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KI im Bauwesen: Verwaltung von Baukostendaten wird effizienter

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 6. Jan. 2025

Hessen: Millionenförderung für Forschung zu Künstlicher Intelligenz

Das Thema "Künstliche Intelligenz" (KI) wird auch 2025 die Gesellschaft im Allgemeinen und die Bauwirtschaft im Besonderen umtreiben. Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung KI-basierter Anwendungen sind längst beschlossen. Hinzu kommen staatliche und halbstaatliche Förderprogramme, welche die Implementierung von KI in allen Branchen und Gesellschaftsbereichen zum Ziel haben.

Eines dieser Programme ist das "Lean AI Startup Funding" (LAISF) für forschungsgetriebene Gründungsideen. Es wird vom Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz, kurz hessian.AI, aufgelegt. Das Zentrum selbst erhielt bis Ende 2024 innerhalb von zwei Jahren von seinem Träger, dem Land Hessen, insgesamt 38 Millionen Euro Fördermittel. Nach der Etablierung, die welche unter anderem 20 zusätzliche KI-Professuren vorsieht, sollen jährlich zwölf Millionen Euro an die Einrichtung mit Sitz an der Technischen Universität Darmstadt fließen.

Baukostendatenbank
 Das Bau-Startup "BauKoDat" will mittels Künstlicher Intelligenz (KI) die Pflege individueller Baukostendatenbanken u.a. für Planungsbüros und Bauunternehmen erleichtern. Grafik: Rainer Sturm / Pixelio / bauingenieur24

BauKoDat: Junges Unternehmen mit KI- und BIM-Ansatz erhält breite Förderung

Für das Bauwesen ist besonders die Unterstützung des jungen Unternehmens "BauKoDat" interessant. Dabei handelt es sich um eine digitale Plattform, welche Planungsbüros sowie gewerblichen Bauherren die Möglichkeit bietet, sich aus eigenen vergangenen Bauprojekten eine unternehmensinterne Baukostendatenbank zu erstellen.

Aufgrund spezieller Algorithmen können Nutzer ähnlich wie bei einer Web-Suchmaschine schnell und intuitiv auf eigene sowie fremde Kostenkennwerte zugreifen. BauKoDat soll die Pflege eigener Daten erleichtern und ist zugleich auf die Integration mit Künstlicher Intelligenz und Building Information Modeling (BIM) ausgelegt.

Das Bau-Startup wurde von dem Bauingenieur Manuel Mickler und dem Informatiker Timo Mertin gegründet. Die Baukostendatenbank, welche aus der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hervorgegangen ist, erhielt zum Jahresbeginn die Zusage von hessian.AI für das LAISF.

Außerdem wird die Weiterentwicklung der KI-Plattform durch das sogenannte EXIST-Gründungsstipendium vorangetrieben. Dieses läuft von Januar bis Dezember 2025. Nach der erfolgreichen Teilnahme am Hessen Ideen Stipendium und dem Erreichen des Halbfinales des Hessischen Gründerpreises konnte BauKoDat somit eine weitere wichtige Förderung für sich verbuchen.

Zahlreiche Pilotkunden: Planungsbüros und Bauunternehmen von Anwendung überzeugt

Die Startup-Gründer Mickler und Mertin freuen sich darüber, dass die BauKoDat-Plattform deutlich mehr Pilotkunden gewinnen konnte als anfänglich angenommen. Neben Architektur- und Ingenieurbüros gehören mittlerweile auch Bauherren und Bauunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum dazu.

"Diese Vielfalt ermöglicht uns Einblicke in unterschiedliche Branchen und Anwendungsbereiche der Bauwirtschaft", so Mickler. Dadurch könne man passgenaue Lösungen entwickeln und für einen breiten Nutzerkreis bereitstellen. In Ergänzung dazu wird das Projekt inzwischen von mehreren Partnern und Institutionen begleitet, die den Fortschritt und die Weiterentwicklung aktiv fördern.

Für Manual Mickler ist die Frankfurt UAS dabei der zentrale Ansprechpartner. Hier hat der Bauingenieur den Bachelor-Abschluss im Bauingenieurwesen sowie den Master "Zukunftssicher Bauen" absolviert. Laut Mickler haben insbesondere die Abteilung "House of Science and Transfer" (HoST) sowie Erik Boska, Professor für Baubetrieb und Building Information Modeling (BIM), zur Entwicklung und Validierung von BauKoDat beigetragen.

Startup am BAU-Messestand "Young Innovators" der Bundesregierung vertreten

Künftig steht neben der Implementierung weiterer Funktionen, wie der semantischen Suche und einer automatisierten Bepreisung von Leistungsverzeichnissen, die direkte Verknüpfung der Baukostendatenbank mit BIM-Modellen auf dem Entwicklungsprogramm. Mit Januar 2025 wird das bisher zweiköpfige Team außerdem personell durch Irina Jeck für den Bereich Marketing erweitert.

Wer BauKoDat und seine Macher live erleben möchte, hat auf der diesjährigen BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar am Gemeinschaftsstands "Young Innovators" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Gelegenheit dazu.