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Wahnsinn21

  • Veröffentlicht von Manfred (inaktiv) am 9. Sep. 2010 08:30
  • Neueste Antwort:vor 14 Jahren
Der Wahnsinn scheint unaufhaltsam seinen Lauf zu nehmen. Einmal angestossen, sind sie nicht mehr zu stoppen, die grossen Projekte, auch wenn viele Argumente dagegen sprechen. Die Verantwortlichen sind teilweise nicht mehr in Amt und Würden. Auf jeden Fall ist mein Menschenverstand gegen Stuttgart21, mit derzeit mindestens 12 Mrd. Baukosten, Tendenz steigend.

Wie heisst es doch bei Wikipedia: "Das Wort Milliarde (Abkürzung: Mrd. oder seltener Mia.) ist das Zahlwort für die Zahl 1 000 000 000. Eine Milliarde ist gleich tausend Millionen.

Was könnte man mit 12.000 Millionen EUR sinnvolles machen? Bleiben wir doch bei der Bahn - z.B. 12.000 Bahnhöfe zu je 1 Mio. sanieren, dann müssten die nicht mehr den Charme der 70er versprühen mit ihren glasierten gelb-gekachelten Unterführungen, mit ihren Graffiti-Schmierereien und vollurinierten Ecken.

Aber wahrscheinlich fahren eben die Verantwortlichen nicht von solchen Bahnhöfen ab, das wird es sein. Wollen wir nur noch Leuchttürme? Und die Fläche aufgeben?

Da fällt mir noch ein: Wer mal zwischen Frankfurt und Köln die ICE Neubaustrecke gefahren ist, wird nachvollziehen können, das ich bei dieser Zugfahrt um mein Leben gebangt habe. Trotz "fester" Fahrbahn fängt der Zug bei 300 km/h an zu vibrieren und eine eigene Frequenz zu entwickeln. Da hat man jedenfalls nicht das Gefühl, bequem und sicher zu reisen.

10 Kommentare

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    • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
    • 9. Sep. 2010 09:12
    Denke der einzige Weg, solche Idiotien dauerhaft zu vermeiden, wäre die Einführung des Volksentscheids.

    Dann müsste jeder Politker (oder jedes politische Gremium) seine Entscheidungen mit der drohenden Kippung derselben durch die Basis - die den Mist ja auch bezahlen muß (zumindest der Teil der noch Steuern zahlt, sind ja angeblich noch so etwa 20 % die 85 % der Steuern aufbringen) - rechnen...

    Mir fallen locker etwa 20 Themen ein zu denen ich meine Unterschrift für eben einen solchen Entscheid sofort abgeben würde. Zum Thema zurück: Du hast recht, der totale Schwachsinn mitten im "Stuttgarter Loch"....

    Ach so, wie das immer so ist, man rechne mal mit 50 % Mehrkosten...
    • Veröffentlicht von: Christian (inaktiv)
    • 9. Sep. 2010 09:38
    Vollkommen richtig dieses Projekt, es gibt da absolut keine Einwände. Es wird investiert was schlussendlich jedem zu Gute kommt. Schließlich gehen die Menschen auch nicht auf die Straße wenn Hartz4 erhöht wird. Was könnte man alles mit dem Geld anstellen...
    Außerdem: In diesem Forum eine Milliarde über Wickipedia zu definieren, mh!? Witzig...
    • Veröffentlicht von: Equilibrium (inaktiv)
    • 10. Sep. 2010 07:27
    Ein Volksentscheid für große Infrastrukturprojekte? Wie soll denn ein Laie verstehen, ob eine Infrastrukturmaßnahme nun sinnvoll ist oder nicht? Mann kann nicht jedes Projekt jedem Laien erklären, nur damit er anschließend seine Stimme dafür hergibt. Der Deutsche an sich ist im Zweifel ohnehin gegen Alles, freut sich aber gleichzeitig über die Infrastrukturmaßnahmen, die ihm die vorigen Generationen hinterlassen haben.

    Und wie würde ein Stuttgarter, der nahe des Hauptbahnhofes wohnt, wohl abstimmen? Der nächsten Generation zu Liebe mit Ja? Oder doch lieber mit Nein, damit während der „Kehrwoche“ weniger Staub anfällt, den man ja dann beseitigen müsste. Heute demonstrieren in Stuttgart Menschen gegen den Abriss eines Bahnhofsflügels, der bisher gar nicht wahrgenommen wurde. Wären diese Demonstranten während des damaligen Baus um ihre Meinung gefragt worden, hätten sie wahrscheinlich geantwortet: „Oh Gott, was für ein schrecklicher Entwurf. Wer braucht so einen großen Klotz?“

    Ein Kopfbahnhof ist heute ungefähr so zeitgemäß wie eine Dampfmaschine oder eine Pferdekutsche. Das Gleisfeld vor dem Bahnhof ist eine riesige Platzverschwendung innerhalb einer ohnehin beengten Stadt.

    @Manfred: Die Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt ist definitiv ein sinnvolles Projekt gewesen. Die Fahrtzeit ist erheblich reduziert worden und Deine Schilderung von Angst erregenden Schwingungen sind für mich nicht nachvollziehbar. Aber alternativ kann man nach wie vor mit veralteten IC-Zügen am Rhein entlang bummeln und den Panoramablick genießen. Man muss halt nur etwas mehr Zeit mitbringen. Aber davon haben viele Stuttgart21-Gegner ohnehin überdurchschnittlich viel.
    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 10. Sep. 2010 07:45
    Hm??? Ich mache seit ueber 10 Jahren Kostenschaetzungen, auch fuer sehr grosse Projekte mit extrem schwierigem Baugrund usw. Ich habe mich noch nie mehr als 5% verschaetzt und das war dann immer sehr gut begruendet. Beispielsweise durch geaenderte Bauherrenvorstellungen oder Einsprueche von Anliegern usw. Wenn man Baukosten um derartige Summen ubersteigt ist entweder das Ingbuero voellig nutzlos oder es wird aus politischen Gruenden die Hoehe der Kosten verschwiegen, weil es sonst keine Mehrheiten gibt.

    Wie auch immer halte ich Buergerentscheide fuer ziemlich schlecht. Es wird immer jemanden geben der dagegen ist und bekanntlich moegen Menschen keine Veraenderungen. Es wird zwangslaeufig zu einem absoluten Entwicklungshemmer und das kann sich auch keiner wuenschen. Bauen in Deutschland ist sowieso schon schwer genug...

    Ole
    • Veröffentlicht von: bauinghel (inaktiv)
    • 10. Sep. 2010 09:16
    Also Volksentscheide sind Demokratie, und Zukunft-bildende Projekte müssen auch den normal gebildeten Mitmenschen erklärt werden. Allerdings sollte man das Votum nur bis zum Beginn der Genehmigungsplanung zulassen (bzw einfordern) da sonst zu viel Arbeitsleistung (=Kosten) verschwendet wird.

    Ab einer gewissen Grössenordnung sollte man geradezu das Volk fragen. Denn freiwillig interessiert sich fast keiner in der Entwurfsphase für die Auswirkungen. Meine Mitmenschen denken viel zu wenig konkret über Zukunft. Erst wenn der Bagger anrückt, fällt die Veränderung auf, das ist viel zu spät.

    Ansonsten bin ich der Meinung, man sollte mal das Votum einholen, ob die Steuerbefreiung (=Subvention) des Flugverkehrs vom Steuerzahler gewünscht ist. Ja, oder Nein.
    Solche Entscheidungen gehören in einen Volksentscheid.

    Cheers
    • Veröffentlicht von: Legacy Forum User
    • 10. Sep. 2010 10:02
    @ Ole & Equilibrium: ...also weiter teure Projekte, deren Sinn nur die Experten "verstehen", welche das aber nicht entschieden haben, sondern die "Poltik", die bekannntermaßen nicht zu den Experten gehört, leider auf keinem Gebiet außer sich selbst wählen zu lassen.....

    Und dann in den Keller mit der Demokratie und weiter wie bisher, funktioniert ja auch echt gut so.....(die paar Staatsschulden....das Schultern wir schon, Ärmel hoch......Löcher in den Straßen aber Prunkbahnhöfe.....) und da die Fachleute und "Bildungbürger" alles so gut und besser wissen als der normale Bürger, der ja "gegen alles ist", wie wäre es dann noch mit dem Zensuswahlrecht....da das Volk ja keine Ahnung hat (S.P.Q.R. lässt grüßen)

    Wäre mir auch recht, wirklich, nur mit Demokratie im eigentlichen Sinne hat weder das eine noch das andere etwas gemeinsam...

    Volksentscheide funktionieren übrigens in einigen unserer Nachbarländer hervorragend!

    Und die "Klientel" vor deren "Dummheit" Ihr euch fürchtet, bewegt Ihren dicken Hintern eh nicht Richtung Wahlurne, aber vielleicht mal wieder ein paar mehr von denen, die auch mal eine internationale Zeitung lesen, wenn sich durch den Wahlgang dann auch effektiv mal wieder etwas bewegt...auf sichtbarem Horizont....

    • Veröffentlicht von: Pro 21 (inaktiv)
    • 10. Sep. 2010 11:50
    Das eigentlich Traurige an dem ganzen Projekt ist, dass die Gegner von Stuttgart 21 einfach eine bessere Medienarbeit machen. Die Kampagne "Die guten Argumente überwiegen" ist einfach nur schlecht. Schade!
    • Veröffentlicht von: Ole (inaktiv)
    • 10. Sep. 2010 13:35
    1.) Dies ist ein Forum fuer Bauingenieure um sich fachlich auszutauschen. Was dieses Thema mit fachlichem Austausch zu tun hat erschliesst sich mir nicht.
    2.) Das mir hier undemokratisches Verhalten vorgeworfen wird betrachte ich als schlechten Scherz
    3.) Das Volksentscheide zu nichts Gutem fuehren hat man schon im Dritten Reich gesehen.
    4.) Dass das Volk dumm ist hat niemand behauptet.
    5.) Infrastrukturmassnahmen werden immer Menschen beeintraechtigen und die Notwendigkeit fuer Veraenderung ist fuer viele Menschen offenbar schwer ersichtlich.
    6.) Das Erstellen einer Autobahn kostet pro 1 km im Bundesdurchschnitt 7.5 Mio Euro, ohne aufwendige Bruecken und Kreuze usw. Bei der Bahn muss sich ploetzlich alles mit dem Bahnpreis finanzieren lassen - aber niemand will die Autobahngebuehr, voellig wirr....
    7.) Wenn wir hier schon Stuttgart heranziehen muessen: Das war einer der uebelsten Bahnhoefe in Deutschland. Alles dauerte ewig, man muss rein, raus und umsteigen und aus stadtplanerischer Sicht eine absolute Katastrophe.
    8.) Die Mentalitaet ist doch grundsaetzlich gegen die neuen Dinge. Industrie ja, aber nur in der Nachbargemeinde. Der blanke Egoismus.
    9.) Eine Regierung hat die Pflicht, ein Land zu entwickeln. Infrastruktur gehoert unbedingt dazu. Was werden wir denn unseren Kindern hinterlassen? Ein runtergewirtschaftetes Land? Davon gibt es weltweit schon genug.
    10.) Aus meiner Sicht ist der Transrapid seit 10 Jahren ueberfaellig, schliesslich ist fliegen nur deshalb guenstig, weil kaum besteuert.
    11.) Irgenwer schreibt hier auch ziemlich wirr, das ihn das Geschmiere an den gelben Kacheln stoert und der Uringeruch. Man muss sich doch viel mehr die Frage stellen, wieso wir Deutschen in unsere eigenen Bahnhoefe pissen und die Waende beschmieren.
    12.) Treibstoff fuer unsere viel geliebten Fahrzeuge wird es in 50 Jahren nicht mehr geben. Bis dahin wird der Sprit aber schon vorher aus Knappheit so teuer sein, das ihn schon in 25 bis 30 Jahren niemand mehr bezahlen kann. Die Bahn wird aber weiter fahren.

    Ole
    • Veröffentlicht von: Magnus (inaktiv)
    • 12. Sep. 2010 00:04
    Das Volksentscheide nicht funktionieren kann man so pauschal nicht sagen. In der Schweiz kann so ziemlich alles vors Volk kommen und wenn es dann keine Mehrheit gibt, dann wird es eben nicht gebaut. Die Konsequenz ist, dass das Geld nicht für unsinnige Grossprojekte verpulvert wird.

    Ich glaube so doof sind wir Deutschen nicht, dass da Prinzipiell zu allem nein gesagt würde. Aber es wären dann wohl eher die kleinen Projekte, von denen in der Summe viele profitieren würden - mehr als die Grossen, mit denen sich einige ein Denkmal setzen wollen.
    • Veröffentlicht von: Gerd (inaktiv)
    • 13. Sep. 2010 20:37
    12 Mrd. € für einen Bahnhof, na ja, wenn man bedenkt was die Pharaonen für ein Grab an Kohle investiert haben relativiert sich die Summe.

    Mal im ernst: Wer schon einmal das Vergnügen hatte, mit der DB ein Bauprojekt zu realisieren, der weiß, dass die Gründe für die hohen Kosten bei den hohen Sicherheits- und Prüfbestimmungen liegen. Z. B. bei Brückenbauten machen wir immer wieder die Erfahrung, dass man die Baukosten mit dem Faktor 2 multiplizieren muss gegenüber vergleichbaren Baumaßnahmen anderer Baulastträger (Straßen, Gewässer).

    Als Grund darf man hier aber nicht einfach die aufgeblasene Beamtenbürokratie der DB sehen, was in der Abwicklung der Projekte jedoch für häufigen unnötigen Ärger mit Zeitverzug sorgt, sondern vor allem die Bequemlichkeit der Reisenden, welche keine Baustellen akzeptieren, wodurch letztendlich die Fahrdienstleiter zu möglichst ungestörtem Bahnverkehr - trotz umfangreicher Baumaßnahmen - zwingt.

    Diese Zwänge sind nicht einfach durch Nacht- und Feiertagsschichten zu lösen, was viele Hyper-Intelligente mit toller Schlagworttechnik bei div. Projektpräsentationen als Universallösung darbieten, sondern erfordern vielmehr komplexere und dadurch kostenintensivere Baumethoden! Dieser zusätzliche Aufwand ist aber nach Realisierung nicht mehr erkennbar. Ein Bauvorhaben im Bestand (unter Verkehr) kostet zudem leider immer bedeutend mehr als Eines in der Grünen Wiese.

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