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Nachhaltiger Schallschutz bei impulsartigen Schalleinträgen – die Silvretta Therme in Ischgl

Veröffentlicht am: 12. Aug. 2024

(bezahlter Inhalt)

Silvretta Therme, Ischgl – Paradebeispiel für moderne Wellness-Architektur und nachhaltige Trittschall­dämmung

Ischgl / Österreich – Die Silvretta Therme in Ischgl, ein hoch­modernes Wellness- und Badezentrum, setzt neue Standards in Komfort und Erholung. Die Krieger Architekten Ingenieure GmbH wurde für die Planung dieses integrativen, nach­haltigen und barriere­freien Wellness­gebäudes mit dem IAKS, IOC, IAKS Architecture Prize ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Planung standen heraus­ragende Architektur und Nachhaltigkeit zugleich. Dem Betreiber, der Silvrettaseilbahn AG, war Nach­haltigkeit ein wichtiges Thema in der Planungs­phase. Es wurden CO2-arme Bauprodukte verwendet und auf nachhaltige Energie­kreisläufe geachtet, um sowohl während des Baus als auch im Betrieb den CO2-Fußabdruck des Gebäudes gering zu halten.

Die Planung des Schall­schutzes wurde von Graner + Partner übernommen, die Realisierung erfolgte mit Trittschall­dämmung von REGUPOL. Besonders heraus­fordernd war dabei, dass sich über einem im Gebäude befindlichen Konzertsaal sowohl das Schwimmbad als auch eine Eislaufbahn befinden, was impuls­artige Emissionen mit sich bringen kann.

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Bild 1: Außenansicht Silvretta Therme

Die Silvretta Therme ist ein Parade­beispiel moderner Wellness-Architektur, das höchsten Ansprüchen gerecht wird und innovative Lösungen integriert. Die Therme erstreckt sich über mehrere Ebenen und bietet eine Vielzahl von Ein­richtungen zur Entspannung und Erholung. Die großzügigen Glasflächen und die offene, licht­durchflutete Gestaltung der Räume bieten den Besuchern atem­beraubende Ausblicke auf das Bergpanorama und schaffen eine beruhigende Atmosphäre.

Perfekt fügt sich die kunstvolle Form der Silvretta Therme in die umliegende Landschaft ein. Ihre champagner­farbene Außenfassade betont das elegante Erscheinungs­bild und verändert ihre Wechsel­wirkung mit der Umgebung im Laufe der Jahreszeiten. Im Inneren dominiert das Element Wasser in seinen drei Aggregat­zuständen als Eis, Flüssigkeit und Dampf. Auf vier Stockwerken in zwei Gebäuden erstreckt sich ein facetten­reiches Freizeit-Eldorado. Sportbecken innen und außen, ein Erlebnis­becken mit Whirl-Turm, ein Outdoor-Pool mit Poolbar sowie eine 1.300 m² große Eislaufbahn.

Diese sticht dabei besonders hervor, da sie eine Rundfahrt um den Gebäudekomplex ermöglicht, wobei ein 250 m langer Tunnel durchfahren wird und die Möglichkeit geboten wird, an einer Eisbar Rast einzulegen. Der Fitness­bereich mit modernsten Trainings­geräten bietet einen spektakulären Blick auf die Ortschaft. Zahlreiche Saunen und ein Medical Spa stehen für das geistige und körperliche Wohlbefinden zur Verfügung. Veranstaltungen können in hochwertig ausge­statteten Räumlich­keiten für bis zu 600 Personen abgehalten werden.

Nutzung von Erdwärme

Nachhaltigkeit spielte eine zentrale Rolle bei der Planung und Errichtung der Silvretta Therme. Die Entscheidung für ein energie­effizientes und nach­haltiges Konzept wurde lange vor den aktuellen Energie­fragen getroffen und führte zu höheren Investitionen in nachhaltige Energie­kreisläufe. Das Gebäude mit einer Kubatur von etwa 80.000 m³ wurde weitgehend mit einem fossilfreien Heizungs­system realisiert. Maximale Dämmung und umfassende Wärme­rückgewinnungs­anlagen tragen zur Minimierung des Energie­verbrauchs bei.

Ein zentraler Bestandteil des Energiekonzepts ist die Nutzung von Erdwärme. Das gesamte Gebäude, mit Ausnahme der Freibecken, wird durch eine Erdsonden­anlage beheizt, die aus 37 Sonden mit jeweils 290 Laufmetern besteht. Angesichts der inter­nationalen Energielage prüfen die Betreiber kontinuierlich weitere Einspar­potenziale, um solidarisches Handeln im Gleich­schritt mit anderen Industrie- und Wirtschafts­sektoren sicher­zustellen.

Der Bau der Silvretta Therme begann nach einer etwa eineinhalb­jährigen Planungsphase mit dem ersten Spatenstich im September 2019. Insgesamt investierte die Silvrettaseilbahn AG rund 75 Mio. € in das Projekt, wodurch etwa 80 ganzjährige Arbeitsplätze in der Region geschaffen wurden. Diese neue Infrastruktur ergänzt das Urlaubs- und Freizeit­angebot für Gäste und Einheimische und unterstützt die Positionierung Ischgls als Ganzjahres­destination.

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Bild 2: Großzügier Outdoor Entspannungsbereich

Innovative Raumnutzung

Ein weiteres Highlight der Silvretta Therme ist der Konzertsaal beziehungsweise die Veranstaltungs­räumlich­keiten, welche sich unter dem Schwimmbecken und der Eislaufbahn befinden. Diese innovative Raumnutzung ermöglicht es den Gästen, kulturelle Veranstaltungen in einer einzig­artigen Umgebung zu erleben. Der Konzertsaal ist technisch hervorragend ausgestattet und bietet somit Nutzungs­möglichkeiten für unter­schiedlichste Konzerte und Veranstaltungen.

Die Kombination von Wellness- und Kultur­einrichtungen an einem Ort ist ein einzig­artiges Konzept, das die Silvretta Therme von anderen Wellness­zentren abhebt. Allerdings stellte diese Integration planerisch auch eine Heraus­forderung dar, da der Konzertsaal sich direkt unter stark frequentierten Bereichen wie einem Schwimmbecken sowie der Eislaufbahn befindet. Daher sind komplexere Schallereignisse zu berück­sichtigen.

Die verantwort­liche planende Stelle Graner + Partner legte deshalb hierauf ein besonderes Augenmerk. Ziel der Planung war die Minimierung von Schall­übertragungen, um den akustischen Komfort in allen Bereichen der Therme zu gewährleisten. Durch die innovative Bauweise und die sorgfältige Auswahl der Baumaterialien konnte eine optimale Schall­isolierung erreicht werden, die den Gästen ein ungestörtes Wellness- und Kulturerlebnis ermöglicht.

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Bild 3: Sonnenterrasse mit Außenpool

Schallschutz und Anforderungen

Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine sorgfältige Planung und Umsetzung im Bereich des Schall­schutzes sind. Nur durch adäquate Maßnahmen ist die Nutzung unter­schiedlicher Einrichtungen in einem Gebäude ohne störende Geräusch­belastungen möglich. Bei dem Bauprojekt stand hinsichtlich der bau- und raum­akustischen Anforderungen der Konzertsaal im Mittelpunkt der bau­physikalischen Planung. Die unmittel­bare Angrenzung des Saals an ein Schwimmbecken sowie die Eislaufbahn erforderte eine optimale Planung hinsichtlich des baulichen Schall­schutzes sowie des Schall­schutzes gegen Außenlärm. Die Anforderungen an den Schallschutz wurden durch die ÖNORM B 8115-4 sowie die DIN 4109-1 vorgegeben.

Eine der größten Heraus­forderungen bestand darin, einen Bodenaufbau zu wählen, der körper­schall­technisch ausreichend entkoppelt ist und einen maximalen Schallschutz gewährt. Dies war notwendig, um den Schalleintrag in den Konzertsaal durch impulsartige Anregungen, in etwa durch das Springen auf der Eisfläche, auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Hierbei wurde ein Bodenaufbau mit einer differenziert festgelegten Eigen­frequenz gewählt, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Als Trittschall­dämmung für den Innenbereich wurde REGUPOL sound 17 eingesetzt, da diese Materialtype neben den hohen akustischen Anforderungen ebenfalls die Nach­haltigkeits­kriterien erfüllt. Die aus Sekundär­rohstoffen hergestellte Trittschall­dämmbahn ist über ein großes Belastungs­spektrum akustisch hochwirksam. Für den Außenbereich kam die ebenfalls auf Sekundär­rohstoffen basierte Trittschall­dämmung REGUPOL sound and drain 22 zum Einsatz. Diese ist gleicher­maßen hoch belastbar, schützt die Abdichtung und sorgt für effizienten Schallschutz auf den Balkonen.

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Bild 4: Produktinformationen und Zertifizierungen (Fotos / Abb.: REGUPOL)

Die Anforderung an die multi­funktionale Nutzung des Konzertsaales und die notwendige Isolation des Raumes gegen Störgeräusche erforderten zusätzlich zu den inner­baulichen Schallschutz­maßnahmen einen optimalen Schutz gegenüber dem Schalleintrag durch den nahe­gelegenen Flusslauf sowie den Straßenverkehr. Auf Basis einer umfangreichen mess­technischen Untersuchung der äußeren Geräusch­kulisse wurden Maßnahmen für den Schallschutz der Außenfassade entwickelt, mit denen der zulässige Störpegel im Saal von maximal 28 dB(A) erreicht werden konnte.

Nachhaltigkeit

Die eingesetzten Produkte zur Trittschall­dämmung aus dem Hause REGUPOL haben mit ihren Zertifi­zierungen ebenfalls einen nicht unerheblichen Beitrag zur Nach­haltigkeits­strategie im Rahmen des Projekts geleistet. Ein Teil der verwendeten Materialien verfügt über eine Umwelt­produkt­deklaration (EPD), welche deren Umwelt­verträglich­keit über den gesamten Lebenszyklus hinweg dokumentiert. Die EPD umfasst Informationen zu den Umwelt­auswirkungen der Produkte, einschließlich der Rohstoff­gewinnung, Herstellung, Nutzung und Entsorgung. Zusätzlich sind die verwendeten Materialien nach dem Cradle to Cradle (C2C) Prinzip zertifiziert. Diese Zertifizierung betont die Wieder­verwertbarkeit der Materialien und die Minimierung von Abfall, was einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Bauweise darstellt.

Bautafel: Silvretta Therme, Ischgl / Österreich

  • Kennzahlen
    • Baukosten: 74,8 Mio. €
    • Baubeginn: Oktober 2019
    • Planungsbeginn: November 2018
  • Kubatur und Flächen
    • Bebaute Flächen: 5.300 m²
    • Brutto-Raumimhalt: 80.000 m³
    • Netto-Grundfläche: 18.000 m²
    • Brutto-Grundfläche: 16.500 m²
    • Wasserfläche: 1.100 m²
  • Verbaute REGUPOL-Produkte
    • 2.475 m² REGUPOL sound and drain 22
    • 3.630 m² REGUPOL sound 17
    • 400 m² REGUPOL everroll alpine ultimate

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