Zum Hauptinhalt springen

Recyclingbaustoffe: Neues Kooperationsbündnis soll Quote erhöhen

Verfasst von: Fabian Hesse
Veröffentlicht am: 6. Mai 2021
Kategorie:
  • Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen gründen Netzwerk
  • TU Bergakademie Freiberg mit Institut für Aufbereitungsmaschinen beteiligt
  • Bauabfälle werden elektrodynamisch zerkleinert

Kreislaufwirtschaftsgesetz lässt Recyclingquote stagnieren

Seit 1996 gibt es in Deutschland ein bundesweit gültiges Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). Die letzte Anpassung im Jahr 2020 brachte eine vorgeschriebene Recyclingquote von mindestens 70 Prozent bei Bau- und Abbruchabfällen mit sich. Hintergrund sind unter anderem die immer knapper werdenden Deponiekapazitäten (vgl. Quellen und Verweise).
Baustoffrecycling
An der Bergakademie Freiberg werden ausgesonderte Baustoffe als Grundlage für Recyclingbaustoffe erforscht. Die TU ist Teil des neuen Kooperationsnetzwerks "RecyBau". Foto: TU Bergakademie Freiberg
Nach Einschätzung von Experten findet trotz dieser Verschärfung ein "echtes" Recycling bisher nur bei einem kleinen Anteil der Abfälle statt. Das unlängst gegründete Kooperationsnetzwerk "RecyBau" will dies ändern.

Institut der Bergakademie Freiberg entwickelt Recyclingverfahren

Selbsterklärtes Ziel des neuen Verbundes ist es, die bisherigen Quoten zu steigern und ressourcenschonende Recyclingverfahren zu entwickeln, die der regionalen Baustoffbranche aufbereitete Materialien bzw. Recyclingbaustoffe ohne Qualitätsverlust zur Verfügung stellen. Die Fertigung und die Wiederaufbereitung sollen dabei vor allem auf regionalen, nachhaltigen und klimafreundlichen Stoffkreisläufen beruhen.

Zerkleinerung von Bauschutt unter Hochspannung

Dazu zählt ein Verfahren zur selektiven Zerkleinerung durch elektrodynamische Fragmentierung, bei welchem mittels Hochspannungsimpulsen bis 600 Kilovolt Stoffverbunde in einem kontinuierlichen Prozess aufgespalten werden. Hinzu kommen Technologien zur gezielten Erkennung und zum Ausschleusen von Schadstoffen aus dem Stoffkreislauf.

Das Kooperationsnetzwerk RecyBau

wurde durch die RAS AG gegründet und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert.

QUELLEN UND VERWEISE:

Recyclingbaustoffe in Deutschland: Zwischen Wertschätzung und Imageproblem
Hessen: Umweltministerium bestätigt Deponiemangel
Bauabfälle nehmen zu
Bauverbände: Entsorgung von Erdaushub wird schwieriger
Recycling von Bauabfällen: Abrissbagger der Zukunft scannt Bauschutt