Tragwerksverstärkung: Kohlefaserlamellen erhöhen Biegezugfestigkeit
# 18.10.2022
Standsicherheit bei möglichem Rettungseinsatz mit schweren Fahrzeugen nicht sicher. Tiefgaragendecke mit CFK-Lamellen nachgerüstet. System für dauerhafte Nutzung ausgelegt
Praxisfall: Feuerwehrzufahrt nicht für schwere Rettungsfahrzeuge ausgelegt
Eine Tragwerksverstärkung kann aus vielerlei Gründen erforderlich sein. Bei einem Wohnquartier in München sollte dadurch beispielsweise die Möglichkeit der Zufahrt in einen Innenhof für schwere Feuerwehrfahrzeuge sichergestellt werden.
Im Falle eines Rettungseinsatzes mit Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugen (HLF) müsste die Decke der Tiefgarage große Lasten tragen. Ein einzelnes HLF der "leichten" Klasse wiegt bis zu 7,5 Tonnen, ein Fahrzeug der "super" Klasse sogar bis zu 16 Tonnen.
Biegezugverstärkung mittels Kohlefaserlamellen erhöht Standsicherheit
Um die Standsicherheit der Tiefgarage zu gewährleisten, entschied sich der Bauherr für eine Biegezugverstärkung der Decke mittels Kohlefaserlamellen. Die verwendeten CFK-Lamellen des Verstärkungssystem StoConcrete Carbon Plate ließen sich laut Hersteller ohne wesentlichen Eingriff in die Architektur eines Bauwerks und bei geringem Nutzungsausfall applizieren.
System soll unterdimensionierten Trägerstahl unterstützen
Das bauaufsichtlich zugelassene System ist optisch unauffällig und hat ein geringes Eigengewicht. Es trägt kaum auf, weshalb die Durchfahrtshöhe nur unwesentlich beeinflusst wird. Mit Bekleidungen oder Oberflächenbeschichtungen lässt sich der ursprüngliche Raumeindruck vollständig wiederherstellen.
QUELLEN UND VERWEISE:
Beton-Kalender 2022 (u.a.: Möglichkeiten zur Tragwerksverstärkung mit Carbonbeton)Wiederverwendung von tragenden Bauteilen: Wie Holz-, Stahl- und Betonelemente zirkulär genutzt werden können
Tragwerksverstärkung: Endverankerung von CFK-Lamellen zugelassen