer Witz. Ich habe 1998 mit dem Studium angefangen, und da haben die uns schon erzählt, wenn ihr fertig seit, habt ihr ganz ganz tolle Aussichten, weil es so wenige Bauingenieure gibt. Das war damals schon falsch und wird es auch bleiben. Ich bin seit einem Jahr arbeitslos, und habe nach 65 Bewerbungen und einem sehr gutem Abschluß 2 Vorstellungsgespräche gehabt. Ich habe die Schnauze voll.

    Als Bauingeneiur verdient man sicherlich auch schlechter als viele andere Ingenieure, zb Chemiker oder Maschbauer. Jetzt kann man sagen, wenn der Beruf Spass macht, ist das Finanzielle nicht so wichtig. Aber Du musst mit der Entlohnung das ganze Leben auskommen, und zwischenzeitlische Arbeitslosigkeit wird Dich immer wieder reinreiten. Unzufriedenheit kann da schnell aufkommen.

    Wenn du trotzdem Bauing machen willst, musst du dich gut informieren über Bereiche die gut laufen, zb Facility Management ( gibts auch nen extra studiengang für).

    Übrigens: als Vemessungsingenieur ist es nicht besser.



    Fazit: Ich kanns niemeandem empfehlen, Bauing. zu studieren, weil ich es nie mehr machen würde. Ich hatte auch großes Interesse dafür, aber es gibt noch viele andere Berufe, die interessant sind, bei denen du eine Zukunft hast. Als Bauing hast du nämlich vorerst mal keine.

    Gruß

    Jürgen
    • Veröffentlicht von: Andre S. (inaktiv)
    • 16. Aug. 2005 19:43
    Hallo!

    Bin durch eure Antworten echt etwas ins grübeln gekommen. Der Beruf an sich gefällt mir nämlich echt gut, aber etwas bessere zukunftsaussichten hätte ich schon gerne.

    Vielleicht antworten ja noch ein paar von euch zu diesem Thema, würde mich sehr freuen!
    • Veröffentlicht von: Absolvent (inaktiv)
    • 17. Aug. 2005 15:29
    Hallo,



    das Negative meiner Vorredner stimmt. Aber bedenke auch das Positive. Ich wollte auch immer BauIng. werden und habe es deshalb gemacht. Ich bin gerade fertig geworden und habe eine Stelle bekommen. Bei uns im Semester (FH) haben aber noch nicht sehr viele eine Stelle. Die, die eine haben, haben schon vorher oder im Praxissemester dort gearbeitet oder über Vitamin B. Der macht sehr viel aus.

    Überleg dir was du willst: a) Führungsposition in einem sehr großen Unternehmen, dann mußt du Uni studieren und evtl. noch promovieren für alles andere reicht FH, dann aber mit prakt. Ausbildung auf dem Bau vorher (die kann man auf bis zu 1,5 Jahre verkürzen).

    Bei Züblin werden z.B. z.Zt. nur Leute eingestellt die 1) sehr gut Englisch sprechen oder

    2) Bauinformatik beherrschen oder

    3) einen Abschluss mit 1,.. haben.

    Ich habe auf einen Schlag 30 Bewerbungen losgeschickt (weil ich kein Vitamin B habe) und hatte nach 2 Wochen eine Stelle. 33.000 brutto als Einstiegsgehalt ist zwar nicht Tarif aber schon ganz ok. Andere bekommen 25.000€ ein Bekannter der jetzt in München anfängt bekommt 30.000 und nach einem halben Jahr 36.000.

    Ich habe von der FH Hildesheim bisher nichts bzw. nichts Gutes gehört. Schau mal im Stern-Ranking nach. Bei uns haben die Professoren auch einige Stellen vermitteln können.

    Mein Leitspruch war immer: "Gute Leute werden immer gebraucht" und das ist mir bisher überall aus der Wirtschaft bestätigt worden. Als Gegenargument sagt die DB AG, dass sie zu viele "Leichen" beschäftigt, die sie noch mit durchziehen müssen und die Arbeitsplätze für neue frische Leute besetzen.

    Wir wäre es statt BauIng. den mit Jura? und dann auf Baurecht, da wirst Du einen sicheren Job haben.



    Viel Glück bei deiner Entscheidung



    der Absolvent
    • Veröffentlicht von: Anna (inaktiv)
    • 1. Sep. 2005 13:29
    Hallo,



    dass die Studentenzahlen sinken sollen, kann ich nicht bestätigen. Als ich mit dem Studium begonnen haben lag der NC an der FH Köln bei 3,7 oder 4,0 - es gab praktisch keinen und das war auch die letzten Jahre noch so. Dieses Jahr zum Wintersemester liegt er bei 2,7 und es sind deutlich mehr Bewerber als Studienplätze da. Woran das liegt? Keine Ahnung, sind doch die Berufsaussichten für die breite Masse der Absolventen recht mies (und es kann nunmal nicht jeder mit Auszeichnung abschließen). Viele meiner Kommilitonen sitzen seit ihrem Abschluß auf der Straße oder hangeln sich von einer Befristung zur nächsten. Selbst im öffentlichen Dienst sieht es schwarz aus: die meisten Stellen werden kw vermerkt und nicht wieder besetzt. Projektstellen werden die Mittel gestrichen, Stellenanteile für Elternzeit dürfen nicht wieder besetzt werden... Vielleicht hat man noch eine Chance, wenn man sich nicht gerade den gängigen Studienschwerpunkten widmet (die meisten arbeitslosen Bauing., die ich kenne, sind Konstruktive oder Baubetriebler. Mein Tip: wenn es ein Herzenswusch von Dir ist, Bauing. zu studieren, solltest Du dies auch tun, aber schau während des Studiums schon nach Alternativen und Schwerpunkten, so dass Du gezielt schon Studentenjobs etc. in dieser Richtung annehmen kannst und Zusatzqualifikationen erlangst. Nur nicht den Mut verlieren!
    • Veröffentlicht von: Anna (inaktiv)
    • 1. Sep. 2005 16:03
    Mir ist noch was eingefallen:

    An der FH Köln gibt es seit ca. 2 Jahren den Dualen Studiengang Bauing. Parallel Ausbildung in einer Firma und Studium. Da stehen die Chancen vielleicht besser, nach dem Abschluß in der Firma als Ing. zu bleiben. Man hat dann zumindest schon mal den sprichwörtlichen "Fuß in der Tür" und etwas Berufserfahrung gesammelt. Vielleicht bietet Hildesheim sowas ja auch an?
    • Veröffentlicht von: richard (inaktiv)
    • 1. Sep. 2005 19:11
    hallo andre,



    wenn du eine begabung für naturwissenschaften hast und dich bau interessiert, dann studier es!!!

    wenn du gut und pfiffig bist und während dem studium die richtigen jobs machst (nicht taxifahrer, pizzabäcker, kellner) dann wirst du danach auch einen job finden.

    ich habe so das gefühl, die stimmung in diesem

    forum ist identisch mit der in ganz deutschland; jammern das es keine jobs gibt, jammern dass das gehalt zu gering ist, die verantwortung zu groß ist und dass sonst auch nichts geht.

    um einen job zu bekommen muß man halt auch mal zum berufspendler werden oder sich einen job im ausland suchen.

    in dem sinne.

    alles gute richard.
    • Veröffentlicht von: Mic (inaktiv)
    • 7. Sep. 2005 12:52
    Hallo,



    meine Meinung: auf jeden Fall studieren. Die Kombination Vermessungstechniker und Bauingenieur ist super. Habe ich genauso gemacht.
    • Veröffentlicht von: Waldek (inaktiv)
    • 12. Sep. 2005 13:26
    ich würde den Studiengang nicht empfehlen. Ich bin Anfang des Jahres fertig geworden und habe sofort einen Job bekommen. Ich arbeite im Bereich Tragwerksplanung und der Job macht Spass. Was keinen Spass macht ist die miese Bezahlung, kein Urlaubs- und Weihnachtgeld, die 300 Überstunden seit Arbeitsbeginn (die weder Vergütet noch abgebummelt werden können)...

    Ich hatte Glück einen Job zu bekommen, weil ich als Hiwi gearbeitet habe und mich mit der Software meines Büros bereits auskannte (Sofistik). Das können aber nicht alle während ihres Studiums machen.

    Niemand braucht mir zu erzählen, dass das Berufsbild nicht interessant genug wäre, aber damit kann ich meine Miete auch nicht bezahlen!

    Studiert lieber Maschbau. Macht genauso viel Spass!
    • Veröffentlicht von: MaBo (inaktiv)
    • 12. Sep. 2005 20:18
    10 Gründe NICHT Bauingenieurwesen zu studieren:



    1. Schlechte Bezahlung (Einstiegsgehalt ca. 2000 EUR - 2500 EUR)!



    2. Lange Arbeitszeiten, keine Freizeit!



    3. Hohe Verantwortung (für Fehler, die andere verschulden)!



    4. Oft befristete Arbeitsverträge!



    5. Deutschlandweiter Einsatz!



    6. Schlechte Stimmung im Baugewerbe!



    7. Geringe Auswahl an potenziellen Arbeitgebern!



    8. Kaum Branchenwechsel möglich, wer will schon Bauingenieure!



    9. Kein Bedarf in der Wirtschaft an Bauingenieuren! Sucht doch mal 10 Stellenangebote im Internet für Absolventen!



    10. Keine Aussicht auf Besserung!

    • Veröffentlicht von: Claus (inaktiv)
    • 16. Sep. 2005 21:41
    Hallo,



    mir ist klar das die Stimmung im Gewerbe besonders bei den Absolventen schlecht ist, da ich seit vier Jahren an der Uni arbeite. Das sie allerdings so schlecht ist, ist mir neu. Ich kann nur raten versucht es im Ausland. In der Schweiz, Östereich, UK etc. werden Bauingenieure gesucht.

    Gruss Claus
    • Veröffentlicht von: Waldek (inaktiv)
    • 20. Sep. 2005 20:10
    An Claus:



    Das kann ja sein, dass im Ausland Leute gebraucht werden, aber bring das mal deiner Familie bei... Das Problem fängt schon an, wenn man sie nur am Wochenende sieht, weil man irgendwo 500 km weit weg arbeitet. In meinem Büro sind fast alle alleinstehend, geschieden oder haben Eheprobleme wegen dem Job etc.



    Gruß
    • Veröffentlicht von: Karl Hinsinger (inaktiv)
    • 27. Sep. 2005 16:36
    Das Argument mit den mehr an Arbeitsplätzen durch in Rente gehende Ingenieure ist Schwachsinn. Die gehen zwar in die Rente, es wird dennoch kein Arbeitsplatz frei.



    Als ich angefangen hab, war Aufbau Ost angefragt. Da sagte man uns Unwissenden: "Es werden in Zufunft Tausende Bauingenieure im Osten gesucht." Warte immernoch, dass jemand nach einem schon seit langem arbeitslosen Bauingenieur fragt.

    Tu es nicht
    • Veröffentlicht von: Markus (inaktiv)
    • 29. Sep. 2005 08:26
    Die Fakten:



    1.) sinkende Baukonjunktur seit 11 Jahren



    2.) Einbruch seit ca. 2000/2001



    3.) Bund, Länder, Kommunen verschuldet - kein Geld für Investitionen



    4.) Neubau (Hochbau) geht weiter zurück - hingegen steigt der Umsatz in der Fertigteilindustrie im EF Hausbau (mit Massen-Statik)



    5.) Löhne und Gehälter unter sehr hartem WBW Druck - keine Traumgehälter möglich



    6.) Großbaustellen, auf denen keiner mehr deutsch spricht (WBW aus den EU Staaten)



    Prognose: Talsohle vielleicht in 1-2 Jahren erreicht?



    Fazit: Unsinn, dass der Markt in 4-5 Jahren zusätzliche Bauingenieure braucht. Da hilft auch kein "antizyklisches" Denken...
    • Veröffentlicht von: sickboy (inaktiv)
    • 30. Sep. 2005 13:09
    hallo andre,

    hallo rest der welt,



    zunächst möchte ich vorweg sagen das ich nur für mich sprechen kann und daher durchaus andere argumente habe als alle anderen zuvor!



    hey andre,ich habe zufällig 1999 mein studium in hildesheim an der FH zum bauingenieur angefangen und habe dort die ersten drei semester durchgezogen,somit hatte ich dann mein vordiplom! bin dann zur FH oldenburg gewechselt,da ich privat gebunden war usw...,auch wenn hildesheim nicht gut dasteht im hochschulranking, so könnte ich mir noch heute in den arsch beißen das ich nicht bis zum ende des studiums dort geblieben bin! das was ich dort vor allem in der statik,bauchemie und baukonstruktion,also den grundfächern gelernt habe ist ein gutes rüstzeug!!! was oldenburg zu bieten hatte war einfach nur traurig, man mus sich mal vorstellen,dort gab es studenten im sechsten semester die nicht wussten wie man die schnittkräfte für einen einfachen balken auf zwei stützen ermittelt,das ist wahnsinn!!!

    sicher, das liegt auch an jedem studenten selbst wie ernst er das studium nimmt, aber oftmals war man dort den professoren hilflos ausgeliefert!!!

    sicher es gibt noch weitaus bessere hochschulen als hildesheim aber ich für meinen teil habe dort im grundstudium viel mitnehmen können und das zahlt sich noch heute aus!!!

    genau das ist worauf ich hinaus will,du solltest möglichst (das gilt für alle studienanfänger) so viel wissen mitnehmen wie nur möglich und wenn du dich darüber hinaus noch selbstständig mit speziellen themen beschäftigst so wird es dir nützen,da sollte es dann ziemlich egal sein wo man studiert hat wie ich finde!!!



    -daher kann ich zu deinem vorhaben nur sagen du solltest es machen,wenn das bauingeneurwesen deine bestrebung ist,jedoch solltest du eine portion fleiss mitbringen!!!



    was die job-situation angeht,so ist es in der tat nicht einfach,ich selbst habe im juli 2004 mein studium erfolgreich beendet.



    habe eine note von 2,0,zwei praktika während des studiums über je sechs monate vorzuweisen, tätigkeiten in diversen ingenieurbüros während des studiums und habe vor dem studium eine ausbildung als bauzeichner gemacht,mein fazit:



    habe von juli 2004 bis januar 2005 unzählbare bewerbungen geschrieben und habe dann eine stelle in einem ingenieurbüro für geotechnik und umwelttechnik ergattern können!!!



    ich arbeite im schnitt 50-60std/woche und bekomme dafür 1800euro brutto,mir bleiben dann 1150euro über,ach ich hab noch nicht erzählt das ich dafür jeden tag 120km fahren muss(hin u. zurück),naja und was die sprittkosten angeht so hast du ja bestimmt mal nachrichten gehört!!! überstunden gibt es offiziel nicht,das heißt sie werden nicht bezahlt und man kann sie auch nicht abbummel,wann denn auch bei ca 60std die woche!?



    nun ich habe auf der einen seite immerhin einen job,doch manchmal frage ich mich tatsächlich wofür ich das alles auf mich nehme, wäre es nicht friedvoller einfach irgendwo an der kasse zu arbeiten ohne den täglichen stress und die verantwortung,jedenfalls wäre es ein weniger stressiges berufsleben!!!



    was das gejammer angeht das es für bauingenieure keine ausweich-chancen gibt so würde ich sagen, daß es durchaus einige nieschen gibt in denen man als bauing tätig werden kann,man muss nur die augen offen halten! ich für meinen teil wollte in den stahlbau/windkraftanlagenbau habe auch daher entsprechende diplomarbeit geschrieben, habe sogar eine gute note bekommen und hatte vom thema her eine durchaus außergewöhnliche aufgabe, mein fazit: mein professor und die firma (ohne namen) haben sich letztendlich alle rechte gesichert,zum dank gab es einen feuchten händedruck für mich!!!



    nun bin ich bei einem ing.-büro für geotechnik und umwelttechnik gelandet,wir machen jede menge sachen im bereich von bauwerksgründungen usw, der witz ist ohne vorher jemals im hochbau tätig gewesen zu sein hat man hier kaum eine chance etwas vernünftig auszuarbeiten,es fehlt ansonsten der zusammenhang,ich meine was nützt einem die kenntnis über bodenverhältnisse und deren tragfähigkeit wenn man nicht einmal weiß wie die lasten zusammenkommen!!!



    ich will nur damit sagen das man für viele bauwerke immer das gesamtbild vor augen haben muß und dazu braucht man durchaus wissen aus allen bereichen des bauingenieurwesens und damit denke ich hat man als bauingenieur durchaus noch recht viele möglichkeiten in denen man sich betätigen kann!!!



    wie gesagt ich kann nur für mich sprechen und vielleicht hatte ich nur glück aber man muss auch mal ernsthaft überlegen will man um jeden preis als bauingenieur arbeiten und seiner berufung nachgehen oder jammern und alles schlecht reden?



    ich bin gerne bauingenieur und würde es wieder studieren,vielleicht würde ich dann eine semester-fete weniger mitnehmen und dafür etwas fleißiger sein als beim ersten mal, aber was solls!!!
    • Veröffentlicht von: Andre S. (inaktiv)
    • 30. Sep. 2005 15:01
    Hallo,



    ich habe durch eure vielen Postings eine Menge über das Bauingenieurwesen und dem Drumherum mitbekommen. Das Verhältnis Arbeitszeit/Lohn scheint ja echt "misserabel" zu sein.

    Ich hatte mir Bauingenieurwesen als Ziel gesetzt, da es mich weitesgehend interessiert und auch ganz gut zu mir passen würde (ausgebildeter Vermessungstechniker und Fachoberschule Technik besucht).



    Aber die Umstände, die von vielen von Euch umschrieben werden, machen mich mehr als nachdenklich.



    Gruß Andre

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