Basaltbewehrung: Forschung stützt Alternative zu Stahlbeton
# 01.07.2020
Hochschule München erarbeitet Instandsetzungskonzept für Betonfassaden. Vulkangestein soll vermehrt im Verkehrswegebau zum Einsatz kommen. Weitere betontechnische Optimierung vorgesehen
Neue Methode zur Instandsetzung von Betonfassaden
Bei der Sanierung herkömmlicher Betonfassaden müssen die beschädigten Elemente häufig komplett entfernt und durch neue ersetzt werden, da die Stahlbewehrungen häufig zu stark korrodiert sind. Das ist relativ aufwändig und teuer.
Eine Alternative bietet die Bewehrung mit Stäben oder Matten aus Carbon, Glas und Basalt (Stichwort Textilbeton, vgl. dazu Quellen und Verweise). Forscher der Fakultät für Bauingenieurwesen an der Hochschule München haben nun in einem Projekt zur Instandsetzung vorgehängter Sichtbetonfassaden durch dünnwandige Fassadenergänzungen die Materialeigenschaften von basaltbewehrtem Beton geprüft.
Herausgekommen ist ein Instandsetzungskonzept für geschädigte vorgehängte Stahlbetonfassaden und tragende Betonelemente. Die Vorteile: Die Basaltbewehrung sei leicht und verfüge über eine hohe Zugfestigkeit. Anders als Stahl, roste sie nicht und koste auch nicht viel, da das vulkanische Gestein reichlich vorhanden ist, so die Wissenschaftler.
Bestehende Fassade kann durch Basaltbewehrung ergänzt werden
In einem Großversuch wurde das Instandsetzungskonzept mit Bewehrung aus Basaltstäben an einem bestehenden Fassadenelement getestet. Nach Einbau der neuen Bewehrung wurde durch Aufbringen eines hochalkalischen Spritzmörtels der Altbeton "realkalisiert", um den Stahl wieder vor Korrosion zu schützen.
Basaltbewehrung weniger anfällig für Schäden durch Streusalz
In der Praxis werden die Anwendungsbeispiele vor allem in Bereichen, in denen eine hohe Chlorid-Exposition durch Streusalz vorliegt, gesehen, wie zum Beispiel auf Brücken an viel befahrenen Straßen oder in Autobahntunneln. Ein weiteres Nutzungsgebiet könnten Schwellen an Bahntrassen sein, die gerade auf ihre Eignung untersucht werden.
QUELLEN UND VERWEISE:
Fassadenplatten aus Textilbeton schützen neue BosporusbrückeNachgefragt bei: Christian Kulas (Experte für Textilbeton)
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