Klimaschutzplan löst Kritik der Bauindustrie aus
# 09.12.2016
Hauptverband fordert massiven Abbau von geltenden und neuen Auflagen. Neubaubedarf könne so nicht gedeckt werden. Serieller Wohnungsbau soll bezahlbaren Wohnraum schaffen
Bauindustrie: Klimaschutz macht Wohnen teurer
Die deutsche Bauindustrie kommt aus der Deckung. Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl fordert sie mehr Anreize und weniger Hürden für den Wohnungsneubau. Die mühsam und am Ende mehrheitlich vage formulierten Zielvorgaben des Klimaschutzplanes 2050 der Bundesregierung boten dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) jetzt Anlass, unmissverständlich gegen weitere Auflagen zu protestieren.
So sind die im Klimaschutzplan anvisierten weiteren CO2-Einsparungen im Gebäudebereich in Höhe von acht Millionen Tonnen bis 2050 für HDB-Hauptgeschäftsführer Michael Knipper nicht hinnehmbar. Er begründet dies mit einer hohen Nachfrage an bezahlbaren Wohnungen:
"Uns werden voraussichtlich in diesem – und in den kommenden Jahren – jeweils rund 60.000 Wohneinheiten fehlen. Anstatt jetzt schnell alle Hürden abzuräumen, werden weitere Auflagen obendrauf gesattelt, vor allem im Klimaschutz, mit denen das Wohnen noch teurer wird."
Knipper: Zielkonflikte nicht ehrlich kommuniziert
Im Wohnungsneubau offenbarten sich nach Ansicht Knippers die ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielkonflikte in vielen gesellschaftlichen Bereichen, mit denen nicht ehrlich umgegangen werde:
Serieller Wohnungsbau für schnelles und günstiges Bauen favorisiert
Für den HDB gibt es indes eine klare Präferenz für den Neubau von Wohnungen, welche Verbandspräsident Peter Hübner bereits mit Amtsantritt als eine seiner Kernforderungen benannte. Das Stichwort lautet "serieller Wohnungsbau".
Anpassung der Bauordnungen zugunsten des Serienbaus gefordert
Die Bedingungen dafür seien "eine Entschlackung des Bauordnungs- und des Baunebenrechts der Länder wie auch der kommunalen Satzungen, günstiges Bauland und eine bundeseinheitliche Bauordnung."