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Bundesingenieurkammer: German Engineering in Gefahr

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 30. März 2017
Kategorie:

# 05.04.2017

MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in Deutschland vergleichsweise wenig beachtet. Kammer sieht Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU bedroht. 70-prozentiger MINT-Anteil in europaweit einheitlicher Ingenieurausbildung gefordert

Geschichte der EU: Vom Binnenmarkt bis zur Ausbildungsunion

Die Bundesingenieurkammer sorgt sich um die Ingenieurausbildung in Deutschland und fordert größere Beachtung der MINT-Fächer. Foto: Peter von Bechen / Pixelio
Die Bundesingenieurkammer sorgt sich um die Ingenieurausbildung in Deutschland und fordert größere Beachtung der MINT-Fächer. Foto: Peter von Bechen / Pixelio

60 Jahre Europäische Union bedeuten für die Wirtschaft allgemein wie für die Baubranche im Speziellen eine wechselvolle Geschichte.

Einst mit der Intention eines einheitlichen Binnenmarktes gestartet, gehören heute auch übergreifende Standards in der Ausbildung - als Beispiel sei hier die Angleichung der Studienabschlüsse durch den Bologna-Prozess erwähnt - zu den Maßnahmen für eine immer stärkere europäische Integration.

Anlässlich des runden Jubiläums sieht sich die Bundesingenieurkammer allerdings einmal mehr veranlasst, auf die aus ihrer Sicht entstandenen Fehlentwicklungen der beruflichen Qualifizierung im Ingenieurwesen aufmerksam zu machen. Die deutsche Ingenieurausbildung genieße laut Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer, weltweit derzeit "noch" einen ausgezeichneten Ruf. "Damit das so bleibt, müssen wir dringend etwas tun", mahnt Kammeyer.


Fokus auf MINT-Fächer in Süd- und Osteuropa stärker als in Deutschland

Hintergrund der deutlichen Warnung ist ein Bericht, wonach die Studienanforderungen im Hinblick auf die MINT-Anteile, also die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, inzwischen beispielsweise in Bulgarien, Tschechien, Italien, Liechtenstein, Portugal, Slowenien und Spanien deutlich höher lägen als in Deutschland.


Klare Voraussetzungen für Berufsbezeichnung Ingenieur gefordert

Wie bereits durch einzelne Länderkammern sowie die deutsche Bauindustrie mehrfach im Zusammenhang mit dem Wegfall der Marke "Diplom-Ingenieur" (siehe "Quellen und Verweise") verlangt, stellt auch die Bundesingenieurkammer erneut klare Forderungen als Voraussetzung für die Berufsbezeichnung "Ingenieur".


Einheitliche Ausbildung soll Wettbewerbsfähigkeit in Europa erhalten

Werde auch zukünftig kein europaweit einheitlicher Ausbildungsrahmen festgeschrieben, drohe nach Meinung der Bundesingenieurkammer der Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Ingenieure sowie letztlich die Gefahr einer Beschädigung der Marke "German Engineering".



QUELLEN UND VERWEISE:

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