Baukonjunktur 2018: Trendwende im Wohnungsbau prognostiziert
# 19.01.2018
Neubau nach jahrelangen Wachstumssprüngen laut Wirtschaftsinstitut vor Abschwung. Wachsende Investitionen in Modernisierung als Ausgleichsreaktion wahrscheinlich. Ungebremst hohe Nachfrage lässt gesamtes Bauvolumen weiter steigen
Bauhauptgewerbe 2017 mit höchsten Einnahmen seit 20 Jahren
2017 konnten sich Baugewerbe und Bauindustrie über teils deutliche Zuwachsraten freuen. So lagen im Oktober die Umsätze um 4,5 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. In den ersten drei Quartalen 2017 errechnete das Statistische Bundesamt sogar ein Umsatzplus von 5,6 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Jahres 2016.
Nachdem der Umsatz im Bauhauptgewerbe 2016 das sechste Jahr hintereinander gestiegen war, erwartet die Branche für das Gesamtjahr 2017 die höchsten Erlöse seit 20 Jahren.
Entsprechend groß war die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal. Die Zahl der am Bau Beschäftigten lag im Oktober 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
DIW: Bauvolumen steigt 2018 auf 392 Milliarden Euro
2018 und auch darüber hinaus bleibt die Baukonjunktur deutlich aufwärtsgerichtet. Dies ergab eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), welche jährlich vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Auftrag gegeben wird.
Wohnungsbau bleibt Konjunkturmotor der Baubranche
Weiterhin bilde der Wohnungsbau das Fundament mit Wachstumsraten von real 3,5 Prozent in diesem Jahr und weiteren drei Prozent im Jahr 2019. Der öffentliche Bau werde in realer Rechnung in diesem Jahr deutlich verlieren (-1,6 Prozent) und im darauf folgenden Jahr das Niveau mit 0,6 Prozent nur leicht ausweiten.
Hohe Bodenpreise und stagnierende Baugenehmigungen hemmen Neubau
Neben der weiterhin guten Entwicklung der Bauwirtschaft erwartet das DIW gleichzeitig eine Trendwende. So würden die Bauinvestitionen in Sanierungen und Modernisierungen voraussichtlich stark steigen während in den Neubau weniger als zuletzt investiert werde.
Forscher regen Investitionszulage für Nachverdichtung an
Insgesamt geht das DIW davon aus, dass die Baufirmen ihre Umsätze im Wohnungsbau in Deutschland bis 2019 auf 243,3 Milliarden Euro steigern werden, was einem Drittel mehr als 2014 entspräche. Somit werde laut DIW die Baubranche die Konjunktur in Deutschland weiter anschieben.
bauingenieur24-Umfrage: Bauingenieure bestätigen positive Aussichten
Die beschriebene positive Aussicht auf das neue Baujahr 2018 wird durch die jüngste Umfrage des Berufsportals bauingenieur24 bestätigt. Hierbei gaben ganze 85 Prozent der befragten Bauingenieure an, dass sie mit einem "sehr guten" bzw. "guten" ersten Halbjahr für sich und ihr Unternehmen rechnen.
Zehn Prozent der Teilnehmer bewerten ihre Auftragslage immerhin noch als "befriedigend", lediglich fünf Prozent gehen von einem "eher schlechten" Verlauf der ersten sechs Monate in 2018 aus.
QUELLEN UND VERWEISE:
11. Seminar Bauen im Bestand - Die Zukunft der StädteBaujahr 2017 soll ein gutes werden