Eifel: Holzbaulabor für zehn Millionen Euro kommt
# 15.11.2019
Fachhochschule Aachen errichtet Prüfhalle auf Handwerkskammer-Standort. 90-prozentige Kostenübernahme durch Land und EU. Verantwortliche Wissenschaftler hoffen auch auf wirtschaftliche Stärkung der Region
Holzbauforschung wird intensiviert
In der Handwerkskammer Aachen sind aktuell über 16.000 Betriebe mit ca. 110.000 Personen organisiert. Der jährliche Gesamtumsatz beträgt über 10 Milliarden Euro. Damit diese Zahlen in Zukunft eher steigen als sinken, setzt man unter anderem auf neue Entwicklungen im Holzbau.
Zur Unterstützung der hierfür notwendigen Forschung entsteht auf dem Gelände des Bildungszentrums Simmerath der Handwerkskammer Aachen eine neue Prüfhalle mit umfangreich ausgestattetem Holzbaulabor inklusive Prüfmaschinen, Klimaräumen, Werkstätten und Büroräumen.
In den folgenden Bereichen soll die Forschung damit ausgebaut werden:
- Laubholzverwendung
- Holz sparende Bauweisen
- Hybridbauweisen
- Massivholzbauweisen
- Verbindungstechnik
- Bauphysik und Dauerhaftigkeit
Fachhochschule Aachen: Investition in zukunftsweisendes Thema
Betreiber dieses neuen "Aachener Zentrums für Holzbauforschung" wird die Fachhochschule Aachen sein. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 10,6 Millionen Euro. 90 Prozent davon werden im Rahmen der Initiative "Forschungsinfrastrukturen" durch das Land Nordrhein-Westfalen und durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU gefördert.
Handwerkliche Ausbildung trifft auf Holzbauforschung
Seitens der Handwerkskammer sieht man in der verstärkten Holzbauforschung eine willkommene Maßnahme: "Holz ist ein tolles Material. Viele Handwerkerinnen und Handwerker haben ein emotionales Verhältnis zu diesem Baustoff", so die Reaktion von Kammerpräsident Dieter Philipp.
Wissenschaft und Wirtschaft sollen gleichermaßen profitieren
Die drei Holzbauprofessoren der FH Aachen Thomas Uibel, Wilfried Moorkamp und Leif Arne Peterson erhoffen sich in der Ansiedlung des Holzbauforschungszentrums am Standort Simmerath nicht zuletzt wirtschaftliche Impulse für die forst- und holzwirtschaftlich geprägte Eifelregion.