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Nachgefragt bei: Robert Wiehofsky

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 21. Dez. 2016

# 23.12.2016

Dipl.-Ing. Robert Wiehofsky von der Podufal Wiehofsky PartmbB - Jeder Bauingenieur tickt in seiner beruflichen Praxis anders. Arbeitsabläufe und Planungen gestalten sich, je nachdem, worauf der Einzelne Wert legt, unterschiedlich. Um den individuellen Eigenschaften erfolgreicher Ingenieure auf die Spur zu kommen und ihre Tipps und Hinweise für den Beruf für alle nutzbar zu machen, heißt es bei bauingenieur24 einmal im Monat "Nachgefragt bei ...". Bauingenieure und Experten ihres Faches liefern dabei im Interview aufschlussreiche Antworten zu unseren Fragen.

Dipl.-Ing. Robert Wiehofsky ...

Dipl.-Ing. Robert Wiehofsky führt zusammen mit seiner Frau das gemeinsame Planungsbüro Podufal Wiehofsky in Löhne, Ostwestfalen. Foto: Podufal Wiehofsky.
Dipl.-Ing. Robert Wiehofsky führt zusammen mit seiner Frau das gemeinsame Planungsbüro Podufal Wiehofsky in Löhne, Ostwestfalen. Foto: Podufal Wiehofsky.

...ist geschäftsführender Gesellschafter des Architektur- und Ingenieurbüros Podufal-Wiehofsky in Löhne, Ostwestfalen.

Die gewählten Schwerpunkte des Unternehmens umfassen den Industrie- und Verwaltungsbau, den Pflege- und Medizinbereich sowie den Wohnungsbau. Mit dem eigenen Team von 30 Mitarbeitern erarbeitet das Büro als Generalplaner für Projekte im In- und Ausland jeweils die Architektur, Statik und Bauphysik im Haus. Alle sonstigen planerischen Leistungen werden mit festen Partner realisiert. Insgesamt beschäftigt das Büro mit Brandschutz-Planung, TGA-Planung sowie Logistik-Planung etwa 75 Architekten und Ingenieure.

Wiehofsky verantwortet die Bereiche Konstruktion und Bauleitung während seine Frau, Isabel Podufal-Wiehofsky, für den Bereich Planung ebenfalls geschäftsführend tätig ist.


Herr Wiehofsky, was fordert Sie besonders in Ihrem Job?

Besonders spannend war in 2016 die Sanierung einer alten Grundschule, in der wir unser neues Büro eingerichtet haben, da am bisherigen Standort der Platz und die Motivation deutlich eingeschränkt wurden. Ansonsten sehen meine Frau und ich die Lage entspannt, da in unserem Büro eine flache Hierarchie herrscht, was bedeutet, dass die Verantwortung auf vielen Schultern liegt.

Unsere Projektleiter haben sich im Laufe der Zeit ihre Positionen bei ihren Stammkunden erarbeitet und werden direkt angesprochen. Intern bauen sie sich je nach Projekt die passenden Teams auf, sodass wir uns als Geschäftsleitung nicht mehr um die Abwicklung von Projekten kümmern müssen, sondern übergeordnete Funktionen wahrnehmen können.


Wie lange sind Sie schon in der Branche tätig und warum?

Nach einigen Jahren in München bin ich vor 26 Jahren nach Ostwestfalen gekommen und zusammen mit meiner Frau in das Büro meines Schwiegervaters eingestiegen. Ich bin bis heute als Bauingenieur tätig, weil mir die Arbeit Spaß macht und diese immer wieder aufs Neue spannend ist.


Welche Wege geht Ihr Unternehmen in punkto Personalgewinnung?

Seit langem wissen wir, dass Zeitungsinserate "out" sind. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit hat sich hingegen bis heute bewährt. Im Laufe der Zeit bekamen wir hierdurch immer wieder gute Bewerber.


Auf wen hören Sie beruflich?

Ich höre auf mein Bauchgefühl und meine Frau.


Wie regelmäßig investieren Sie in welche Informationstechnik?

Früher haben wir alle paar Jahre neue Software gekauft, in der Meinung, hier Geld sparen zu können. Dies birgt jedoch das Risiko, zwischendurch nicht "up to date" zu sein und dann jeweils einen zu großen Techniksprung aufarbeiten zu müssen. Inzwischen werden die Updates jährlich im Büroalltag eingearbeitet, sodass wir jeweils auf dem neusten technischen Stand sind. Dies betrifft sowohl das CAD-Programm als auch die Statik-Software und das EnEV-Programm. Als nächstes steht der Einstieg in die BIM-Technologie an.


Welchen Wunsch haben Sie an die Politik?

Im Zuge unserer bundesweiten Tätigkeit stört es immer wieder, dass in jedem Bundesland andere Landesbauordnungen und Vorschriften vorhanden sind. Es wäre sehr vorteilhaft, wenn es hier eine Vereinheitlichung gäbe.


Wie sieht Ihre individuelle Weiterbildung aus?

Meine Favoriten bei den Seminaren sind die Themen Schadensanalytik und Rechtsfragen. Darüber hinaus nehme ich zweimal im Jahr an einem ERFA-Kreis für Architekten und Ingenieure teil. Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands tauschen sich in dieser Runde regelmäßig über jeweils individuelle ausgesuchte Fachfragen aus. Der ungeheure Input lässt einen deutlich über den Tellerrand hinausschauen. Die Zusammenarbeit und die Kontakte nützen letztlich auch bei überregionalen Projekten.

Weiterbildung ist ein wesentlicher Part unseres Know-Hows im Büro. Jeder Mitarbeiter besucht im Jahr zwei bis drei Seminare und gibt das daraus gewonnene Wissen auch in den regelmäßigen Team-Meetings an die Kollegen weiter.


Welchen Ausgleich haben Sie zum Beruf?

Golfspielen, denn wer da nicht abschaltet, hat schon verloren. Darüber hinaus ist das Joggen mit dem Vierbeiner eine ungeheure erholsame Angelegenheit.