Holz-Beton-Verbundbauweise soll ökologischer werden
# 05.03.2019
Calciumsulfat und biogene Faserbewehrung als Ersatz für Zement und Stahl vorgesehen. Gleiche Leistungsfähigkeit wie bei HBV-Deckenbauweise angestrebt. Bayerisches Umweltministerium finanziert Forschungsprojekt an Augsburger Hochschule
Hybridbau mit Beton ermöglicht höhere Deckenspannweiten
Geschossdecken in Holz-Beton-Verbundbauweise (HBV-Bauweise) verfügen über einen Holzteil an der Unterseite (Zugzone) und einen Betonteil an der Oberseite (Druckzone).
Sie bieten im Vergleich zu üblichen Holzdecken unter anderem höhere Spannweiten, ein günstigeres Schwingungsverhalten und einen besseren Brandschutz.
Ökologisch und somit langfristig nachteilig sind dabei jedoch die Verwendung der Werkstoffe Zement als Bindemittel und Stahl als Bewehrungsmaterial, da beide mit hohen CO2-Emmissionen verbunden sind. Am Institut für Holzbau der Hochschule Augsburg (HSA_ifh) forscht man daher nach Alternativen.
Alternativen zu Zement und Stahl bislang noch nicht marktreif
In Zusammenarbeit mit zwei Industriepartnern wurde das Projekt "Optimierung der Holz-Beton-Verbundbauweise durch Verwendung natürlicher und ökologischer Werkstoffe", kurz "HB(Ca)V", gestartet.
Forschungsziel: recyclebare und leistungsfähige Verbundwerkstoffe
Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit der Hybridbauweise sollen durch einen ökologischeren Ersatz von Zement und Stahl verstärkt werden. Hierfür sind das natürlich vorkommende Mineral Anhydrit bzw. Calciumsulfat als Bindemittel sowie eine vorzugsweise biogene Faserbewehrung vorgesehen. Entscheidend ist für die Forscher dabei vor allem die gute Recyclingfähigkeit der Verbundwerkstoffe.
Bayern fördert verstärkte Verwendung nachhaltiger Rohstoffe
Insgesamt soll eine verstärkte Verwendung von nachhaltigen und ökologischen Rohstoffen im Geschossbau erreicht werden, was in Hinblick auf knappe Ressourcen einerseits und begrenzten Wohnraum andererseits von den Projektverantwortlichen als wirksame Gegenmaßnahme erachtet wird.
Der Projektverbund ForCYCLE II
ist Teil des 7-Punkte-Plans der Bayerischen Staatsregierung vom 31.07.2018. Dieser wurde als Maßnahme der aktuellen Umweltpaktvereinbarung zwischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft vom StMUV vorbereitet. Der vollständige Titel lautet "Projektverbund für mehr Ressourceneffizienz in der bayerischen Wirtschaft, insbesondere für KMU und Handwerk – ForCYCLE II".