Baukonjunktur 2024: Unternehmen werden wieder optimistischer

bauingenieur24-Umfrage: Deutliche Mehrheit für 2024 positiv gestimmt

Trotz vieler Unwägbarkeiten und Hindernisse im aktuellen Bauwesen erwartet rund ein Drittel (34,9%) der Bauingenieurinnen und Bauingenieure ein "gutes" erstes Halbjahr 2024. Mehr als ein weiteres Drittel beurteilt die Auftragslage für die ersten sechs Monate als "befriedigend" (21,1%), teilweise sogar als "sehr gut" (17,8%).

Somit geht eine deutliche Mehrheit der Berufsgruppe (73,8%) mit einem positiven Gefühl in die nähere Zukunft. Zu diesem Ergebnis kommt das Berufsportal bauingenieur24 in seiner jüngsten Konjunkturumfrage (Laufzeit: 15. November 2023 bis 3. Januar 2024).

Größte Zuversicht im Tiefbau und Wirtschaftsbau

Erstmals wurde im Rahmen der Erhebung auch nach der Art des Arbeitgebers sowie der Bausparte gefragt. Dabei ist unter anderem zu erkennen, dass von den im Tiefbau tätigen Unternehmen bzw. Einrichtungen über die Hälfte (57,5%) mit "guten" bzw. "sehr guten" Aussichten ins neue Jahr starten.

Weitere 22,5 Prozent der befragten Tiefbauer rechnen immerhin mit einem "befriedigenden" ersten Halbjahr. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein kleines oder großes Unternehmen bzw. die öffentliche Verwaltung handelt. Die aktuellen staatlichen Investitionsprogramme in den Infrastrukturbau (Straße und Schiene) scheinen hier Wirkung zu zeigen.

Ähnlich erfreulich sieht es im Wirtschafts- und Gewerbebau aus. Hier sind die Geschäftsaussichten für die Hälfte der Befragten "gut" bis "sehr gut". Ein Drittel gab an, die Auftragslage sei "befriedigend". Generell gilt: Wer die öffentliche Hand als Auftraggeber hat, blickt derzeit überwiegend optimistisch in die Zukunft (Auftragslage für 73% "sehr gut" oder "gut", für 22% "befriedigend").

Hochbau-Akteure mit unterschiedlichen Geschäftsprognosen

In der Hochbausparte, welcher die Hälfte der Umfrageteilnehmenden angehören, zeigt sich ein gemischtes Bild. Ganze 14 Prozent der Hochbauunternehmen, darunter überwiegend kleine und mittelständische Betriebe, erwarten ein sehr gutes erstes Halbjahr 2024, etwa genauso viele (13%) ein schlechtes.

28,6 Prozent der Befragten rechnen mit einem "guten" Geschäft im Hochbau. 19,5 Prozent definieren die Situation hingegen als "eher schlecht". Schließlich ist noch ein knappes Viertel (24,7%) zufrieden mit der eigenen Wirtschaftslage im Hochbaubereich.

Branchenumfragen belegen Optimismus der Planungs- und Baubranche

Wie die bauingenieur24-Erhebung kamen ähnliche Umfragen zur aktuellen Baukonjunktur zu dem Ergebnis, dass die Planungs- und Baubranche dem allgemeinen Stimmungstief innerhalb der Wirtschaft trotzt. So fand der Verband Beratender Ingenieure (VBI) im November heraus, dass 74 Prozent der planenden Unternehmen im Jahr 2024 mit gleichbleibendem oder einem geringeren Umsatz, 26 Prozent hingegen mit einem Anstieg rechnen.

Bei den ausführenden Unternehmen blickten nach Angaben der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) "trotz aller Wirren" 81 Prozent auf ein positives Baujahr 2023 zurück. Die Stimmung sei bei knapp zwei Dritteln der Baufirmen für das begonnene Jahr entsprechend gut, vor allem in den Segmenten Infrastrukturbau sowie Gewerbe- und Industriebau.