Deutscher Brückenbaupreis 2016: Instandgesetzte Kochertalbrücke gewürdigt
# 18.03.2016
Ehrung des Sanierungsprojekts ein Novum in zehnjähriger Wettbewerbsgeschichte. Jury setzt auf Signalwirkung für bundesweiten Brückenerhalt. bauingenieur24 erneut als Medienpartner und Förderer aktiv
Erstmals Auszeichnung für Bestandsbauwerk
Die Verleihung des 6. Deutschen Brückenbaupreises ist Geschichte. Gewonnen haben zum einen die Kochertalbrücke bei Geislingen in Baden-Württemberg in der Kategorie "Straßen- und Eisenbahnbrücken" und zum anderen der Donausteg Deggendorf in Bamberg in der Kategorie "Fuß- und Radwegbrücken".
Zehn Jahre nach der ersten Würdigung deutscher Brückenbauten - durch den vom Verband Beratender Ingenieure (VBI) und der Bundesingenieurkammer ausgelobten und von bauingenieur24 geförderten Preis - hat mit der Kochertalbrücke erstmals ein Sanierungsprojekt das Rennen gemacht. Vor zwei Jahren, als erstmals eine Bestandsbrücke für den Deutschen Brückenbaupreis nominiert wurde, zeichnete sich bereits eine stärkere Fokussierung auf die Würdigung von - nicht zuletzt dringend erforderlichen - Brückenertüchtigungen ab.
Jury hebt Instandsetzungsprojekte hervor
So gab denn auch die Jury unter dem Vorsitz des Dresdner Professors für Massivbau, Manfred Curbach, an, mit ihrer Entscheidung generell die Ingenieurleistungen im Zuge derartiger Brückenmodernisierungen würdigen zu wollen. VBI und Bundesingenieurkammer freuen sich nach eigener Aussage ausdrücklich über die aktuelle Juryentscheidung. Es ist davon auszugehen, dass sich in Zukunft verstärkt Planerteams mit Instandsetzungsprojekten für den Deutschen Brückenbaupreis bewerben werden.
Wartungsarme Fuß- und Radwegbrücke in Bayern erhält Preis
Mit der 455 Meter langen Fuß- und Radwegbrücke über zwei Donauarme bei Deggendorf in Bayern wurde, wie bisher in allen Jahren der Verleihung, ein neu errichtetes Bauwerk ausgezeichnet. Der Bezug zu einem Bestandsbauwerk ist jedoch auch hier direkt gegeben. So bezeichnet die Jury die Brücke als "scheinbar schwebende, filigrane Stahlfachwerkkonstruktion", welche sich als gelungenes Pendant neben einer benachbarten Eisenbahnbrücke behaupten kann.
Der Deutsche Brückenbaupreis
wird seit 2006 alle zwei Jahre in den beiden Wettbewerbskategorien "Straßen- und Eisenbahnbrücken" sowie "Fuß- und Radwegbrücken" vergeben.
Neben dem Bauwerk werden jeweils die Ingenieure mit der Preisskulptur ausgezeichnet, deren geistig-schöpferische Leistung maßgeblich für das Gelingen des ausgezeichneten Bauwerks war.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert den Deutschen Brückenbaupreis als Schirmherr. Hauptsponsor ist die Deutsche Bahn AG.
bauingenieur24 unterstützt seit 2012 den Deutschen Brückenbaupreis als Förderer und Medienpartner (siehe "Quellen und Verweise").