Ingenieurbüros: Mehr Geld und Training soll Nachwuchs sichern
# 08.05.2019
Personalsicherung angesichts bester Auftragslage für Büroinhaber weiterhin oberste Priorität. Jeder dritte Absolvent mit über 45.000 Euro Einstiegsgehalt in Bayern. Ingenieurkammer bietet externes Traineeprogramm für KMU-Mitarbeiter
Deutsche Ingenieurbüros von Außenpolitik weitgehend unbeeindruckt
Angesichts der anhaltend hohen Binnennachfrage für Bauleistungen sorgen äußere Ereignisse, wie die bevorstehende Europawahl oder der "Brexit", in den deutschen Ingenieurunternehmen derzeit für wenig Unruhe. Die Konjunkturumfrage 2019 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau macht dies am Beispiel Bayern deutlich.
"Unsere Ingenieurlandschaft ist mittelständisch geprägt und agiert überwiegend regional. 76 Prozent der Unternehmen sind gar nicht im Ausland aktiv. Damit hat beispielsweise der Brexit, der für viele Branchen sehr bedrohlich ist, auf unsere Mitglieder nahezu keine Auswirkungen", erklärt Kammer- Präsident Norbert Gebbeken.
Bayern: 85 Prozent sehen Geschäftslage positiv
Konkret wird die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage von 85 Prozent der bayerischen Ingenieurbüros als weiterhin positiv eingeschätzt. Damit hat sich das Geschäftsklima im Vergleich zum Vorjahr sogar verbessert. Auch die derzeitige Ertragslage wird von der Mehrheit der Büros als gut (66 %) bzw. befriedigend (32 %) eingeschätzt.
Personalbedarf in Ingenieurbüros weiterhin enorm
Aktuell haben rund 50 Prozent (Vorjahr: 51 %) der befragten Büros offene Stellen zu besetzen. 71 Prozent (Vorjahr: 75 %) der Büros geben an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen mit qualifiziertem Personal zu haben.
Einstiegsgehälter für Absolventen steigen mit Gesamtinvestitionen
Die bayerischen Ingenieurunternehmen haben im Wettbewerb um den Nachwuchs zuletzt mit höheren Einstiegsgehältern für Bachelor- und Masterabsolventen reagiert. Der Anteil der Büros, die Einstiegsgehälter über 45.000 Euro zahlen, ist laut Umfrage im Vergleich zum vergangenen Jahr um sechs Prozentpunkte von 27 Prozent auf 33 Prozent gestiegen.
Externes Traineeprogramm für Jungingenieure aus Planungsbüros
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau will indes ihre Mitglieder aktiv bei der Motivation und damit Sicherung ihres Personals unterstützen. Kleine oder mittelständische Ingenieurbüros, die selbst kein eigenes Traineeprogramm wie Großunternehmen oder Konzerne anbieten können, haben die Möglichkeit, ihre Nachwuchsingenieure als Trainees in einer neunmonatigen Weiterbildung der Kammer intensiv schulen zu lassen (siehe Quellen und Verweise).