Rekordbau aus Druckbeton fertiggestellt: Es ist ein Rechenzentrum
Rechenzentrum in Heidelberg ist Europas größtes Betondruck-Gebäude
Der Bedarf an kleinen und größeren Rechenzentren wächst stetig (wir berichteten). Ein durchweg außergewöhnliches Exemplar dieses Bauwerkstyps wurde nun in Heidelberg fertiggestellt. Dabei handelt es sich um das aktuell größte im 3D-Druckverfahren errichtete Gebäude Europas.
Ende Januar wurde das sogenannte Wavehouse feierlich seiner Nutzung als Rechenzentrum übergeben. Die Bauzeit lag zwischen dem 31. März und 17. Juli 2023, wobei die reine Druckzeit 170 Stunden betrug. Die Lieferungen des Hightech-3D-Baustoffs erfolgten just-in-time per Silo-LKW. Anschließend folgte der nun abgeschlossene Innenausbau.
333 Tonnen mineralischer Druckbeton mit größtmöglicher Gesteinskörnung
Rund 54 Meter lang, elf Meter tief und neun Meter hoch ist das wellenförmige Gebäude geworden. Dafür wurden exakt 333 Tonnen eines speziellen mineralischen Druckbetons benötigt. Dieser sei laut Hersteller zu 100 Prozent recyclebar, lasse sich gut pumpen und verfüge über sehr gute Extrusionseigenschaften. Das beinhaltete Bindemittel weise eine CO2-Reduktion von 55 Prozent gegenüber einem reinen Portlandzement auf.
Erstmalig kam die Größtkornstärke von vier Millimetern (statt zwei Millimeter) zum Einsatz, was den Bindemittelgehalt in der Trockenmischung verringere. Durch eine spezielle Festigkeitsentwicklung sowie hohe Formtreue des 3D-Druckbetons wurden bei den Wänden des Wavehouse, neben der Wellenform, auch ein Überhang von bis zu 18 Grad ermöglicht.
Für die Heidelberg Materials AG (ehemals HeidelbergCement AG) als Betonlieferant ist das Projekt laut Produktmanager Jörg Dietrich ein weiter Meilenstein im 3D-Betondruck. Entworfen haben den ikonischen Bau Mense-Korte ingenieure+architekten und SSV Architekten. Die Peri 3D Construction GmbH, ein Tochterunternehmen der Peri Gruppe, erstellte mit seinem COBOD BOD2 3D-Baudrucker die vertikalen Elemente des Baus.