Fundamentplatten aus stahlfaserverstärktem Stahlbeton mit Oberflächenschutzsystemen
Die Verwendung von Oberflächenschutzsystemen auf stahlfaserbewehrten Sohlen führt häufig zu Diskussionen unter den Projektbeteiligten bezüglich des Einflusses von oberflächennahen
Stahlfasern auf die Ausführung und Qualität. Dieser Aufsatz greift die Thematik anhand eines Bauprojekts in Reutlingen auf und beantwortet Fragen hinsichtlich der Ausführung. Bei dem Projekt Landratsamt Reutlingen handelt es sich um ein mehrgeschossiges Verwaltungsgebäude, welches die Digitalisierung von Prozessen und Arbeitsabläufen in der Kreisverwaltung Reutlingen zum Ziel hat. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden 27 Verwaltungsgebäude aus Reutlingen in einem zentralen Gebäudezusammengeführt.
Das neue Landratsamt in Reutlingen
Der erste Spatenstich für den Neubau des Landratsamtes in Reutlingen erfolgte am 1. Juni 2022. Bis zum Herbst 2026 soll an der Karlstraße 99, am Ortseingang der Stadt, ein modernes Verwaltungsgebäude für rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter errichtet werden. Das Gebäude umfasst drei Untergeschosse für Tiefgarage und Archivräume, ein Erdgeschoss sowie fünf Obergeschosse. Die Grundfläche des Gebäudes beträgt 8.000 m².
Die Tragwerksplanung für das gesamte Projekt und gleichzeitig die Ursprungslösung der Fundamentplatten lieferte das Büro Bauer + Partner GbR. Die Umbemessung der Bodenplatte in stahlfaserverstärkten Stahlbeton erfolgte im Anschluss an die Wirtschaftlichkeitsanalyse in enger Abstimmung mit dem Büro Bauer + Partner und dem Totalunternehmer Georg Reisch GmbH.
Als Grundlage der Bemessung der kombinationsbewehrten Fundamentplatten diente die bauaufsichtlich eingeführte DAfStb-Richtlinie Stahlfaserbeton in der Auflage Juni 2021.
Vorteile durch Einsatz von stahlfaserverstärktem Stahlbeton
Aufgrund eines komplizierten Grundrisses (siehe Bild 1) und der damit einhergehenden Rissbreitenproblematik sowie hohen Stützenlasten mit teils erforderlichen Durchstanzleisten entschied man sich für den Einsatz von stahlfaserverstärktem Stahlbeton.
Dank des additiven Traganteils des Stahlfaserbetons beim Querkraft- und Durchstanznachweis wurde eine Reduktion der Querschnittshöhe der Fundamentplatte des zweiten Untergeschosses von ursprünglich 126 cm auf... (Lesen Sie den Artikel weiter in der Ausgabe 10/24 der Fachzeitschrift Bautechnik.)