Bauwirtschaft korrigiert Umsatzprognose nach oben
# 11.06.2018
Sechs Prozent nominelles Wachstum für 2018 angepeilt. Hauptverband räumt erstmals Kapazitätsengpass im boomenden Wohnungsbau ein. Bund soll Investitionen in öffentlichen Bau der Kommunen fortführen
Bauwirtschaft soll mittelfristig stark bleiben
Von vier auf sechs. So kurz und knapp lässt sich der gesteigerte Optimismus innerhalb des Deutschen Bauhauptgewerbes ausdrücken.
War man beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Frühjahr noch von einem nominalen Umsatzzuwachs für 2018 von vier Prozent ausgegangen, werden nun ganze sechs Prozent als realistisch angesehen. Bei stärker steigenden Preisen als 2017 entspreche dies einem realen Wachstum von zwei Prozent.
Verbandspräsident Peter Hübner weitet diese positive Sicht sogar auf das Jahr 2019 aus und bekräftigt: "Die Bauwirtschaft bleibt auch auf mittlere Sicht eine Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland."
Bauindustrie gesteht Kapazitätsprobleme im Wohnungsbau ein
Treiber der Baukonjunktur bleibe dabei auch 2018 der Wohnungsneubau. Für den gesamten Wohnungsbau einschließlich der Modernisierung erwartet der Hauptverband ein Umsatzplus von nominal sieben Prozent. Hübner rechnet mit einem Anstieg der Fertigstellungszahlen auf bis zu 340.000 Einheiten (2017: 284.800). Die von der Bundesregierung angepeilten 375.000 Wohnungsfertigstellungen pro Jahr würden damit nicht erreicht.
Hübner: Standort Deutschland für Wirtschaft wieder attraktiv
Nach Einschätzung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie hat der Wirtschaftsbau im vergangenen Jahr den Anschluss an den allgemeinen Bauaufschwung geschafft. Hübner spricht von einer "Renaissance des Investitionsstandortes Deutschland".
2018 über 14 Milliarden Euro für Verkehrswegebau
Im öffentlichen Bau profitiere die deutsche Bauwirtschaft derzeit von der Investitionswende des Bundes im Verkehrswegebau. Von 2014 bis 2017 seien die Verkehrsinvestitionen des Bundes von 10,3 auf gut 13,4 Milliarden Euro gestiegen. Für das laufende Jahr sei ein weiterer Aufwuchs der Investitionsmittel auf 14,2 Milliarden Euro vorgesehen, weiß Hübner.
Bauindustrie fordert weitere Bundesunterstützung für kommunale Bautätigkeit
Im Vergleich zum Bund stecken viele Kommunen weiterhin im Investitionsstau. Zwar hätten die Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben für Baumaßnahmen erhöht. Dieser Zuwachs reiche jedoch nicht aus, um den anhaltenden Werteverzehr des öffentlichen Kapitalstocks zu bremsen.