35 Meter lange Moselbrücke per Lastkahn montiert
Brücken, Tunnel und Kanäle für Wirtschaft entscheidend
Der Bau von Brücken, Tunneln und Kanälen ist in der Regel wirtschaftlich motiviert. Dank dieser Bauwerke entstehen Handelsrouten und Transportwege, die nicht selten um ein Vielfaches kürzer und belastbarer sind als die vorhandene Infrastruktur.
Während Bauwerke wie der Nord-Ostsee-Kanal oder die Rheinbrücke bei Leverkusen wichtige Verbindungen der gesamtdeutschen Infrastruktur darstellen, erfüllen kleinere Bauwerke ähnlich bedeutsame Aufgaben auf lokaler und regionaler Ebene.
Unweit der deutsch-französischen Grenze wurde unlängst beispielsweise ein neues Brückenbauwerk über die Mosel errichtet, welches explizit die lokale Industrie ankurbeln soll. Es wird erwartet, dass die Chevêtre-P1-Brücke in Autreville-sur-Moselle die Mobilität und Verkehrssicherheit in der Region deutlich verbessert, Staus und Unfälle reduziert, gleichzeitig den Güterverkehr erleichtert und die regionale Entwicklung fördert.
Lastkahn transportiert 290 Tonnen schwere Brücke an Standort
Für die Vorort-Montage der 290 Tonnen schweren und 35 Meter langen neuen Moselbrücke verwendete das belgische Spezialtransportunternehmen Sarens einen modularen Lastkahn mit einer Tragfähigkeit von über 300 Tonnen. Mit der Unterstützung von Ballastpumpen und hydraulischen Winden konnte die Brücke als Ganzes bewegt und zwischen die P1-Pfähle montiert werden.
Die gesamte Ausrüstung wurde per LKW zum Standort transportiert und das Material für die Lastkähne wurde von zwei verschiedenen Werften, Gent und Wolvertem, beschafft. Diese Vorbereitung wurde mit 33 Lastwagen durchgeführt und dauerte eine Woche. Für die eigentliche Montage bzw. Fertigstellung blieb hingegen nur ein Zeitfenster von sechs Stunden.
Dank der Brücke soll es zu einer spürbaren Reduzierung des Verkehrsaufkommens kommen. Die neue Route soll die bestehenden Straßen entlasten. Darüber hinaus ist der Chevêtre P1 mit hohen Sicherheits-, Sicht- und Signalstandards ausgestattet, sodass mit einer Reduzierung der Unfälle gerechnet wird.