Baugewerbe mit 2017 sehr zufrieden
# 09.03.2018
Branche mit sechs Prozent Umsatzsteigerung im Gesamtjahr. 30.000 neue Arbeitsplätze mehrheitlich mit Ausländern besetzt. Beste Aussichten für 2018 aufgrund von Auftragsboom im Dezember
Starke Neubautätigkeit kommt vor allem größeren Bauunternehmen zugute
Der Bauwirtschaft ging es 2017 besonders gut. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie präsentierte ein äußerst positives Jahresergebnis, welches sogar noch die Verbandsprognose übertraf.
Ursprünglich war man von einem Umsatzplus in Höhe von nominal fünf Prozent ausgegangen. Am Ende wurden es sechs Prozent (real: + 2,7 %). Die Branche erwirtschaftete insgesamt einen baugewerblichen Umsatz von 114 Milliarden Euro.
Besonders gut kamen dabei die größeren Baubetriebe (20 und mehr Beschäftigte) weg: Sie meldeten ein Umsatzplus von satten 8,5 Prozent (real: + 5,1 %).
Diese Tatsache begründet der Hauptverband damit, dass der Konjunkturaufschwung vor allem vom Neubau getragen werde, kleinere Unternehmen aber eher bei Baumaßnahmen im Bestand gefragt seien.
Nach 15 Jahren erstmals wieder über 800.000 Beschäftigte am Bau
Zudem würden personelle Kapazitätsengpässe kleinere Betriebe stärker treffen als die Großen. Letztere hätten unter anderem eher die Möglichkeit, ihren zusätzlichen Personalbedarf durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu decken.
2017 mehr Investitionen in Wohnungen, Gewerbe und öffentliche Infrastruktur
Der Wohnungsbau war 2017 abermals die stärkste Stütze der Baukonjunktur. Der Umsatz der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten legte hier um 11,6 Prozent zu. Die Bausparte habe erneut vor allem von den niedrigen Zinsen und dem wachsenden Bedarf an Mietwohnungen in den Ballungszentren profitiert, so die Vertreter der Bauindustrie.
Gute Auftragslage gibt Anlass zu Wachstumsprognose für 2018
Für das laufende Jahr rechnet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit einer Fortsetzung der guten Konjunktur. Grund dafür war und ist die gute Auftragslage. Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten hätten für 2017 einen Zuwachs ihres Auftragseingangs von nominal 6,6 Prozent gemeldet, die größeren im öffentlichen Bau tätigen Betriebe sogar einen Anstieg um 7,2 Prozent.
Im Dezember legte der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresmonat insgesamt um 24,3 Prozent zu, im Wohnungsbau um ganze 39,8 Prozent (5,0 % im Gesamtjahr 2017).
Die Auftragszuwächse im Wohnungsbau sind erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es von Januar bis November 2017 einen Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen von minus sechs Prozent gab.
Diesen führt der HDB lediglich auf das mittlerweile erreichte hohe Niveau (2016: + 19 %) und auf Baulandengpässe in den Ballungszentren zurück, die insbesondere den Ein- und Zweifamilienhausbau bremsen. Der Genehmigungsüberhang von etwa 400.000 Wohnungen werde die Produktion noch einige Zeit tragen, sind die Verbandsverantwortlichen zuversichtlich.
Bauunternehmen wollen einstellen und investieren
Um die Aufträge auch in Zukunft zeitnah abarbeiten zu können, planen die Unternehmen 2018 zusätzliches Personal einzustellen und ihre Investitionen zu erhöhen. Dies ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).