Essen: Sozialwohnungen entstehen am ehemaligen Industriestandort
# 30.03.2022
Städtische Allbau GmbH errichtet Mehrfamilienhäuser auf 7.000 Quadratmeter großem Grundstück. Altanlagen des Mineralwasserhersteller Stiftsquelle werden abgerissen. Neubau soll Rückgang geförderter Wohnungen entgegenwirken
Allbau in Essen seit über hundert Jahren aktiv
Mit über 580.000 Einwohnern ist Essen die aktuell zehntgrößte Stadt Deutschlands bemessen an der Bevölkerung. Die Ruhrgebietsmetropole liegt damit beispielsweise noch vor den Landeshauptstädten Bremen und Hannover.
Um dem großstädtischen Wohnraumbedarf nach dem Ersten Weltkrieg gerecht zu werden, wurde bereits 1919 der "Allgemeine Bauverein Essen AG", kurz Allbau, als gemeinnützige Baugesellschaft gegründet.
Heute ist die Allbau GmbH mit rund 18.000 Wohnungen für nahezu 40.000 Menschen der größte Wohnungsanbieter in Essen. Das Unternehmen mit circa 130 Beschäftigten ist auch als Bauträger aktiv.
Im nördlichen Stadtteil Stoppenberg zeigt sich aktuell, wie die Allbau-Gruppe als kommunaler Investor zur großflächigen Stadtentwicklung beiträgt. An der Schwanhildenstraße möchte die Allbau-Gruppe auf einem knapp 7.000 Quadratmeter großen Grundstück mehrere Mehrfamilienhäuser in einem Mix aus öffentlich geförderten und frei finanzierten Mietwohnungen plus Tiefgarage errichten.
Ehemalige Stiftsquelle-Anlagen werden abgerissen
Auf dem Gelände befand sich bis zuletzt die ehemalige Hauptverwaltung des Mineralwasserherstellers Stiftsquelle sowie alte Betriebs- und Lagerhallen neben einer Feuerwache. Diese Objekte werden nun abgerissen, während zwei angrenzende Mehrfamilienhäuser mit neun Wohnungen aus dem Jahre 1958 erhalten bleiben. Letztere wurden bereits von der Bestandsbewirtschaftung der Allbau-Gruppe übernommen.
Binnen 20 Jahren deutlich weniger Sozialwohnungen in Essen
In den vergangenen 20 Jahren hat sich in Essen die Zahl der öffentlich geförderten Wohnungen mehr als halbiert. Allbau forciert nach eigenem Bekunden diesen durch detaillierte Förderbedingungen recht anspruchsvollen Wohnungsbau und plant fast alle Grundstücke für Neubauvorhaben größtenteils nach den entsprechenden Vorgaben.
Stadtteil soll für Geringverdiener attraktiver werden
Berechtigt und in Frage kommen Personen und Familien wie beispielsweise Facharbeiter, Verwaltungsmitarbeiter und Senioren mit kleineren und mittlere Einkommen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.