HDB: Arbeitsmarktreserven weitgehend ausgeschöpft
# 19.07.2016
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) liefert Zahlen zur aktuellen Beschäftigungssituation. Derzeit weniger als 2.000 Bauingenieure ohne Beschäftigung.
Beschäftigungsaufbau: 65.000 Arbeitnehmer mehr als 2009
Es liegt in der Natur der Sache, dass ein frisch gewähltes Gremienoberhaupt in seiner Antrittsrede zunächst seine Visionen für die Zukunft anspricht. Im Falle des designierten Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Peter Hübner spielten dabei unlängst die zielgerichtete Digitalisierung und Industrialisierung des Bauens eine große Rolle (siehe "Quellen und Verweise").
Kurz nach dieser langfristigen Prognose für sein Amt beschäftigen den HDB-Präsidenten jedoch sogleich die deutlich näher stehenden Aussichten des aktuellen Jahres, wofür konkrete Zahlen genannt werden mussten.
Nur noch 1.800 Bauingenieure auf dem Markt
Für den Beschäftigungsaufbau in der deutschen Bauwirtschaft lieferte Hübner diese Zahlen am "Tag der Deutschen Bauindustrie" prompt: "Der Beschäftigungsaufbau wird sich fortsetzen: Etwa 770.000 Arbeitnehmer werden 2016 im Bauhauptgewerbe Beschäftigung finden. Dies sind 65.000 mehr als zum Beschäftigungstiefpunkt der Branche im Jahre 2009." Der Verweis auf das Krisenjahr - lange vor seiner Zeit - verhalf Hübner zu dieser durchaus positiven Äußerung.
Gleichzeitig fand sich der ausgewiesene Experte seines Faches umgehend in die Rolle des Mahners ein: Der Beschäftigungsaufbau stoße mittlerweile an Grenzen, die Arbeitsmarktreserven seien weitgehend ausgeschöpft. Im April 2016 seien nur noch 29.000 Baufacharbeiter und 1.800 Bauingenieure arbeitslos gewesen.
Darüber hinaus könnten die Firmen den Abgang von Fachkräften in den Ruhestand über die Rekrutierung von Nachwuchskräften nicht mehr ausgleichen: "2015 sind 16.000 gewerbliche Mitarbeiter in den Ruhestand gegangen, doch nur 10.600 gewerbliche Auszubildende begannen eine Lehre", gab Hübner zu bedenken.