Baugewerbe: Aufklärung über Bauberufe dringend geboten
# 05.05.2017
Starke Konjunktur legt Personalnot der Branche offen. Eindrittel der Fachkräfte bis 2035 zu ersetzen. PR-Initiative für mehr Nachwuchs in Hessen gestartet
Hohe Nachfrage von Bauleistungen führt zu Engpässen
Die Baubranche boomt. Und dennoch sind Probleme vorhanden, nicht zuletzt wegen der großen Nachfrage. Diese macht deutlich, wie wenig in die Attraktivität der Bauberufe in der Vergangenheit investiert wurde, weshalb die Sorge um den Nachwuchs nun allgegenwärtig ist.
Besser spät als gar nicht will das Baugewerbe in Hessen auf "zunehmende Engpässe durch den Trend zum Studium, sinkende Schulabgängerzahlen sowie die demographischen Verhältnisse" reagieren und seine Bemühungen um neue Fachkräfte intensivieren. Dies ist wichtig, weil in den kommenden 17 Jahren ein Drittel der Erwerbstätigen in Rente geht und ersetzt werden muss.
Baugewerbe wirbt mit guten Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen
"Der Nachwuchsmangel bei den Bauberufen wird zunehmend auch zum Problem für Architekten und Ingenieure in der Branche", erklärt Andreas Ostermann, Vorsitzender des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) Frankfurt Rhein Main. Dem setzt er seinen unbedingten Optimismus entgegen und prophezeit: "Der derzeitige Bauboom wird anhalten, die Baubranche bietet sichere Arbeitsplätze für junge Leute."
Nachwuchs soll Chancen durch Spezialisierung erkennen
Von Borstel schlägt unter anderem verpflichtende Berufspraktika für Schüler vor, um die Ausbildung am Bau attraktiv zu machen. Es müsse die Komplexität der Arbeiten als Fachkraft auf dem Bau in Sachen Technik, Materialien, Bauabläufe und den gesetzlichen Vorgaben gezeigt werden. Daraus würde für die jungen Leute ersichtlich, wie vielfältig sie sich in den verschiedenen Arbeitsbereichen spezialisieren können. Neben der dualen Ausbildung stehen die bauspezifischen Studiengänge im Fokus der Aufklärungsinitiative.