A81-Ausbau: Elf Ingenieurbauwerke vor Abriss und Neubau
- Autobahnerweiterungen als bundesweite Antwort auf starke Verkehrszunahme
- 850 Meter langer Streckenabschnitt bei Sindelfingen erhält Deckel
- Wolff & Müller erstmals für DEGES im Einsatz
Wachsendes Verkehrsaufkommen: Streckenneubau und -ausbau als einzige Lösungen
Bundesautobahn 81: Ehemalige Bundesstraße bislang ohne Seitenstreifen
Autobahnausbau erfordert Abriss und Neubau sämtlicher Brücken und Tunnel
Westlich der Überdeckelung erfolgt eine symmetrische Verbreiterung der Autobahn, das heißt der Anbau jeweils eines Fahrstreifens nach außen. Hierfür müssen zunächst provisorische Fahrbahnverbreiterungen geschaffen werden, um den Autobahnverkehr während der Bauzeit auf einer Richtungsfahrbahn führen zu können.
Für die sechsstreifige Erweiterung des Autobahnabschnitts werden elf bestehende Über- und Unterführungsbauwerke abgebrochen und neu gebaut (siehe Grafik).
Im Zuge der Erweiterung wird auch das Anschlussstellenkonzept neu strukturiert. In Zusammenarbeit mit allen betroffenen Gebietskörperschaften und dem Zweckverband Flugfeld Böblingen/Sindelfingen sollen hierzu umfangreiche Maßnahmen im nachgeordneten Straßennetz realisiert werden.
Ersatzbrücke bei Sindelfingen soll 2023 fertig sein
Ein Beispiel für den Abriss und Ersatzneubau der Bestandsbrücken bildet die Überführung der Kreisstraße 1073 (Calwer Straße) bei Sindelfingen (siehe Foto). Die für die Autobahn GmbH agierende Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) hat die in der Region stark aktive Wolff & Müller Gruppe nach einer öffentlichen Ausschreibung mit der Maßnahme betraut.
In Form einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE), bestehend aus den firmeneigenen Sparten Ingenieurbau (Niederlassung Brückenbau) sowie Tief- und Straßenbau, will Wolff & Müller den Ersatzneubau bis Ende Oktober 2023 fertigstellen.
Wolff & Müller erstmals für DEGES tätig
"Wir freuen uns, dass wir dieses anspruchsvolle Projekt umsetzen dürfen, zumal es unser erstes Projekt für die DEGES ist", sagt Arno Steiniger, Leiter der Niederlassung Brückenbau. Konkret handelt es sich bei dem Bauprojekt um eine integrale Stahlverbund-Brücke mit einer Spannweite von rund 60 Metern, die mit gevouteten Betonsockeln an die Widerlager anschließt.
Die Brücke besteht aus zwei Teilbauwerken, die zeitlich versetzt abgebrochen und ersetzt werden sollen. Zu jedem Teilbauwerk gehören jeweils sechs Stahlträger mit Halbfertigteilen (VFT-Trägern), auf welchen später ein Aufbeton und die Fahrbahn aufgebracht werden.
91 Tonnen schwere Stahlträger führen Kreisstraße über Autobahn
Die Montage des neuen Überbaus ist jeweils für das Frühjahr 2022 und 2023 vorgesehen. Dabei werden die sechs Stahlträger mit Halbfertigteilen unter Vollsperrung der Autobahn an jeweils einem Wochenende eingehoben.
Die einzelnen Träger sind bis zu 91 Tonnen schwer. Sie werden in der Mitte, über der Autobahn, gestoßen und verschweißt. Erst zum Schluss werden die Rahmenecken an den Widerlagern betoniert und die neue Brücke mit einer relativ dünnen Betonschicht bedeckt.
QUELLEN UND VERWEISE:
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