Lieferengpässe lassen Industriebau einbrechen
# 03.09.2021
Im ersten Halbjahr 26,7 Prozent weniger Genehmigungen von Fabrik- und Werkstattgebäuden. Unternehmen angesichts fehlender Güter und hoher Preise verunsichert. Zahlen im Wohnungsbau weiter positiv
Trotz starken Versandhandels weniger Investitionen in Lagergebäude
Die seit Monaten andauernden weltweiten Lieferengpässe haben Auswirkungen auf den industriellen Hochbau in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Rückgang der Genehmigungen von Fabrik- und Werkstattgebäuden um 26,7 Prozent innerhalb eines Jahres.
Auch die Genehmigungen von Handels- und Lagergebäuden (in veranschlagten Baukosten) sind im ersten Halbjahr gesunken. Trotz des boomenden Versandhandels verzeichneten die Statistiker ein Minus von 10,4 Prozent.
"Die gestörten Lieferketten sowie die starken Preissteigerungen haben bei Materialien die allgemeine Verunsicherung hinsichtlich der zukünftigen konjunkturellen Entwicklung verstärkt. Investitionen in neue Industriebauten werden dann erst einmal zurückgestellt", kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die Lage.
Wohnungsbau wächst um 7,7 Prozent
Im Gegensatz zum Wirtschaftsbau gab es im Wohnungsbau ein deutliches Wachstum. Von Januar bis Juni wurde der Neu- und Umbau von 189.780 Wohnungen genehmigt. Das sind 13.550 Wohnungen bzw. 7,7 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Einfamilienhäuser nach Baukindergeld-Aus weniger gefragt
Das zweite Quartal fiel mit einem leichten Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen von 2,4 Prozent schwächer aus. Die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser nahm dabei um 7,8 Prozent ab.