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Nachgefragt bei: Alexander Gatzka

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 15. Aug. 2017

# 28.08.2017

Alexander Gatzka von der Projektmanagement Rostock GmbH - Jeder Bauingenieur tickt in seiner beruflichen Praxis anders. Arbeitsabläufe und Planungen gestalten sich, je nachdem, worauf der Einzelne Wert legt, unterschiedlich. Um den individuellen Eigenschaften erfolgreicher Ingenieure auf die Spur zu kommen und ihre Tipps und Hinweise für den Beruf für alle nutzbar zu machen, heißt es bei bauingenieur24 einmal im Monat "Nachgefragt bei ...". Bauingenieure und Experten ihres Faches liefern dabei im Interview aufschlussreiche Antworten zu unseren Fragen.

Alexander Gatzka ...

Alexander Gatzka ist Geschäftsführer der Projektmanagement Rostock GmbH Foto: PMR
Alexander Gatzka ist Geschäftsführer der Projektmanagement Rostock GmbH Foto: PMR

...ist Geschäftsführer der Projektmanagement Rostock GmbH. Das Unternehmen wurde 2003 gegründet und ist als klassisches Architektur- und Ingenieurbüro ausschließlich im Bereich des Hochbaus ansässig. 24 Mitarbeiter sind für zumeist gewerbliche Kunden in den Hauptbetätigungsfeldern Geschosswohnungsbau, Sanierungen und Gewerbebauten tätig.

Neben der Akquise kümmert sich Gatzka auch selbst um einzelne Bauvorhaben, zumeist und verstärkt im Bereich der Projektsteuerung.


Herr Gatzka, was fordert Sie aktuell besonders in Ihrem Job?

Wir haben in diesem Jahr das erste deutsche Hostel aus Seecontainern, das "DockInn" in Warnemünde, gebaut. Dies stellte in den letzten Monaten eine große Herausforderung für unser Unternehmen und die beteiligten Fachplaner dar. Gerade hinsichtlich des Brand-, Schall- und Wärmeschutzes ist ein Bau aus Containern völlig anders zu planen als ein konventioneller Bau.

Sämtliche Container waren sowohl an Wand-, Boden- als auch Deckenflächen in REI 90 (Bauteil, dessen Tragfähigkeit, raumabschließende Funktion sowie Wärmedämmung im Brandfall für mindestens 90 Minuten erhalten bleibt; Anm. d. Red.) herzustellen. Da die Container von außen als solche erkennbar bleiben sollten, wurde auf der Innenseite eine Vakuumdämmung hergestellt.

Während in unseren Projekten der Anteil an Gewerbebauten steigt, macht auch der Geschosswohnungsbau weiter einen Großteil unseres Umsatzes aus. In den vergangenen fünf Jahren haben wir allein im Großraum Rostock rund 500 Wohneinheiten geplant, ausgeschrieben und errichtet.


Wie lange sind Sie schon in der Branche tätig und warum?

In der Branche bin ich seit 1994 tätig. Ich wollte schon immer gestalten, bauen. Heute kann ich sagen, dass ich jeden Tag meinen Traumjob mache.


Welche Wege gehen Sie in punkto Personalgewinnung?

Wir haben gute Erfahrungen gemacht, jungen Menschen innerhalb ihres Studiums die Möglichkeit zu geben, Praktika, Praxissemester etc. in unserem Unternehmen durchzuführen.

In der Regel arbeiten dann die Studenten während des Studiums bei uns im Unternehmen weiter. Wir begleiten sie bei Bachelor- oder Masterthesis. Das ist eine gute Gelegenheit, die jungen Menschen kennenzulernen und zu fördern. Einige haben direkt nach dem Studium dann bei uns angefangen.


Auf wen hören Sie beruflich?

In erster Linie auf meinen Geschäftspartner. Gemeinsam treffen wir große Entscheidungen jedoch in der Regel nur, nachdem wir uns mit Steuerberater und Anwaltskanzlei abgestimmt haben. Der Beratungsbedarf aus diesen Branchen wird nach meiner Auffassung immer größer.


In welche Technik investieren Sie?

Wir halten unsere Hardware ständig auf einem aktuellen Stand, was in unserem Unternehmen nicht allzu große Probleme darstellt. Wichtiger ist, die Software ständig zu aktualisieren. Dies tun wir in der Regel über abgeschlossene Wartungsverträge.


Welchen Wunsch haben Sie an die Politik?

Der Abbau der immensen Bürokratie sollte ein Wunsch sein, den alle Unternehmer haben. Die Berge von Papier, die wir an verschiedensten Stellen zu bewegen haben, sind zu groß. Das beginnt bei Genehmigungsplanungen und hört bei täglichen Dingen auf.

Es ist dringend erforderlich, dies zu vereinfachen, zu digitalisieren. Hier sind wir in Europa sicher auf einem der hinteren Plätze. Dies gilt es in den kommenden Jahren deutlich zu verbessern.


Wie sieht Ihre individuelle Weiterbildung aus?

Seit einigen Jahren sind wir mit unserem Unternehmen Mitglied im Qualitätsverbund "Planer am Bau". Die zweimal im Jahr stattfindenden ERFA- Tagungen des AK 19 sind ein Teil meiner persönlichen Weiterbildung. Hier kommen regelmäßig Themen auf den Tisch, die alle AK-Mitglieder als Unternehmer interessieren.

Weiterhin ist die jährlich bei uns im Hause stattfindende VOB-Schulung durch unsere Rechtsanwaltskanzlei für Baurecht notwendige Pflicht.


Welchen Ausgleich haben Sie zum Beruf?

Zum einen ist meine Familie mein Ausgleich zu meinem Job! Außerdem bin ich leidenschaftlicher Motorradfahrer und gehe einmal im Jahr auch auf große Tour. Dieses Jahr hat es uns in die Toskana verschlagen. Ebenso fahre ich einmal jährlich zum Tauchen.