Studie: Eigenheim mit Durchschnittseinkommen immer unrealistischer
# 17.05.2017
Immobilienpreise binnen fünf Jahren rapide angestiegen. Normalverdiener in Ballungszentren mit wenig Chancen auf Wohneigentum. Bundesweit höchste Wertsteigerung in Stuttgart und Hannover
Traum vom Eigenheim schwerer zu realisieren
Die eigenen vier Wände errichten zu lassen oder zu kaufen ist für viele Menschen in Deutschland ein Lebenstraum. Die Kosten hierfür - besonders in den Ballungszentren - übersteigen jedoch mehr und mehr die Möglichkeiten von Interessenten mit durchschnittlichen Einkommen. Ein Eigenheim wird damit zum Luxus.
Deutlich wird diese Entwicklung im Wohnatlas 2017, einer bundesweiten Studie der Postbank, welcher die aktuellen Preise für Wohneigentum anhand des Jahresverdienstes misst. Demnach müssen in Deutschlands teuerster Stadt München für eine 100-Quadratmeter-Wohnung 21 durchschnittliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen auf den Tisch gelegt werden. In Hamburg und Berlin werden dafür aktuell mehr als 15 Jahreseinkommen fällig.
Preise für Wohneigentum: Sylt an der Spitze, Harz ganz unten
Noch vor den genannten Großstädten liegt der Landkreis Nordfriesland. Dort müssen im Schnitt mehr als 23 regionale Pro-Kopf-Jahreseinkommen für 100 Quadratmeter Wohnfläche bezahlt werden. In diesem Fall treiben besonders die exklusiven Ferienwohnungen die Preise nach oben, besonders auf Sylt.
Stuttgart: 53 Prozent Wertsteigerung in fünf Jahren
Die Immobilienpreise steigen in den deutschen Metropolregionen und Städten seit 2012 kontinuierlich. Vielerorts konnten die Einkommen mit dieser Entwicklung nicht mithalten. In keiner Großstadt ist dieser Effekt so stark zu beobachten wie in Stuttgart: Einem Anstieg des verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens um inflationsbereinigte 2,5 Prozent zwischen 2012 und 2016 steht dort ein Wachstum der Kaufpreise um satte 53 Prozent gegenüber.
Der Wohnatlas 2017
basiert auf Berechnungen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Er weist Preise für 402 Landkreise und kreisfreie Städte im Bundesgebiet aus.